
Black Friday: Organisationen warnen vor Folgen von Billigmode
Mit einer "Anti Black Friday Aktion" aus einem großen Kleiderberg und einer darin versinkenden Erdkugel haben die Caritas der Erzdiözese Wien, Global 2000 und die Volkshilfe Wien am Mittwoch in der Wiener Innenstadt auf das wachsende Problem von Textilabfällen aufmerksam gemacht. Täglich landeten mehr als 500 Tonnen Altkleidung in Deponien oder Verbrennungsanlagen, so die NGOs, die mit der Aktion den "Black Friday", zu dem zahlreiche Rabattaktionen stattfinden, als "Brandbeschleuniger" kritisierten. Österreich dürfe "der Flut an Wegwerfmode nicht tatenlos zusehen oder auf die EU warten, sondern kann selbst ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz auf den Weg bringen", lautete die Forderung. Auch eine Kreislaufwirtschaft, etwa Second-Hand-Shops, könnten einer Wegwerfgesellschaft entgegenwirken.
Laut Global 2000, Caritas und Volkshilfe landet jedes zehnte Stück ungetragen im Müll, was enorme Umwelt- und Sozialauswirkungen habe, "stecken doch große Mengen an Wasser, Strom, Chemikalien und vor allem menschliche Arbeit in jedem Stück Kleidung".
"Ultrabillige Mode von Plattformen wie Temu und Shein trägt wesentlich zur Vermüllung unserer Umwelt bei", warnte Anna Leitner, Sprecherin für Ressourcen von Global 2000. Die Kleidung sei zudem minderwertig, kurzlebig und zerfalle in Mikroplastik, das sich in unserem Körper anreichert.
Sowohl Caritas als auch Volkshilfe betreiben Shops, die gebrauchte Kleidung sammeln, aufbereiten und leistbar weitergeben. "Mit unseren carlas - den Second-Hand-Shops der Caritas - bieten wir nicht nur eine nachhaltige und günstige Einkaufsmöglichkeit und Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Menschen. Wir zeigen, dass Kreislaufwirtschaft funktionieren kann und ganz nebenbei noch Freude bereitet", erklärte Oliver Türkoglu, bei der Caritas Wien für den Bereich Sachspenden und Logistik verantwortlich.
Gebrauchte Kleidung sei nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger, so die NGOs. "Denn das nachhaltigste Kleidungsstück ist jenes, das nicht neu produziert werden muss", meinte Türkoglu.
Quelle: kathpress