
Österreichische Bischöfe in Rom: Junge Gläubige sind Hoffnungsträger
Vor dem großen Höhepunkt des Jubiläums der Jugend am Abschlusswochenende mit Papst Franziskus sind rund 350 Jugendliche aus Österreich und Deutschland ein letztes Mal in der Kirche Santa Maria dell'Anima in Rom zu einer Katechese und einer anschließenden Heiligen Messe zusammengekommen. Am "Tag der Umkehr" stellten der Gurker Bischof Josef Marketz und der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl einmal mehr die jungen Gläubigen als Hoffnungsträger ins Zentrum. Sie seien mit den Worten Jesu "das Licht der Welt" und schenkten in einer taumelnden Welt voller Sorgen und Angst vor der Zukunft Orientierung, predigte Krautwaschl. Die betenden, singenden und tanzenden Jugendlichen in der Kirche und in den Straßen Roms seien ein Hoffnungszeichen für die Kirche und die Welt, betonte Marketz.
"Christinnen und Christen geben Wegmarkierungen für das Leben - und damit auch für den Glauben", indem sie dem Evangelium folgten, sagte Krautwaschl. Bei allem Unverständnis unter den Generationen, angesichts von Hass in all seinen Erscheinungen in der realen und virtuellen Welt, würden sie in den Fußspuren Jesu und des Evangeliums Wertschätzung aufbringen und Jesus in jedem Mitmenschen erkennen. "Jene, die den Ehrennamen 'Christ' tragen, geben Zeugnis davon, dass wir als Menschen einander Brüder und Schwestern sind", so Krautwaschl am Gedenktag des heiligen Alfons Maria von Liguori, Patron der Beichtväter und Moraltheologen.
Auch wenn sich Menschen verlaufen, wäre da ein "inneres Navigationssystem", das sie zur Umkehr rufe, betonte Bischof Marketz in seiner Glaubensunterweisung. Umzudrehen sei immer möglich - das zeige die Geschichte vom verlorenen Sohn, der trotz seiner Fehler von seinem Vater liebend wiederaufgenommen wurde. "Da brauchen wir keine Angst haben, da steht kein Richter, der uns an den Ohren zieht, sondern das Antlitz Gottes, der durch seine Liebe uns mit uns selbst und anderen Menschen versöhnt", so der Bischof. Das Sakrament der Umkehr, die Beichte, sei nicht viel mehr als ein "Anschub in die richtige Richtung, hinter dem die Kraft Gottes steht". Das Kriterium der Beurteilung Jesu sei die Liebe.
"Nighfever-Abend"
Nicht mehr in Todesstille wie in seiner Jugend, sondern unter Worship-Musik und dem Gesang von 2.000 Jugendlichen legten viele der jungen Gläubigen am Donnerstagabend beim "Nighfever-Abend" mit Lobpreis und eucharistischer Anbetung in der Kirche Santa Maria dell'Anima die Beichte ab, berichtete Marketz über die Veranstaltung der katholischen Jugendbewegung "Jugend 2000". Zehn Priester, darunter auch der Bischof, hörten zwei Stunden lang die Beichte. Auch Priester, wie so oft von Franziskus gefordert, dürften sich in der Beichte nicht zum Richter erheben, so Marketz, der sich bei der Katechese am Freitag von einem Jugendlichen segnen ließ.
In den vergangenen Tagen haben 4.000 Jugendliche deutschsprachige Veranstaltungen mit Bischöfen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in der Kirche Santa Maria dell'Anima besucht. Die deutschsprachigen Schweizer Jugendlichen feierten am Freitag separat die Heilige Messe mit den französisch- und italienischsprachigen Schweizern und der Päpstlichen Schweizergarde im Petersdom. Der 1. August ist der Schweizer Nationalfeiertag ("Bundesfeiertag").
Quelle: kathpress