
Familienverband: 1.400 Leihomas, 77 familienpolitische Forderungen
1.400 Leihomas, die mehr als 1.600 Familien unterstützen, rund 3.800 Haushalte im Projekt "Gutes Leben" und über 6.600 Teilnehmende an Elternbildungsveranstaltungen sowie 27.000 Mitgliedsfamilien: Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) hat in seinem erstmals veröffentlichten Jahresbericht für 2024 einen umfassenden Überblick in seine Arbeit gegeben. KFÖ-Präsident Peter Mender betonte darin: "Seit über 70 Jahren setzen wir uns mit Herz und Tatkraft für Familien ein - nicht nur auf politischer Ebene, sondern mit echten Lösungen für den Alltag." Die größte überparteiliche Familienorganisation Österreichs präsentierte im Vorjahr außerdem 77 familienpolitische Forderungen, die als Auftrag an Politik wie Bundesregierung verstanden werden.
Der Jahresbericht dokumentiert Projekte von Bregenz bis Eisenstadt. Im Bereich Kinderschutz wurde etwa ein neues Kinderschutzkonzept entwickelt, das laut Verband "Standards für einen verantwortungsvollen Umgang mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen" setzt. Begleitend dazu gibt es eine Risikoanalyse, einen Verhaltenskodex, eine Verpflichtungserklärung für Mitarbeitende sowie Handlungsprinzipien zur Gewaltprävention.
Zu den etablierten KFÖ-Serviceangeboten zählen der "Omadienst" - bei dem ältere Menschen regelmäßig oder kurzfristig Kinder betreuen - ebenso wie Elternbildungsveranstaltungen, Familienurlaube und der österreichweite Steuerinfotag am Internationalen Tag der Familie. Das Projekt "Gutes Leben" bot 2024 sechs thematische Aktionswochen an, von Fastenzeit-Impulse bis zu Aktionen im Advent.
Als Förderschwerpunkt wird zudem "Väterbeteiligung in der Erziehung stärken" angeführt; dazu fanden mehrere Online-Seminare statt, etwa zu "Kindergarteneingewöhnung mit Papa", "Schule ist Männersache" oder "Papamonat und Co - Rechtliche Möglichkeiten zur Väterbeteiligung".
Einen organisatorischen Erfolg sieht Mender in der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden in mehreren Bundesländern: "Gute Arbeit braucht auch eine solide finanzielle Basis. Der Druck steigt - auch für uns." Er appellierte: "Jede Spende hilft uns, unsere Stimme für Familien laut und klar zu erheben - in der Öffentlichkeit, in der Politik und im Alltag. Gerade jetzt, wo etwa die Arbeitszeitdiskussion vor allem wirtschaftlich orientiert ist und interessensgesteuerte Think Tanks die Sinnhaftigkeit von Familienförderungen öffentlichkeitswirksam hinterfragen, braucht es mehr denn je jemanden, der konsequent die Perspektive der Kinder, Mütter und Väter einbringt."
Als aktuelle Herausforderungen für Familien bezeichnete der KFÖ zudem auch die Vereinbarkeit zwischen Familien- und Erwerbsleben, den Bereich Bildung aber auch den Bereich Umweltschutz und Klimawandel.
Der 1953 gegründete Verband zählt rund 27.000 Mitgliedsfamilien und versteht sich laut Selbstbeschreibung: "Wir setzen uns für die Anliegen aller Familien ein." Neben Serviceangeboten wie Omadienst, Elternbildung, Familienurlauben und dem Steuerinfotag engagiert sich der KFÖ auch international, etwa in der Föderation der Katholischen Familienverbände Europas (FAFCE) und bei COFACE Families Europe. Barbara Fruhwürth, Judith Tscheppe, Vizepräsidentin und Britta Brehm-Cernelic sind aktuell amtierende Vizepräsidentinnen. (Link zum Jahresbericht: www.familie.at/Jahresbericht2024)
Quelle: kathpress