
Schönborn: Gründwidl bringt guten Neuanfang für Erzdiözese Wien
Hocherfreut über die Ernennung von Josef Grünwidl zu seinem Nachfolger hat sich Kardinal Christoph Schönborn geäußert: "Für mich ist heute ein wirklich bewegender und freudiger Tag", erklärte er am Freitag gegenüber Kathpress in einer ersten Reaktion auf die Entscheidung aus dem Vatikan. Ihm falle "ein Stein vom Herzen", wisse er doch nach dreißig Jahren im Dienst als Erzbischof die Erzdiözese in guten Händen und an einem "Neuanfang" - wofür er Gott, Papst Leo XIV. und auch Grünwidl aufgrund dessen Bereitschaft danke.
Grünwidl hatte Schönborn bereits in den ersten Jahren seiner Amtszeit - von 1995 bis 1998 - als Sekretär begleitet und sei später viele Jahre als Pfarrer sowie zuletzt als Bischofsvikar in die Leitung der Erzdiözese eingebunden gewesen, erinnerte Schönborn. "Er kennt unsere Diözese in all ihren Dimensionen - ihre großen Stärken, ihre Schwächen - und die Herausforderungen unserer Kirche in Wien, in Österreich und Europa."
In den knapp zehn Monaten seit Schönborns Emeritierung am 22. Jänner 2025 hatte Grünwidl die Erzdiözese Wien als Apostolischer Administrator geleitet. Schönborn bezeichnete diese Zeit als "'Noviziat' - er als Musiker würde es wahrscheinlich Intermezzo nennen" für den künftigen Dienst an der Spitze der Kirche in Wien, der "schön und erfüllend" sei, wie Schönborn betonte. Damit beginne für die Geschichte der Erzdiözese Wien ein neues Kapitel, "und ich bin gewiss, es wird ein sehr gutes sein".
Erneut in Anspielung auf die Ausbildung Grünwidls als Konzertorganist, würdigte Schönborn seinen designierten Nachfolger als "Mann mit einem guten Gehör". Der 62-Jährige verstehe es, "die verschiedenen Seiten auf der Leier dieser Diözese harmonisch zusammenklingen zu lassen", zitierte der Kardinal den heiligen Ignatius von Antiochien, dessen Gedenktag die Kirche am Freitag feierte.
Besonders berührt zeigte sich der emeritierte Erzbischof über die große Freude über die Ernennung in der Diözese: "Dieser Vorschuss an Vertrauen - so hat das Papst Benedikt in einem seiner ersten Jesusbücher genannt - ist ein schönes Zeichen. In den östlichen Kirchen rufen die Gläubigen bei einer Weihe: 'Axios! Er ist würdig.' Mir scheint, dass man das schon seit vielen Wochen und Monaten hier in Wien über Josef Grünwidl sagt, und wie schön, dass Papst Leo das nun bekräftigt."
Quelle: kathpress