Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

  • im AppStore herunterladen
  • auf GooglePlay herunterladen
  • A: Schriftgröße: normal
  • A: Schriftgröße: groß
  • A: Schriftgröße: sehr groß
Hauptmenü:
  • Kirche
    • Kirche in Zahlen
    • Eintreten
    • Kirche in Österreich
      • Geschichte
      • Statistik
      • Kirchenbeitrag
      • Wirtschaftsfaktor Kirche
    • Grüß Gott in Österreich!
    • Eintreten
    • Bischofskonferenz
      • Einrichtungen
    • Diözesen
    • Laien in der Kirche
    • Orden
      • Orden im Portrait
    • Ordens-ABC
    • Nuntiatur
    • Papst und Vatikan
    • Kirche in Europa
  • Rat & Hilfe
    • Sekten & Weltanschauungsfragen
    • Schwangerschaft
    • Telefon- und Internetseelsorge
    • Caritas & Menschen in Not
    • Ehe- & Familienberatung
    • Ombudsstellen
  • Glauben & Feiern
    • Unser Glaube
    • Bibel
    • Liturgie
    • Sakramente
      • Taufe
      • Firmung
      • Beichte
      • Eucharistie
      • Ehe
      • Weihe
      • Krankensalbung
    • Pilgern
    • Beten
    • Kirchenjahr
      • Adventkalender 2025
      • Pfingsten Neu
      • Heiliger Josef
      • Heiliger Valentin
      • Heiliger Leopold
      • Weißer Sonntag
      • Christkönig
      • Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu
      • Heiliger Florian
      • Palmsonntag
      • Erntedank
      • Marienmonat Mai
      • Fastenzeit
      • Hl. Blasius
      • Christi Himmelfahrt
      • Heilige Drei Könige
      • Mariä Himmelfahrt
      • Fronleichnam
      • Ostern
      • Karwoche
      • Allerheiligen & Allerseelen
      • Hl. Martin
      • Heiliger Nikolaus
      • Mariä Empfängnis
      • Advent
      • Weihnachten
  • Themen
    • Neuer Erzbischof von Wien
    • Politik & Kirche
    • Jugendtreffen
    • Amoklauf in Graz
    • Amtseinführung Papst Leo XIV.
    • Konklave 2025
    • Johannes Paul II. - 20. Todestag
    • Familienfasttag
    • Regierungsprogramm
    • Josef Grünwidl - Apostolischer Administrator
    • Jahresrückblick 2024
    • Herbstvollversammlung 2024
    • Hochwasserhilfe
    • Synoden-Workshop
    • Dignitas infinita
    • Pastoraltagung 2024
    • 50 Jahre Fristenregelung
    • Laudate Deum
    • 60 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil
    • "Lange Nacht der Kirchen"
    • Ukraine-Konflikt
    • Herbsttagung der Orden
    • Tag der Kinderrechte
    • Suizidbeihilfe
    • Welttag der Suizidprävention
    • Welttag der Großeltern
    • Weltgebetstag der Frauen
    • Fratelli tutti
    • 10 Jahre "Laudato si"
    • Ethikunterricht
    • Finanko - Ethische Geldanlagen
    • Schöpfungszeit
    • Weltgebetstag für geistliche Berufung
    • Welttag der Kranken
    • Kirchliche Museen
    • Gebetswoche für die Einheit
    • Wirtschaftsfaktor Kirche
    • Tag des geweihten Lebens
    • Was Kirche bringt
    • Zweites Vatikanisches Konzil
    • Kirche & Geld
    • Herbstvollversammlung 2025
    • 15 Jahre Opfschutzkommission
    • Dilexi te
    • Sommervollversammlung 2025
    • Papst Leo XIV.
    • Papst Franziskus †
    • Frühjahresvollversammlung 2025
    • Sorge um Papst Franziskus
    • Kardinal Schönborn wird 80
    • Nationalratswahl 2024
    • Sommervollversammlung 2024
    • 75 Jahre Katholische Aktion
    • Frühjahresvollversammlung 2024
    • Religiöse Podcasts
    • Novemberpogrome
    • Bischofssynode - Synodaler Prozess
    • 10 Jahre Papst Franziskus
    • Kontinentalsynode Prag
    • Ukraine-Besuch
    • Holocaust-Gedenken
    • 40 Jahre Medjugorje
    • Menschenhandel
    • Kirche und Corona
    • Ministrantenwallfahrt
    • Woche für das Leben
    • Marienmonat Mai
    • Salzburger Hochschulwochen
    • Ökumene & Dialog
    • Bioethik & Lebensschutz
    • Kunst & Kultur
    • Bildung & Schule
    • Politik & Soziales
    • Mission & Evangelisierung
    • Ökologie & Schöpfung
    • Ehe & Familie
    • Caritas & Entwicklung
  • Österreichsuche
  • Suche

Hauptmenü ein-/ausblenden
  • Kirche
    • Spalte links
      • Kirche in Zahlen
      • Eintreten
      • Kirche in Österreich
        • Geschichte
        • Statistik
        • Kirchenbeitrag
        • Wirtschaftsfaktor Kirche
      • Grüß Gott in Österreich!
      • Eintreten
      • Bischofskonferenz
        • Einrichtungen
    • Spalte rechts
      • Diözesen
      • Laien in der Kirche
      • Orden
        • Orden im Portrait
      • Ordens-ABC
      • Nuntiatur
      • Papst und Vatikan
      • Kirche in Europa
  • Rat & Hilfe
    • Spalte rechts
      • Caritas & Menschen in Not
      • Ehe- & Familienberatung
      • Ombudsstellen
    • Spalte links
      • Sekten & Weltanschauungsfragen
      • Schwangerschaft
      • Telefon- und Internetseelsorge
  • Glauben & Feiern
    • Spalte links
      • Unser Glaube
      • Bibel
      • Liturgie
      • Sakramente
        • Taufe
        • Firmung
        • Beichte
        • Eucharistie
        • Ehe
        • Weihe
        • Krankensalbung
    • Spalte rechts
      • Pilgern
      • Beten
      • Kirchenjahr
        • Adventkalender 2025
        • Pfingsten Neu
        • Heiliger Josef
        • Heiliger Valentin
        • Heiliger Leopold
        • Weißer Sonntag
        • Christkönig
        • Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu
        • Heiliger Florian
        • Palmsonntag
        • Erntedank
        • Marienmonat Mai
        • Fastenzeit
        • Hl. Blasius
        • Christi Himmelfahrt
        • Heilige Drei Könige
        • Mariä Himmelfahrt
        • Fronleichnam
        • Ostern
        • Karwoche
        • Allerheiligen & Allerseelen
        • Hl. Martin
        • Heiliger Nikolaus
        • Mariä Empfängnis
        • Advent
        • Weihnachten
  • Themen
    • Spalte links
      • Neuer Erzbischof von Wien
      • Politik & Kirche
      • Jugendtreffen
      • Amoklauf in Graz
      • Amtseinführung Papst Leo XIV.
      • Konklave 2025
      • Johannes Paul II. - 20. Todestag
      • Familienfasttag
      • Regierungsprogramm
      • Josef Grünwidl - Apostolischer Administrator
      • Jahresrückblick 2024
      • Herbstvollversammlung 2024
      • Hochwasserhilfe
      • Synoden-Workshop
      • Dignitas infinita
      • Pastoraltagung 2024
      • 50 Jahre Fristenregelung
      • Laudate Deum
      • 60 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil
      • "Lange Nacht der Kirchen"
      • Ukraine-Konflikt
      • Herbsttagung der Orden
      • Tag der Kinderrechte
      • Suizidbeihilfe
      • Welttag der Suizidprävention
      • Welttag der Großeltern
      • Weltgebetstag der Frauen
      • Fratelli tutti
      • 10 Jahre "Laudato si"
      • Ethikunterricht
      • Finanko - Ethische Geldanlagen
      • Schöpfungszeit
      • Weltgebetstag für geistliche Berufung
      • Welttag der Kranken
      • Kirchliche Museen
      • Gebetswoche für die Einheit
      • Wirtschaftsfaktor Kirche
      • Tag des geweihten Lebens
      • Was Kirche bringt
      • Zweites Vatikanisches Konzil
      • Kirche & Geld
    • Spalte rechts
      • Herbstvollversammlung 2025
      • 15 Jahre Opfschutzkommission
      • Dilexi te
      • Sommervollversammlung 2025
      • Papst Leo XIV.
      • Papst Franziskus †
      • Frühjahresvollversammlung 2025
      • Sorge um Papst Franziskus
      • Kardinal Schönborn wird 80
      • Nationalratswahl 2024
      • Sommervollversammlung 2024
      • 75 Jahre Katholische Aktion
      • Frühjahresvollversammlung 2024
      • Religiöse Podcasts
      • Novemberpogrome
      • Bischofssynode - Synodaler Prozess
      • 10 Jahre Papst Franziskus
      • Kontinentalsynode Prag
      • Ukraine-Besuch
      • Holocaust-Gedenken
      • 40 Jahre Medjugorje
      • Menschenhandel
      • Kirche und Corona
      • Ministrantenwallfahrt
      • Woche für das Leben
      • Marienmonat Mai
      • Salzburger Hochschulwochen
      • Ökumene & Dialog
      • Bioethik & Lebensschutz
      • Kunst & Kultur
      • Bildung & Schule
      • Politik & Soziales
      • Mission & Evangelisierung
      • Ökologie & Schöpfung
      • Ehe & Familie
      • Caritas & Entwicklung
  • APP
  • Weihnachtsgottesdienste
  • Gottesdienstsuche
Diözesen & Pfarren
  • Erzdiözese Wien
  • Diözese Eisenstadt
  • Diözese Linz
  • Diözese St. Pölten
  • Militärordinariat
  • Erzdiözese Salzburg
  • Diözese Feldkirch
  • Diözese Graz-Seckau
  • Diözese Gurk-Klagenfurt
  • Diözese Innsbruck
Meine Pfarre finden
Bitte Adresse oder Postleitzahl eingeben
Sie sind hier:
  • Home
  • Aktuelles

Inhalt:
Apostolisches Schreiben Dilexi te
Kathpress

Papst Leo in "Dilexi te": "Die Armen gehören zur Mitte der Kirche"

"Eine Kirche, die der Liebe keine Grenzen setzt": Zentrale Passagen aus dem ersten Lehrschreiben "Dilexi te" von Papst Leo XIV.

09.10.2025

Papst Leo XIV. hat am Donnerstag das erste Lehrschreiben seines Pontifikats veröffentlicht. Die Apostolische Exhortation "Dilexi te" ("Ich habe dich geliebt") befasst sich mit dem Einsatz der Kirche für die Armen. Kathpress dokumentiert im Folgenden ausgewählte zentrale Passagen des Apostolischen Schreibens:

 

3. (...) Da ich dieses Projekt gewissermaßen als Erbe [von Papst Franziskus, Anm.] erhalten habe, freue ich mich, es mir - unter Hinzufügung einiger Überlegungen - zu eigen zu machen und es noch in der Anfangsphase meines Pontifikats vorzulegen. Ich teile den Wunsch meines verehrten Vorgängers, dass alle Christen den tiefen Zusammenhang zwischen der Liebe Christi und seinem Ruf, den Armen nahe zu sein, erkennen mögen. (...)

 

4. Keine Geste der Zuneigung, auch nicht die kleinste, wird vergessen werden, besonders wenn sie denen gilt, die in Schmerz, Einsamkeit und Not sind (...).

 

5. Der Kontakt mit denen, die keine Macht und kein Ansehen haben, ist eine grundlegende Form der Begegnung mit dem Herrn der Geschichte. In den Armen hat er uns auch weiterhin noch etwas zu sagen.

 

7. (...) Ich bin überzeugt, dass die vorrangige Option für die Armen eine außerordentliche Erneuerung sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft bewirkt, wenn wir dazu fähig sind, uns von unserer Selbstbezogenheit zu befreien und auf ihren Schrei zu hören.

 

8. (...) Wenn wir also den Schrei der Armen hören, sind wir aufgerufen, mit dem Herzen Gottes zu fühlen, der sich um die Nöte seiner Kinder und besonders der Bedürftigsten kümmert. Bleiben wir hingegen diesem Schrei gegenüber gleichgültig, würde der Arme gegen uns zum Herrn schreien, und eine Sünde läge auf uns (...)

 

9. Die Lebenssituation der Armen ist ein Schrei, der in der Geschichte der Menschheit unser eigenes Leben, unsere Gesellschaften, die politischen und wirtschaftlichen Systeme und nicht zuletzt auch die Kirche beständig hinterfragt. Im verwundeten Gesicht der Armen sehen wir das Leiden der Unschuldigen und damit das Leiden Christi selbst. Zugleich sollten wir vielleicht besser von den vielen Gesichtern der Armen und der Armut sprechen, weil es sich um eine facettenreiche Problematik handelt. Es gibt nämlich viele Formen der Armut: die derjenigen, denen es materiell am Lebensnotwendigen fehlt, die Armut derer, die sozial ausgegrenzt sind und keine Mittel haben, um ihrer Würde und ihren Fähigkeiten Ausdruck zu verleihen, die moralische und geistliche Armut, die kulturelle Armut, die Armut derjenigen, die sich in einer Situation persönlicher oder sozialer Schwäche oder Fragilität befinden, die Armut derer, die keine Rechte, keinen Raum und keine Freiheit haben.

 

10. In diesem Sinne kann man sagen, dass das Engagement für die Armen und für die Beseitigung der sozialen und strukturellen Ursachen der Armut in den vergangenen Jahrzehnten zwar an Bedeutung gewonnen hat, aber nach wie vor unzureichend bleibt: Auch weil die Gesellschaften, in denen wir leben, oft Lebens- und Politikorientierungen bevorzugen, die von zahlreichen Ungleichheiten geprägt sind, und daher zu den alten Formen der Armut, deren wir uns bewusst geworden sind und die wir zu bekämpfen versuchen, neue, manchmal subtilere und gefährlichere Formen hinzukommen. Aus dieser Perspektive ist es sehr zu begrüßen, dass die Vereinten Nationen die Beseitigung der Armut zu einem der Millenniumsziele erklärt haben.

 

11. Mit dem konkreten Engagement für die Armen muss auch ein Mentalitätswandel einhergehen, der sich auf kultureller Ebene bemerkbar macht. Die Illusion, dass ein Leben in Wohlstand glücklich macht, führt viele Menschen nämlich zu einer Lebenseinstellung, die auf Ansammlung von Reichtum und sozialen Erfolg um jeden Preis ausgerichtet ist, auch wenn dies auf Kosten anderer geschieht und man dabei von ungerechten gesellschaftlichen Idealen bzw. politisch-wirtschaftlichen Verhältnissen profitiert, die die Stärkeren begünstigen. So sehen wir in einer Welt, in der es immer mehr arme Menschen gibt, paradoxerweise auch die Zunahme einiger reicher Eliten, die in einer Blase sehr komfortabler und luxuriöser Bedingungen leben, beinahe in einer anderen Welt im Vergleich zu den einfachen Menschen.

 

12. Wir dürfen im Hinblick auf die Armut nicht unachtsam werden. Besonders besorgen uns die gravierenden Umstände, in denen sich sehr viele Menschen wegen Nahrungs- und Wassermangels befinden. Jeden Tag sterben Tausende von Menschen an den Folgen von Unterernährung. Auch in den reichen Ländern sind die Zahlen der Armen nicht weniger besorgniserregend. In Europa gibt es immer mehr Familien, die mit ihrem Einkommen nicht bis zum Monatsende auskommen. Generell ist eine Zunahme verschiedener Formen der Armut zu beobachten. Armut ist nicht mehr als ein einheitlicher Zustand zu verstehen, sondern äußert sich in vielfältigen Formen wirtschaftlicher und sozialer Verarmung und spiegelt das Phänomen wachsender Ungleichheit auch in allgemein wohlhabenden Lebensumfeldern wider. Wir erinnern daran: "Doppelt arm sind die Frauen, die Situationen der Ausschließung, der Misshandlung und der Gewalt erleiden, denn oft haben sie geringere Möglichkeiten, ihre Rechte zu verteidigen." [Franziskus, Fratelli tutti, 2020]

 

14. Die Armen gibt es nicht zufällig oder aufgrund eines blinden und bitteren Schicksals. Noch weniger ist Armut für die meisten von ihnen eine freie Entscheidung. Und doch gibt es immer noch Personen, die dies behaupten und damit ihre Blindheit und Grausamkeit offenbaren. Natürlich gibt es unter den Armen auch solche, die nicht arbeiten wollen, vielleicht weil ihre Vorfahren, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben, in Armut gestorben sind. Aber es gibt viele - Männer und Frauen -, die dennoch von morgens bis abends arbeiten, vielleicht Kartons sammeln oder ähnliche Tätigkeiten ausüben, obwohl sie wissen, dass diese Anstrengungen nur dem Überleben dienen und ihr Leben nicht wirklich verbessern werden.

 

15. Auch Christen lassen sich oft von weltlichen Ideologien oder politischen und wirtschaftlichen Orientierungen anstecken, die zu ungerechten Verallgemeinerungen und abwegigen Schlussfolgerungen führen. Die Tatsache, dass praktizierte Nächstenliebe verachtet oder lächerlich gemacht wird, als handle es sich um die Fixierung einiger weniger und nicht um den glühenden Kern der kirchlichen Sendung, bringt mich zu der Überzeugung, dass wir das Evangelium immer wieder neu lesen müssen, um nicht Gefahr zu laufen, dass eine weltliche Gesinnung an seine Stelle tritt. Wenn wir nicht aus dem lebendigen Strom der Kirche herausfallen wollen, der dem Evangelium entspringt und jeden Moment der Geschichte fruchtbar werden lässt, dürfen wir auf gar keinen Fall die Armen vergessen.

 

16. Gott ist barmherzige Liebe, und sein Heilsplan der Liebe, der sich über die Geschichte erstreckt und sich in ihr verwirklicht, besteht vor allem darin, dass er zu uns hinabgestiegen und mitten unter uns gewesen ist, um uns von der Knechtschaft, von den Ängsten, von der Sünde und von der Macht des Todes zu befreien. (...)

 

Es ist also gut nachvollziehbar, warum man auch theologisch von einer vorrangigen Option Gottes für die Armen sprechen kann, ein Ausdruck, der im Kontext Lateinamerikas, speziell bei der Vollversammlung von Puebla, aufgekommen ist, der aber im nachfolgenden Lehramt der Kirche gut integriert ist. Diese "Präferenz" stellt niemals eine Ausgrenzung oder Diskriminierung anderer Gruppen dar, was bei Gott unmöglich wäre. Sie soll vielmehr das Handeln Gottes betonen, der voller Mitgefühl für die Armut und die Schwäche der ganzen Menschheit ist: Indem er ein Reich der Gerechtigkeit, der Geschwisterlichkeit und der Solidarität errichten will, trägt er insbesondere diejenigen im Herzen, die diskriminiert und unterdrückt werden, und er fordert auch von uns, seiner Kirche, eine entschiedene und radikale Parteinahme für die Schwächsten.

 

17. (...) Denn man kann nicht beten und Opfer darbringen, während man die Schwächsten und Ärmsten unterdrückt. Von Anfang an macht die Heilige Schrift die Liebe Gottes durch den Schutz der Schwachen und Bedürftigen mit solcher Intensität sichtbar, dass man von einer Art "Schwäche" Gottes ihnen gegenüber sprechen könnte. (...)

 

19. Jesus (...) zeigt sich der Welt nicht nur als armer Messias, sondern auch als Messias der Armen und für die Armen.

 

21. (...) Und die Kirche, wenn sie Kirche Christi sein will, muss eine Kirche der Seligpreisungen sein, eine Kirche, die den Kleinen Raum schafft, die arm und zusammen mit den Armen auf dem Weg ist, und die ein Ort ist, an dem die Armen einen privilegierten Platz haben.

 

23. Oft frage ich mich, warum trotz solcher Klarheit der Heiligen Schrift in Bezug auf die Armen viele weiterhin glauben, sie könnten die Armen ausblenden.

 

25. Jeder, der in Not ist, sogar der Feind, verdient immer unsere Hilfe.

 

39. Seit den ersten Jahrhunderten erkannten die Kirchenväter in den Armen einen vorzüglichen Weg zu Gott, eine besondere Möglichkeit, ihm zu begegnen. Die Nächstenliebe gegenüber den Bedürftigen wurde nicht als einfache moralische Tugend verstanden, sondern als konkreter Ausdruck des Glaubens an das fleischgewordene Wort. Die Gemeinschaft der Gläubigen war, getragen von der Kraft des Heiligen Geistes, fest verwurzelt in der Hinwendung zu den Armen, die sie nicht als Anhängsel, sondern als einen wesentlichen Teil ihres lebendigen Leibes betrachtete.

 

58. Die monastische Tradition lehrt (...), dass Gebet und Nächstenliebe, Stille und Dienst, Klosterzellen und Krankenhäuser ein einziges geistliches Gewebe bilden. Das Kloster ist ein Ort des Zuhörens und des Handelns, des Gottesdienstes und des Miteinander-Teilens.

 

61. (...) Die Tradition dieser Orden ist nicht vorbei. Im Gegenteil: Angesichts der modernen Formen von Sklaverei wie Menschenhandel, Zwangsarbeit, sexuelle Ausbeutung und verschiedene Arten von Abhängigkeit gab sie wichtige Impulse für neue Formen des Handelns. Wenn die christliche Nächstenliebe konkret gelebt wird, dann wirkt sie befreiend. (...) Wenn die Kirche sich hinabbeugt, um die neuen Ketten zu sprengen, die die Armen fesseln, dann wird sie zu einem österlichen Zeichen.

 

63. Das Zeugnis der Bettelorden forderte sowohl die klerikale Opulenz als auch die Kaltherzigkeit der städtischen Gesellschaft heraus.

 

67. Die Bettelorden waren (...) eine lebendige Antwort auf Ausgrenzung und Gleichgültigkeit.

 

72. Für den christlichen Glauben ist die Unterweisung der Armen keine Gefälligkeit, sondern eine Pflicht. Die Kleinen haben ein Recht auf Wissen, das wesentlich zur Anerkennung ihrer Menschenwürde gehört. Sie zu unterrichten bedeutet, ihre Würde geltend zu machen und ihnen die Mittel an die Hand zu geben, um ihre Lebenssituation zu verändern. In der christlichen Tradition gilt Wissen als ein Geschenk Gottes und als eine gemeinschaftliche Verantwortung. Die christliche Erziehung bildet nicht bloße Fachleute heran, sondern Menschen, die für das Gute, das Schöne und die Wahrheit offen sind.

 

75. Die Tradition des kirchlichen Engagements für und mit Migranten geht weiter und heute kommt dieser Dienst in Initiativen wie Aufnahmezentren für Flüchtlinge, Missionsstationen an den Grenzen, den Bemühungen der Caritas Internationalis und anderer Institutionen zum Ausdruck. Das heutige Lehramt spricht sich sehr für dieses Engagement aus.

 

79. (...) All diese Beispiele lehren uns, dass der Dienst an den Armen nicht eine Geste "von oben nach unten" ist, sondern eine Begegnung unter Gleichen, in der Christus offenbar und verehrt wird.

 

82. Die sich beschleunigenden technologischen und sozialen Veränderungen der vergangenen zwei Jahrhunderte, die von tragischen Widersprüchen geprägt waren, haben die Armen nicht einfach nur hingenommen, sondern sie sind damit umgegangen und haben darüber nachgedacht. Die Arbeiter-, Frauen- und Jugendbewegungen sowie der Kampf gegen rassistische Diskriminierung haben zu einem neuen Bewusstsein für die Würde derjenigen beigetragen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Auch der Beitrag der Soziallehre der Kirche hat diese Wurzeln im Volk, die nicht vergessen werden dürfen: Ihre Neuauslegung der christlichen Offenbarung unter den modernen Gesellschafts-, Arbeits-, Wirtschafts- und kulturellen Verhältnissen wäre ohne die Laien undenkbar, die es mit den Herausforderungen ihrer Zeit zu tun hatten.

 

83. Das Lehramt der letzten 150 Jahre bietet eine wahre Fundgrube wertvoller Lehren über die Armen. So machten sich die Bischöfe von Rom zur Stimme neuer Erkenntnisse, die zuvor einen Prozess der Prüfung und Unterscheidung in der Kirche durchlaufen hatten.

 

92. Es ist daher notwendig, weiterhin die "Diktatur einer Wirtschaft, die tötet" anzuprangern [Franziskus, Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 2013] (...) Obwohl es nicht an Theorien fehlt, die versuchen, den aktuellen Zustand zu rechtfertigen, oder erklären, dass die wirtschaftliche Vernunft von uns verlangt, darauf zu warten, dass die unsichtbaren Kräfte des Marktes alles lösen, ist die Würde eines jeden Menschen jetzt und nicht erst morgen zu respektieren. Das Elend so vieler Menschen, deren Würde negiert wird, muss ein ständiger Appell an unser Gewissen sein.

 

93. In der Enzyklika Dilexit nos hat Papst Franziskus daran erinnert, dass die soziale Sünde als "Struktur der Sünde" in der Gesellschaft Gestalt annimmt und "oft Teil einer vorherrschenden Denkweise [ist], die als normal oder rational betrachtet, was in Wirklichkeit bloß Egoismus und Gleichgültigkeit ist. Dieses Phänomen kann man als soziale Entfremdung bezeichnen." Es wird normal, die Armen zu ignorieren und so zu leben, als ob es sie nicht gäbe. Es erscheint als vernünftige Entscheidung, die Wirtschaft so zu organisieren, dass vom Volk Opfer verlangt werden, um bestimmte Ziele zu erreichen, die für die Mächtigen von Interesse sind. Unterdessen werden den Armen nur "Tropfen" versprochen, die so lange fallen werden, bis eine neue globale Krise sie wieder in die vorherige Situation zurückwirft. Dies ist eine wahre Entfremdung, die dazu führt, dass man nur theoretische Ausreden findet und nicht versucht, die konkreten Probleme der Notleidenden unverzüglich zu lösen. Schon der heilige Johannes Paul II. hat es gesagt: "Entfremdet wird eine Gesellschaft, die in ihren sozialen Organisationsformen, in Produktion und Konsum, die Verwirklichung dieser Hingabe und die Bildung dieser zwischenmenschlichen Solidarität erschwert." [Johannes Paul II., Enzyklika Centesimus annus, 1991]

 

94. Wir müssen uns immer mehr dafür einsetzen, die strukturellen Ursachen der Armut zu beseitigen. (...)

 

95. (...) Die Frage, die wiederkehrt, ist stets dieselbe: Sind die weniger Begabten keine Menschen? Haben die Schwachen nicht die gleiche Würde wie wir? Sind diejenigen, die mit weniger Möglichkeiten geboren wurden, als Menschen weniger wert und müssen sich damit begnügen, bloß zu überleben? Von der Antwort, die wir auf diese Fragen geben, hängt der Wert unserer Gesellschaften ab, und von ihr hängt auch unsere Zukunft ab. (...)

 

97. Daher ist es die Aufgabe aller Glieder des Gottesvolkes die Stimme auf unterschiedliche Weisen zu erheben, damit sie aufrüttelt, anprangert und sich auch dann exponiert, wenn dies bedeutet, als "dumm" angesehen zu werden. Die Strukturen der Ungerechtigkeit müssen mit der Kraft des Guten erkannt und zerstört werden, durch einen Gesinnungswandel, aber auch mit Hilfe der Wissenschaften und der Technik, durch die Entwicklung wirksamer politischer Maßnahmen zur Umgestaltung der Gesellschaft. Es ist stets zu bedenken, dass das Anliegen des Evangeliums nicht bloß in einer individuellen und innigen Beziehung zum Herrn besteht. (...)

 

103. Ich habe an diese zweitausendjährige Geschichte kirchlicher Aufmerksamkeit für die Armen und inmitten der Armen erinnern wollen, um zu zeigen, dass sie wesentlicher Bestandteil des ununterbrochenen Weges der Kirche ist. Die Sorge für die Armen ist Teil der großen Tradition der Kirche, wie ein Leuchtfeuer, das von den Anfängen des Evangeliums an die Herzen und die Schritte der Christen aller Zeiten erhellt hat. Daher müssen wir die Dringlichkeit verspüren, alle einzuladen, sich in diesen Strom an Licht und Leben zu begeben, der daraus hervorgeht, dass man Christus im Antlitz der Bedürftigen und Leidenden erkennt. Die Liebe zu den Armen ist ein wesentliches Element der Geschichte Gottes mit uns und sie entströmt dem Herzen der Kirche als ein fortwährender Aufruf an die Herzen der einzelnen Gläubigen wie auch ihrer Gemeinschaften. (...) Jede kirchliche Erneuerung hat denn auch immer diese vorrangige Aufmerksamkeit für die Armen, die sich sowohl in ihren Beweggründen als auch in ihrem Stil von der Tätigkeit jeder anderen humanitären Organisation unterscheidet, zu ihren Prioritäten gezählt.

 

104. Christen dürfen die Armen nicht bloß als soziales Problem betrachten: Sie sind eine "Familienangelegenheit". Sie gehören "zu den Unsrigen". Die Beziehung zu ihnen darf nicht auf eine Tätigkeit oder eine amtliche Verpflichtung der Kirche reduziert werden. (...)

 

105. Die vorherrschende Kultur zu Beginn dieses Jahrtausends tendiert stark dazu, die Armen ihrem Schicksal zu überlassen, sie nicht für beachtenswert und noch weniger für schätzenswert zu halten. In der Enzyklika Fratelli tutti hat Papst Franziskus uns aufgefordert, über das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (vgl. Lk 10,25-37) nachzudenken, um genau diesen Aspekt zu vertiefen. In dem Gleichnis sehen wir nämlich, dass diejenigen, die an jenem verwundeten und am Straßenrand liegenden Mann vorbeikommen, unterschiedliche Haltungen an den Tag legen. Nur der barmherzige Samariter nimmt sich seiner an. (...)

 

109. Wenn es richtig ist, dass die Armen von denen unterstützt werden, die über wirtschaftliche Mittel verfügen, dann gilt mit Sicherheit auch das Umgekehrte. Dies ist eine überraschende Erfahrung, die durch die christliche Tradition bezeugt wird und die zu einer echten Wende in unserem persönlichen Leben wird, wenn wir uns bewusstwerden, dass gerade die Armen es sind, die uns das Evangelium lehren. Auf welche Weise? Durch ihre Lebensumstände konfrontieren sie uns still mit unserer Schwachheit. Der alte Mensch erinnert uns beispielsweise durch die Gebrechlichkeit seines Körpers an unsere eigene Verletzlichkeit, auch wenn wir versuchen, sie hinter Wohlstand oder Äußerlichkeiten zu verbergen. Außerdem bringen uns die Armen zum Nachdenken über die Unhaltbarkeit jenes aggressiven Stolzes, mit dem wir oft den Schwierigkeiten des Lebens begegnen. Im Grunde lassen sie uns die Unsicherheit und Leere eines scheinbar geschützten und sicheren Lebens erkennen.

 

110. Für uns Christen führt die Frage nach den Armen zum Wesentlichen unseres Glaubens. Es ist die vorrangige Option für die Armen, das heißt die Liebe der Kirche zu ihnen, wie Johannes Paul II. lehrte, "die entscheidend ist" (...) Tatsächlich sind die Armen für die Christen keine soziologische Kategorie, sondern das Fleisch Christi selbst. Es genügt nämlich nicht, die Lehre von der Menschwerdung Gottes allgemein zu verkünden; um wirklich in dieses Geheimnis einzutreten, muss man genauer sagen, dass der Herr Fleisch angenommen hat, das hungert, dürstet, krank ist und gefangen.

 

111. Das Herz der Kirche ist ihrem Wesen gemäß solidarisch mit denen, die arm, ausgegrenzt und an den Rand gedrängt sind, mit denen, die als "Abfall" der Gesellschaft betrachtet werden. Die Armen gehören zur Mitte der Kirche (...)

 

119. Die Liebe und die tiefsten Überzeugungen müssen genährt werden, und dies erfolgt durch Gesten. Wenn wir in der Welt der Ideen und der Diskussionen verbleiben, ohne persönliche, wiederholte und von Herzen kommende Gesten, wird dies zum Scheitern unserer kostbarsten Träume führen. Aus diesem einfachen Grund verzichten wir als Christen nicht auf die Almosengabe. (...) Es wird nicht die Lösung für die Armut in der Welt sein, die mit Intelligenz, Ausdauer und sozialem Engagement angestrebt werden muss. Aber wir müssen uns in der Almosengabe üben, um das leidende Fleisch der Armen zu berühren.

 

120. Die christliche Liebe überwindet alle Schranken, bringt Fernstehende einander nahe, verbindet Fremde, macht Feinde zu Vertrauten, überwindet menschlich unüberwindbare Abgründe und gelangt in die verborgensten Winkel der Gesellschaft. Die christliche Liebe ist ihrem Wesen nach prophetisch, sie vollbringt Wunder, sie kennt keine Grenzen: Sie ist für das Unmögliche da. Die Liebe ist vor allem eine Art Lebenskonzept, eine Lebensweise. Eine Kirche, die der Liebe keine Grenzen setzt, die keine zu bekämpfenden Feinde kennt, sondern nur Männer und Frauen, die es zu lieben gilt, das ist die Kirche, die die Welt heute braucht.

 

121. Sowohl durch eure Arbeit als auch durch euren Einsatz für die Veränderung ungerechter sozialer Strukturen als auch durch eine solch einfache, sehr persönliche und unmittelbare Geste der Hilfe wird es jenem Armen möglich sein zu spüren, dass die Worte Jesu ihm gelten: "Ich [habe] dir meine Liebe zugewandt" (Offb 3,9).

 

(Apostolisches Schreiben Dilexi te im gesamten Wortlaut auf der Vatikan-Website: https://www.vatican.va/content/leo-xiv/de/apost_exhortations/documents/20251004-dilexi-te.html)

 

 

Quelle: kathpress

zurück
Weitere Informationen zum Thema
'Programm und Prophetie': Bischöfe begrüßen neues Papst-Schreiben
09. Okt. 2025
Dilexi te

"Programm und Prophetie": Bischöfe begrüßen neues Papst-Schreiben

"Dilexi te" wurde am Donnerstag veröffentlicht - Lackner: Schreiben ist "Mahnung und Anleitung zugleich" - Krautwaschl: "Gemeinschaftswerk mit seinem Vorgänger" - Elbs: "Ein gutes Leben für alle ist keine Utopie" - Marketz: Dankbar für die starken Worte des Papstes

mehr: "Programm und Prophetie": Bischöfe begrüßen neues Papst-Schreiben
Papst Leo XIV. unterzeichnet das Apostolische Schreiben 'Dilexi te' (dt. Ich habe dich geliebt) am 4. Oktober 2025 im Vatikan. Hinter ihm steht Erzbischof Edgar Robinson Peña Parra, Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats.
09. Okt. 2025
Dilexi te

Papst Leo übernimmt Kapitalismuskritik seines Vorgängers Franziskus

Der vor fünf Monaten gewählte Papst Leo XIV. veröffentlicht mit der Apostolische Exhortation "Dilexi te" sein erstes offizielles Lehrschreiben - Thema ist der Einsatz der Kirche für die Armen

mehr: Papst Leo übernimmt Kapitalismuskritik seines Vorgängers Franziskus
Papst Leo XIV. grüßt aus dem Papamobil die Jugendlichen beim Abschlussgottesdienst im Rahmen des Jugendjubiläums am 3. August 2025 auf dem Gelände von Tor Vergata in Rom (Italien).
09. Okt. 2025
Vatikan

Erstes Lehrschreiben von Papst Leo XIV. wird vorgestellt

Nach fünf Monaten kommt Schwung ins Pontifikat von Leo XIV.: Die erste Auslandsreise steht fest, nun folgt das erste Lehrschreiben - Das Thema ist brisant: Es geht um den Einsatz der Kirche für die Armen

mehr: Erstes Lehrschreiben von Papst Leo XIV. wird vorgestellt

nach oben springen
Footermenü:
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wochendienst
  • Newsletter

MEDIENREFERAT DER
ÖSTERREICHISCHEN
BISCHOFSKONFERENZ

Stephansplatz 4/6/1
A-1010 Wien
©2025 Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz. Alle Rechte vorbehalten.
nach oben springen