
"Austria.On.Mission-Awards" 2025 für missionarisch Engagierte
Missio Österreich hat den Bronzeesel "EMIL" im Rahmen der alljährlichen "Austria.On.Mission.Award"-Show an missionarische Persönlichkeiten verliehen. Mit der Auszeichnung sollen "Heldinnen und Helden der Nächstenliebe" ins Rampenlicht gerückt und für ihren selbstlosen Einsatz für die Mission gewürdigt werden, teilte Missio in einer Aussendung am Sonntag mit. Mehr als 300 Wegbegleiter und Gäste kamen ins Ariana Center nach Wien-Donaustadt, darunter der Wiener Weihbischof Franz Scharl und St. Pöltens Altbischof Klaus Küng.
Der EMIL-Award in Form eines Bronzeesels birgt laut Missio eine besondere Symbolik: Als biblisches Tier trägt der Esel schwere Lasten und bleibt dabei oft unbeachtet und demütig. Auch Missionarinnen und Missionare seien oft im Hintergrund tätig und würden viel zu selten bedankt, "obwohl sie sich unermüdlich in pastoralen, katechetischen und vor allem sozialen Anliegen mit ganzer Kraft einsetzen", erklärte Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner. Die Preisträgerinnen und -träger gäben mit ihrem Engagement "Zeugnis für das Evangelium unserer Zeit".
Auszeichnung in vier Kategorien
Der "EMIL" in der Kategorie "Missionary from Austria" ging heuer an die Salesianerin Johann Denifl. Die gebürtige Tirolerin engagiert sich seit 20 Jahren in Westafrika für Mädchen, die vom Kinderhandel betroffen sind. Nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin und Krankenschwester führte sie ihr Weg 1990 erstmals nach Afrika. Denifl überwand sprachliche Hindernisse und arbeitete in Krankenstationen entlegener Dörfer. Drei Jahre später trat sie den Don-Bosco-Schwestern bei, bildete sich in Rom zur Jugendhelferin weiter und kehrte 2006 nach Afrika zurück. Seitdem leitet sie das Kinderschutzzentrum Foyer Maria Dominique, das notleidenden Mädchen ein Zuhause schenkt, Die jungen Opfer von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung oder Verstoßung werden dort zu Schneiderinnen, Konditorinnen, Köchinnen oder Friseurinnen ausgebildet. 2011 gründete die Salesianerin das Projekt "Service DomS", das inhaftierte Jugendliche begleitet.
Für seine "Missionary in Austria" wurde Michael Cech geehrt. Der studierte Maschinenbauer übernahm schon während seines Studiums die Chefredaktion des katholischen "YOU!"-Magazins, das bald zu einer der wichtigsten missionarischen Plattformen für Jugendliche in Österreich wurde. Seit Jahren lädt das Wiener Café Casper, wo sich auch die Redaktion von "YOU!" befindet, zum Austausch und zu christlichen Events ein. Als Initiator des überkonfessionellen Musikfestivals "Key2Life" erreichte Cech mit seinem Team jährlich rund 5.000 junge Menschen. "Sein Antrieb ist die tiefe Überzeugung, dass der Glaube das ganze Leben durchdringen soll", heißt es in der Missio-Aussendung.
Der diesjährige "Star of Mission" ist der oberösterreichische Missionar Johann Rauscher. Seit seiner ersten Reise in den damaligen Sudan im Jahr 1986 setze sich der pensionierte Religionslehrer mit Hartnäckigkeit, Kreativität und Herzenswärme für die Ärmsten der Armen ein. Aus einer spontanen Hilfsaktion entstand der heute etablierte Verein "ProSudan", der mit Spendengeldern nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe im Südsudan ermöglichte - in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Frauenförderung, medizinische Versorgung u.a. Sozialprojekte. Rauscher kooperiert dabei mit lokalen Partnern wie den Diözesen Juba, Rumbek und Bentiu oder dem Hilfswerk St. Vincent de Paul.
Der diesjährige "Hero of Charity" ist Sr. Annie Demerjian von der Gemeinschaft Sisters of Jesus and Mary. Sie erhielt den EMIL bereits im Oktober von Nationaldirektor Wallner persönlich im Libanon überreicht. Die 1967 dort geborene Ordensfrau steht im Nahen Osten Menschen zur Seite, die Opfer von Krieg, Armut und Naturkatastrophen wurden. In Aleppo, Damaskus und Beirut leitet Demerjian humanitäre Hilfsmaßnahmen, verteilt Nahrung, Kleidung und Medikamente und organisiert Notunterkünfte. Als der syrische Bürgerkrieg begann, entschied sich die Ordensfrau, trotz Bombenhagels und Lebensgefahr zu bleiben und humanitäre Hilfe zu leisten: "Wir haben in guten Zeiten hier gelebt - und wir bleiben auch in den schlechten", beharrt sie auf ihrem Missionseinsatz.
Seit 2020 verleiht Missio Österreich jährlich in vier Kategorien den vom Künstlermönch P. Raphael Statt gestalteten Bronzeesel "EMIL" an missionarische Persönlichkeiten, die sich in vorbildlicher Weise missionarisch engagieren.
Quelle: Kathpress