
Allerheiligen: Erstes Hochfest für Grünwidl als ernannter Erzbischof
Zu Allerheiligen gibt es im Wiener Stephansdom eine Premiere: Josef Grünwidl wird erstmals nach seiner vor zwei Wochen erfolgten Ernennung durch Papst Leo XIV. zum neuen Wiener Erzbischof Hauptzelebrant des kirchlichen Hochfestes sein, vorerst noch ohne bischöfliche Weihe. Diese ist für 24. Jänner 2026 angesetzt. In seiner bis dahin fortlaufenden Funktion als Apostolischer Administrator der Erzdiözese leitete Grünwidl freilich auch schon in den vergangenen Monaten die wichtigsten kirchlichen Ereignisse.
Der auf radio klassik Stephansdom übertragene Gottesdienst am Samstag beginnt um 10.15 Uhr, wobei Grünwidl u. a. von Dompropst Ernst Pucher, Domkustos Michael Landau, Dompfarrer Toni Faber sowie Militärerzdekan Harald Tripp assistiert wird. Musikalisch steht die Messe in C-Dur von Ludwig van Beethoven auf dem Programm der von Markus Landerer geleiteten Dommusik. Weiters erklingen anlassbedingt "Für alle Heilgen in der Herrlichkeit" von Johann Simon Kreuzpointner, "Justorum animae" von Antonio Salieri und Franz Schmidts "Halleluja".
Zu Allerseelen leitet Grünwidl im Anschluss an das um 17 Uhr beginnende pfarrliche Totengedenken mit Rundgang ab 18 Uhr den Gottesdienst. Dabei werden die Namen der seit November des vergangenen Jahres verstorbenen Gläubigen der Dompfarre verlesen. Musikalisch ist dazu Michael Haydns "Schrattenbach-Requiem" in c-Moll zu hören.
Feiern in allen Domkirchen
Auch in allen anderen Dom- und Pfarrkirchen Österreichs werden die Hochfeste des Wochenendes gefeiert, so etwa in Salzburg, wo Erzbischof Franz Lackner am Allerheiligentag um 10 Uhr dem Pontifikalamt im Dom vorsteht. Das Solistenensemble der Dommusik mit Philipp Pelster an der Orgel bringen die Missa brevis von Giovanni Pierluigi da Palestrina zur Aufführung. Am Sonntag zu Allerseelen wird zur selben Uhrzeit Stefano Bernardis "missa primi toni octo vocum" das Hochamt musikalisch begleiten, abends findet um 19 Uhr ein Pontifikalrequiem mit Weihbischof Hansjörg Hofer zu Klängen von Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem in d-Moll statt.
Im Feldkircher Dom wird Bischof Benno Elbs am Samstag um 8.30 Uhr die Festmesse zu Allerheiligen feiern, sowie jeweils um 10 Uhr Bischof Hermann Glettler im Innsbrucker Dom, Bischof Manfred Scheuer im Linzer Dom und Bischof Ägidius Zsifkovics im Eisenstädter Martinsdom. Am Allerseelentag steht im St. Pöltner Dom um 10.30 Uhr das bischöfliche Requiem auf dem Kalender, am Abend (19 Uhr) in Klagenfurt das Allerseelen-Requiem mit Bischof Josef Marketz und in Salzburg mit Weihbischof Hansjörg Hofer.
Hoffnung über den Tod hinaus
Zu Allerheiligen (1. November) feiert die katholische Kirche alle Heiligen - bekannte wie unbekannte -, die ihr Leben in besonderer Weise nach dem Evangelium ausgerichtet haben. Das Fest der Hoffnung und Vollendung erinnert an die Gemeinschaft der Glaubenden über den Tod hinaus. Der darauffolgende Allerseelentag (2. November) ist dem Gedenken der Verstorbenen gewidmet. Gläubige beten für ihre Angehörigen und alle, die auf Gottes Erbarmen hoffen. Während Allerheiligen als Hochfest der Freude gilt, ist Allerseelen ein Tag des stillen Gebets und der Erinnerung.
Die liturgische Farbe ist zu Allerheiligen weiß, Symbol der Auferstehung, des Lebens und der himmlischen Freude. Zu Allerseelen wird traditionell violett oder schwarz getragen, Zeichen der Trauer und des Hoffens auf Erlösung. Friedhöfe haben in diesen Tagen besondere Bedeutung: Sie werden geschmückt, Gräber gesegnet und Kerzen entzündet. Sie sind Orte des stillen Gedenkens, aber auch Ausdruck des Glaubens, dass das Leben über den Tod hinaus Bestand hat. Bei den an diesen Tagen meist am frühen Nachmittag oder nach den Gottesdiensten stattfindenden Gräbersegnungen auf Österreichs Friedhöfen sind oftmals auch die Bischöfe beteiligt.
Quelle: kathpress