
Pallottiner bestätigen Profanierung der Wiener Pallottikirche
Der Orden der Pallottiner hält an der geplanten Profanierung der Kirche "Königin der Apostel" in Wien-Hietzing am 14. Dezember fest. Das bestätigte der Vizeprovinzial der deutschen Provinz, P. Björn Schacknies, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Das Dekret sei unterzeichnet, eine Verschiebung nicht vorgesehen.
Das Bildungshaus Pallottihaus wurde schon vor Jahren geschlossen. Dass es in der Hauskapelle weiterhin Sonntagsmessen gab, hängt laut dem Vizeprovinzial damit zusammen, dass ein Mitbruder in Wien geblieben sei, um die sich dort versammelnde Gottesdienstgemeinde - laut Medien rund 100 Mitglieder - weiter seelsorgerisch zu betreuen. Im Jänner werde der Priester jedoch 80 Jahre alt.
Strukturelle Gründe hätten zum Rückzug des Ordens aus Wien geführt, sagte P. Schacknies. "Wir werden älter, und unsere Provinz wird kleiner. In vielen Bereichen kommen wir an die Grenzen des Leistbaren." Das Provinzkapitel habe schon 2024 entschieden, die Aktivitäten aufgrund des Personalmangels auf vier Standorte zu konzentrieren. Ausgeschlossen sei aus heutiger Sicht eine erneute Ansiedlung einer Kommunität in Wien. In den vergangenen Jahren seien auch St. Hubertus und St. Christophorus am Lainzer Tiergarten an die Wiener Erzdiözese und die Kirche "Königin des Friedens" in Wien-Favoriten an die polnische Ordensprovinz übergeben worden.
Gegen die Schließung hatte sich Widerstand formiert, unter anderem mit einer Petition mit rund 800 Unterschriften. Die Hietzinger Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (ÖVP) kündigte Gespräche mit dem Orden und der Bürgerinitiative an. Schacknies äußerte Verständnis für die Betroffenen, betonte jedoch, dass ohne vor Ort lebende Pallottinerpriester kein Betrieb aufrechterhalten werden könne.
Das Pallottihaus wurde 1960 errichtet und geweiht. Das Ensemble umfasst einen kleinen Garten und ein seit zwei Jahren geschlossenes Gästehaus mit Hauskapelle. Derzeit wird es generalsaniert, wobei die Zukunft des Areals noch nicht entschieden ist. "Die erste Entscheidung ist überhaupt, wie man mit der Baustelle weiter verfährt", so Schacknies. Eine pastorale Nutzung sei ausgeschlossen, weitere Optionen würden derzeit geprüft, wobei ein Verkauf des Areals nicht vorgesehen sei.
Quelle: kathpress