
Papst mahnt 80 Jahre nach Hiroshima zu Friedensbemühungen
Angesichts der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren hat Papst Leo XIV. Engagement für einen dauerhaften Frieden gefordert. "Obwohl viele Jahre vergangen sind, bleiben die beiden Städte lebendige Mahnmale für die schrecklichen Gräuel, die Atomwaffen angerichtet haben", schrieb er in einer am Dienstag veröffentlichten Botschaft anlässlich der beiden Jahrestage. Das katholische Kirchenoberhaupt würdigte die Betroffenen der Abwürfe. "Atomwaffen verletzen unsere gemeinsame Menschlichkeit und verraten auch die Würde der Schöpfung, deren Harmonie wir zu bewahren berufen sind", so Leo XIV. weiter.
Wahrer Frieden erfordere den mutigen Verzicht auf Waffen - insbesondere auf solche, die eine unbeschreibliche Katastrophe verursachen können. Der aus den USA stammende Papst rief zur Erschaffung einer globalen Ethik auf, verwurzelt in Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Gemeinwohl. "Es ist daher mein Gebet, dass dieser feierliche Jahrestag ein Aufruf an die internationale Gemeinschaft sein möge, ihr Engagement für einen dauerhaften Frieden für unsere gesamte Menschheitsfamilie zu erneuern."
Durch die beiden US-amerikanischen Bombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 und durch die Strahlenfolgen starben mehrere Hunderttausend Menschen. Viele leiden noch heute unter körperlichen und seelischen Auswirkungen. Die genauen Opferzahlen sind bis heute umstritten, Schätzungen reichen bis zu 350.000 Todesopfern in beiden Städten zusammen.
Hiroshima-Gedenken in Wien
In Wien laden am Mittwochabend die Hiroshima-Gruppe Wien, Pax Christi Wien und die Wiener Friedensbewegung zum traditionellen Hiroshima-Gedenken. Die Friedenskundgebung beginnt um 17.30 Uhr auf dem Stephansplatz und endet nach einem Laternenmarsch durch die Innenstadt beim Teich vor der Karlskirche.
Im Vorfeld der Kundgebung haben erneut zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft mit Grußbotschaften ihre Unterstützung für das Anliegen einer atomwaffenfreien Welt bekundet. Der Einsatz für eine gerechtere Welt, für Abrüstung und für den gesellschaftlichen Dialog sei "ein steiniger und doch der einzig mögliche Weg zu wirklichem Frieden", betonte etwa Kardinal Christoph Schönborn. Die Atombombe bleibe die bislang gefährlichste Erfindung der Menschheit, sie dürfe nie wieder zum Einsatz kommen.
Quelle: kathpress