
Ordenspodcast: "Nach Maria Schutz kommt man zum Beten"
Seit mehr als 300 Jahren ist Maria Schutz am Semmering ein Wallfahrtsort. Seit 1. Oktober 1925 - seit genau 100 Jahren - wird er von den Passionisten betreut. Die barocke Wallfahrtskirche ist im Heiligen Jahr 2025 zudem eine offizielle Jubiläumskirche. In der aktuellen Folge des Podcasts "Orden on air" erzählen P. Markus M. Seidler, Rektor des Passionistenklosters, und Sr. M. Pauline Jacobi von den Auerbacher Schulschwestern, die das Gästehaus "Marienhof" betreuen, über die Geschichte und die aktuelle Bedeutung des Marienwallfahrtsortes.
"Man sagt ja immer: Nach Mariazell geht man Wallfahrten, und nach Maria Schutz kommt man zum Beten", kam P. Seidler über Besonderheiten des Ortes zu sprechen. Täglich kämen Menschen nach Maria Schutz - "wegen der Seelsorge, der Natur, des Bründlwassers und nicht zuletzt wegen der berühmten Klosterkrapfen beim Kirchenwirt gleich nebenan". Die Heilkraft des Bründlwassers, das Pilgerinnen und Pilger hinter dem Hauptaltar finden und in Flaschen abfüllen können, geht auf eine lange Geschichte zurück. Schon im 17. Jahrhundert, zur Zeit der Pest, wussten die Menschen um die besondere Kraft des Wassers aus der Quelle von Maria Bründl. Bis heute entspringt in unmittelbarer Nähe der Kirche eine Quelle, das sogenannte "heilige Bründl". 250 Jahre hindurch wurde das Wasser aus der Bründlquelle im benachbarten Bad Maria Bründl bei Kuren verwendet.
Auch der Marienhof, das Gästehaus des Klosters, lädt zum Verweilen ein, berichtete Sr. Jacobi. Die frühere und in die Jahre gekommene Frühstückspension wurde umgebaut, und seit 2017 kümmern sich die Auerbacher Schulschwestern um die Gäste, die ein paar Tage in Stille verbringen möchten. "Priester, Ordensleute und alle Gläubigen können kommen, um sich auszuruhen und im Gebet zu stärken, um dann wieder in den Dienst hinausgehen zu können."
Jubiläumskirche
Im Heiligen Jahr 2025 ist Maria Schutz zu einer der offiziellen Jubiläumskirchen ernannt worden. Pilgerinnen und Pilger können dort einen vollkommenen Ablass erlangen. "Ein Ablass ist ein Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen vor Gott, die bereits vergeben wurden", erklärt P. Seidler. Jedem, der in die Beichte gehe, würden zeitliche Sünden vergeben. Aber "Schuld ist auch immer etwas, was Wunden schlägt und Reinigung braucht", führte der Ordensmann aus.
Damit ein vollkommener Ablass erlangt werden könne, brauche es bestimmte Schritte: "Dazu gehört der Empfang der heiligen Beichte im Sakrament der Versöhnung, die heilige Kommunion und das Gebet in den Anliegen des Vaters - also die klassischen Grundgebete wie Glaubensbekenntnis, Vaterunser, Gegrüßet seist du Maria und Ehre sei dem Vater." Wichtig sei auch die innere Bereitschaft, sich von der Sünde abzuwenden. Schließlich brauche es noch ein "Ablasswerk". "Das kann sehr unterschiedlich sein", so Seidler. Etwa der Besuch einer Wallfahrtskirche wie in Maria Schutz, das Beten der Ablassgebete und "Werke der Barmherzigkeit" - ein Besuch einer kranken Person oder die Teilnahme an Exerzitien.
Das Kloster Maria Schutz ist die einzige Niederlassung der Passionisten in Österreich. Derzeit gehören sieben Mitbrüder zur Gemeinschaft. Ihre Hauptaufgabe ist die Wallfahrtsseelsorge: Kirchenführungen, Beichtapostolat, täglicher Rosenkranz, Gebetsabende, eucharistische Anbetung und die Feier der Heiligen Messe gehören zum Alltag.
Seit 2022 bietet der Podcast "Orden on air" der heimischen Ordensgemeinschaften Einblicke in die Welt der österreichischen Ordensgemeinschaften. Dazu holt der Podcast Ordensfrauen und -männer vor den Vorhang und vor das Mikrofon. Ziel ist es, interessante Persönlichkeiten und besondere Talente vorzustellen sowie das Engagement von Ordensleuten in den vielfältigen Bereichen des Lebens zu zeigen. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at/portal/mediathek/podcastordenonair)
Quelle: kathpress