
"Monat der Weltmission" im Zeichen der Solidarität mit Südsudan
Der Oktober steht bei Katholiken traditionell im Zeichen des Rosenkranzgebetes und der Hilfe für die sogenannte "Weltmission": Sammlungen und Initiativen in vielen Pfarren sowie der Verkauf von Pralinen und Chips im Rahmen der "Jugendaktion" unterstützen die Kirche in den ärmsten Diözesen der Welt. Heuer rücken die mit der Durchführung betrauten Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio) den Südsudan ins Zentrum der Aufmerksamkeit des Weltmissions-Monats. Eine Aussendung vom Mittwoch verweist auf die dramatische humanitäre Lage im jüngsten Staat der Erde.
Im seit 2011 unabhängigen Südsudan sind die Nachwirkungen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs, politischer Instabilität sowie der Folgen von Dürren, Überflutungen und anderen Umweltkatastrophen weiter stark spürbar. Das ostafrikanische Land zählt zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Welt, mit 2,4 Millionen akut von Hunger betroffenen Bewohnern und Mangelernährung bei jedem vierten Kind. "Millionen sind auf der Flucht, viele Kinder wachsen ohne Perspektive auf", betonte Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner, der von "unermesslichem Leid" sprach.
Die Spenden für den am 19. Oktober anstehenden Sonntag der Weltmission gehen unter anderem an Projekte, die sich für unterernährte Kinder und die vom Bürgerkrieg Geflohenen in der Hauptstadt Juba einsetzen. Darunter etwa die Bewohner des "Hai-Malakal"-Friedhofs am Rande Jubas. 8.000 Menschen - darunter viele Kinder - wohnen hier in notdürftigen Behausungen aus Holz und Wellblech. Viele vor Gewalt Geflüchtete finden in den Gräberfeldern Zuflucht, meist ohne Zugang zu Schulbildung.
Hier setzt der oberösterreichische Verein "proSudan" unter der Leitung von Johann Rauscher an. In Zusammenarbeit mit Missio Österreich unterstützt er Bildungsinitiativen vor Ort. "Wir brauchen dringend Hilfe - für Lehrmaterialien, Schuluniformen und grundlegende Infrastruktur", so Rauscher. Ein weiteres Schwerpunktprojekt ist die Unterstützung von drei sogenannten "Babyfeeding-Centern" der St.-Vinzenz-von-Paul-Gemeinschaft in Juba. Dort erhalten rund 1.000 Kinder regelmäßig nahrhafte Mahlzeiten mit Brei, Bohnen, Linsen und Reis. Begleitet werden die Programme von medizinischer Betreuung und Aufklärung für Eltern in Sachen Hygiene und Ernährung.
Der Weltmissions-Sonntag, heuer am 19. Oktober, gilt als der Höhepunkt des Missionsmonats. Weltweit sind rund 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken aufgerufen, Spenden für die rund 1.100 ärmsten Diözesen - vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika - zu leisten, was ihn zur "größten katholischen Solidaritätsaktion der Welt" macht. "Es geht nicht nur um finanzielle Hilfe, sondern auch um das Bewusstsein, Teil einer weltweiten Kirche zu sein", unterstrich Wallner.
In Wien wird der Weltmissions-Sonntag mit einem Festgottesdienst im Stephansdom begangen. Weihbischof Franz Scharl feiert gemeinsam mit den Anderssprachigen Gemeinden, dem Referat für Weltkirche "Kirche im Dialog" und Missio Österreich. Radio Klassik Stephansdom und Radio Maria übertragen die Messe ab 10:15 Uhr live. Begleitend zur Aktion bietet Missio Österreich kostenloses Infomaterial an - darunter Liturgiehefte, Aktionsplakate und erstmals auch eine Novene zur Heiligen Thérèse von Lisieux, Patronin der Mission.
(Infos und Spendenmöglichkeit unter: www.missio.at/wms)
Quelle: kathpress