
Erzbischof Lackner: "Das Leben selbst ist ein Weg"
Gut 460 Kilometer oder 660.000 Schritte hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner auf seiner Fußwallfahrt auf den Spuren des Hl. Franziskus nach Rom zurückgelegt. In der aktuellen Ausgabe der Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" hat er im Interview über seine Erfahrungen berichtet. Diesen besonderen Weg nun auf den Spuren des Hl. Franziskus zu gehen, sei für ihn ein "aufgelegter Elfmeter" gewesen: "Ich bin immer gerne Wege nachgegangen, da spüre ich eine große Entlastung."
Lackner bezeichnete seinen Marsch als "gutes Abbild des Lebensweges". Die Tagesziele seien im Vordergrund gestanden. "So ist es auch mit dem Leben. Wir wissen, wir werden irgendwann sterben. Wir füllen unser Leben mit Tageszielen, aber wir sollen nie vergessen: Das große Ziel ist die Vollendung."
Bei den heurigen Salzburger Hochschulwochen im Sommer sei er gefragt worden, was ihn leben lässt. Er habe damals geantwortet: "Bewegung". Jetzt würde er es präzisieren: "Bewegen und bewegt werden. Bewege dich und lass dich auch bewegen!"
Für Menschen, die alles zu genau wissen, sei das Pilgern schwer. Es brauche im Leben die Dynamik des Lebendigen. Auch Gespür sei wichtig. - "Manchmal hat uns Google auf falsche Wege geführt, manchmal das Pilgerbuch. Diese Dynamik nehme ich mit. Man kann sich auch im Richtigen verlaufen, wenn man meint, es zu genau zu wissen. Das Leben hat immer eine Unschärfe."
Gut drei Wochen war Erzbischof Lackner unterwegs. Seinen Pilgerweg startete er in Florenz. Weitere Stationen waren La Verna, das als "franziskanisches Golgotha" bezeichnet wird, sowie Gubbio. Assisi war ein erstes großes Etappenziel, wo er neben dem Gebet am Grab des Heiligen Franziskus auch das Grab von Carlo Acutis besuchte, der am 7. September in Rom von Papst Leo XIV. heiliggesprochen wurde. Am vergangenen Freitag erreichte der Erzbischof Rom.
Quelle: kathpress