
Bischöfe zu Mariä Himmelfahrt: "Mit Gott geht das Leben gut aus"
Die österreichischen Bischöfe haben das heutige Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel (Mariä Himmelfahrt) genutzt, um die Erdverbundenheit und alltagspraktische Konsequenz des christlichen Glaubens zu unterstreichen: "Mit Gott geht das Leben gut aus! Mit Gott endet das ganze Leben, und nicht nur ein Rest unserer Lebensgeschichte, im Himmel!" - Das bezeuge das Leben und Wirken Marias, dessen am 15. August besonders gedacht wird, sagte etwa der Salzburger Erzbischof Franz Lackner bei einem Gottesdienst im Salzburger Dom.
Darüber hinaus erinnere der Feiertag an die Bedeutung des Dienens im christlichen Glauben, so Lackner weiter: "Leider haben wir diese heilsnotwendige Dimension des Dienens und damit der Heiligung des Alltags als das zentrale Anliegen unseres Glaubens heute vielfach aus dem Herzen verloren. Gott hat Optionen des Friedens, Optionen für die Armen, Optionen für die Kleinen - am heutigen Festtag wurde eben diese Option für die Kleinen durch die große Lichtgestalt Mariens vorgestellt."
Auf die Bedeutung der Marienfrömmigkeit für das christliche Alltagsleben hat auch der Kärntner Bischof Josef Marketz hingewiesen: "In einer Zeit, in der vieles unsicher scheint - in der wir uns fragen, wo unser Platz in der Welt ist, was bleibt, was vergeht - gibt uns dieses Fest eine klare Antwort: Das letzte Wort hat nicht der Tod, sondern das Leben. Nicht die Angst, sondern die Hoffnung", so Marketz bei einem Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt in Maria Luggau. Am Abend wird Bischof Marketz außerdem an der 71. Schiffsprozession auf dem Wörthersee teilnehmen. Dabei wird Marketz Ansprachen bei den vier Anlegestellen halten.
Von Frauenfußball und Maria lernen
Auf überraschende Parallelen zwischen Maria und dem Frauenfußball verwies indes der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics: "Von der Frauenfußball-EM und von Maria können wir für unser Leben und für unseren Glauben drei Dinge lernen: den von Gott zugespielten Ball annehmen, im Zusammenspiel mit anderen weiterspielen und den Ball ins Tor bringen, um wie Maria in den Himmel zu kommen", sagte der burgenländische Bischof bei einem Gottesdienst am Freitag in Ollersdorf.
Es sei nicht nur aus religiösen, sondern auch aus gesellschaftlichen Gründen wichtig, den Ball, den Gott "zuspielt", anzunehmen, führte der Bischof aus: Schließlich drohe ohne Gott und Religion "der Sinn des Lebens verloren" zu gehen: "Wir können nicht nur von McDonalds, Google, Facebook, Instagram, TikTok, Amazon und Wellness leben. Unsere Seele braucht auch Gott, Tankstellen, so sie ihre Akkus aufladen kann". Eine Gesellschaft brauche zudem die gegenseitige Rücksichtnahme und das Teamplay, wie sie der Fußball, aber auch der Glaube im "Zusammenspiel auf allen Ebenen" lehre.
Mit der Feier des Gottesdienstes errichtete Zsifkovics offiziell den Seelsorgeraum "Maria Helferin", zu dem die Pfarren Litzelsdorf, Olbendorf, Bocksdorf, Stinatz/Stinjaki, Ollersdorf und Stegersbach gehören. Zudem habe er eine persönliche Verbindung zu Ollersdorf, führte ihn doch als Kind seine erste Wallfahrt dorthin. 1987 habe sein priesterlicher Weg in Ollersdorf begonnen - und 2010 habe er nach seiner Bischofsweihe in Ollersdorf seine erste Messe gefeiert, erinnerte Zsifkovics.
Quelle: kathpress