
Erzdiözese Salzburg trauert um Prälat Johannes Nepomuk Neuhardt
Die Erzdiözese Salzburg und das Domkapitel trauern um Prälat Johannes Nepomuk Neuhardt. Der emeritierte Domdechant verstarb am Sonntag im Salzburger Landeskrankenhaus im 96. Lebensjahr, wie die Erzdiözese am Sonntagabend bekanntgab. Prälat Neuhardt war eine herausragende Persönlichkeit des geistlichen und kulturellen Lebens in Salzburg und hat über Jahrzehnte hinweg die Verbindung von Kirche und Kunst geprägt. Nähere Informationen zu Requiem und Begräbnisfeierlichkeiten wird die Erzdiözese demnächst auf ihrer Internetseite www.eds.at veröffentlichen.
Neuhardt wurde am 22. September 1930 in Salzburg geboren. Nach dem Studium der Theologie empfing er am 12. Juli 1953 in Salzburg die Priesterweihe mit einer Ausnahmeregelung des Papstes, weil er dafür noch 14 Monate zu jung war. Anschließend wirkte er als Kooperator und als Subregens im Salzburger Priesterseminar. Es folgte ein Zweitstudium der Kunstgeschichte und der Klassischen Archäologie an der Universität Innsbruck. Im Anschluss wurde er Diözesankonservator der Erzdiözese Salzburg. Seit 1978 war er Mitglied im Metropolitan- und Domkapitel, dem er von 1992 bis 2005 als Dechant vorstand.
1974 gründete Neuhardt das Dommuseum, dessen Direktor er bis 1994 war. Sein Anliegen war die Erhaltung und Sicherung der Kunstschätze in den Pfarren der Erzdiözese. Weitere Museumsgründungen folgten: das Stiftsmuseum Mattsee, das Augustinermuseum in Rattenberg und die Schatzkammer im Wallfahrtsmuseum Maria Kirchental.
Neuhardt war auch in verschiedenen Funktionen an der Salzburger Kurie tätig, etwa als Zeremoniär des Erzbischofs sowie Geistlicher Assistent der Katholischen Männer- und Frauenbewegung. Er gehörte zudem viele Jahre dem Konsistorium der Erzdiözese Salzburg an. Besondere Verdienste erwarb er sich um den Auf- und Ausbau der Telefonseelsorge, deren Geistlicher Leiter er viele Jahre war. Außerdem arbeitete er in den Diözesankommissionen für Kunst- und Denkmalpflege sowie dem Liturgischen Dienst und in der Medienkommission mit. Außerdem gründete Neuhardt den Kardinal-König-Kunstfonds.
Für seine Verdienste wurde Neuhardt vielfach von Staat und Kirche ausgezeichnet. So erhielt er u.a. 1981 das Silberne Ehrenzeichen des Landes Salzburg. 2010 verlieh ihm die Republik das "Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse".
Quelle: kathpress