
Wien: Kirchlicher Protest für mehr Klimaschutz
Zahlreiche Organisationen - darunter auch kirchliche, wie die Katholische Aktion Österreich, die Katholische Jungschar, die Katholische Jugend Österreich, sowie "Fridays For Future", "Lobau Bleibt" - haben am Freitag bei einer gemeinsamen Aktion vor dem Parlament zu einer verantwortungsvollen Klimapolitik aufgerufen. Anlass der Kundgebung waren u.a. die geplanten Autobahnprojekten in der Lobau und in der Steiermark sowie steigende Ticketpreise im öffentlichen Verkehr. In Zeiten einer eskalierenden Klimakrise werde "politisch der Rückwärtsgang eingeschaltet", lautete die Kritik.
Der Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ), Rafael Haigermoser, äußerte auch scharfe Kritik am Ausbau von hochrangigen Straßen, während im öffentlichen Verkehr gespart werde. "Anstatt in Klimaschutz zu investieren, entscheidet sich die Politik immer wieder zugunsten fossiler Großprojekte, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten", so der Vorsitzende.
Haigermoser, berief sich in seiner Rede vor dem Parlament auf das kirchliche Lehramt und zitierte aus der Enzyklika "Laudato si'" des verstorbenen Papstes Franziskus: "Es entspricht nicht dem Wesen der Bewohner dieses Planeten, immer mehr von Zement, Asphalt, Glas und Metall erdrückt und dem physischen Kontakt mit der Natur entzogen zu leben" (LS 44).
An der Protestaktion haben zudem "Religions for Future", das Umweltbüro der Erzdiözese Wien, der Präsident der KA Wien, Reinhard Bödenauer und die KAÖ-Generalsekretärin Regina Petrik teilgenommen.
Klimastreik am 10. Oktober
Mehrere Religionsgemeinschaften haben zudem für den 10. Oktober zu einem Klimastreik aufgerufen. Die Gruppen "Religions for Future Vienna" und "Fridays for Future Austria" wollen in Wien für ein Klimaschutzgesetz "mit Biss" und ein rasches Ende der fossilen Subventionen auf die Straße gehen, hieß es dazu in einer Ankündigung. "Religions for Future" fordern die breite Bevölkerung auf, sich dem Klimastreik anzuschließen und sich "an die Seite der jungen Generation" zu stellen, "die um eine lesbare Zukunft kämpft".
Zu den Unterstützern zählen unter anderem die Katholische Aktion Österreich, die Katholische Jugend Österreich, Jugendbischof Stefan Turnovszky sowie der evangelische Bischof Michael Chalupka, die Gemeinschaft Junger Muslime Österreich der IGGÖ, Stefan Schröckenfuchs, Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche und Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft.
Quelle: kathpress