Wien: Haus der Barmherzigkeit eröffnete Hospiz Camillus

Das Haus der Barmherzigkeit hat am Mittwoch in Wien-Ottakring das Hospiz Camillus offiziell eröffnet. Die neue Einrichtung im Pflegekrankenhaus des Hauses bietet seit September acht Plätze für unheilbar kranke Menschen, die ihre letzte Lebensphase in Würde und Geborgenheit verbringen sollen. "Unser erstes Wiener Hospiz soll Menschen in ihrer letzten Lebensphase ganzheitlich begleiten", erklärte Institutsdirektor Roland König. Ziel sei es, die Lebensqualität trotz schwerer Erkrankung bis zuletzt zu bewahren.

Der ernannte Erzbischof von Wien, Josef Grünwidl, begrüßte die Hospiz-Eröffnung: "Der Mensch soll an der Hand eines Menschen und nicht durch die Hand eines Menschen sterben. Als Kirche sind wir bemüht, das Leben vom Anfang bis zum Ende zu schützen. Schön, dass hier im neu eröffneten Hospiz das Leben bis zum letzten Atemzug in Würde ermöglicht wird." Auch der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hob die Bedeutung des Hospizangebotes hervor: Die neuen Plätze seien ein "wichtiger Baustein in der Umsetzung des Hospiz- und Palliativfondsgesetzes" und zeigten, dass Wien in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt.

Das Hospiz Camillus verfügt über acht Einzelzimmer sowie einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit begrünten Terrassen. Ein interdisziplinäres Team aus Pflege, Medizin, Therapie und weiteren Berufsgruppen sorgt gemeinsam mit ehrenamtlichen Kräften und Seelsorge für die Betreuung der Bewohner und deren Angehörigen. Das Gestaltungskonzept orientiert sich an einem Weizenfeld als Symbol für den Zyklus des Lebens. Namensgeber Camillus von Lellis, Schutzpatron der Kranken, widmete im 16. und 17. Jahrhundert sein Leben der Pflege schwerkranker Menschen.

Mit der Eröffnung im Jubiläumsjahr feiert das Haus der Barmherzigkeit zugleich sein 150-jähriges Bestehen. Das Haus der Barmherzigkeit bietet als gemeinnützige Einrichtung Langzeitpflege und -betreuung für schwer pflegebedürftige Menschen an. In sieben Pflegeeinrichtungen in Wien und Niederösterreich werden rund 1.300 Bewohnerinnen und Bewohner mit chronischen Erkrankungen versorgt. Dazu zählt auch die Betreuung von 14 Kindern und Jugendlichen im Kinderpflegedomizil FRIDOLINA.

Mit dem Inklusionsteam HABIT stellt das Haus der Barmherzigkeit zudem rund 480 Betreuungsplätze für Menschen mit mehrfachen Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf bereit. Diese befinden sich in 17 Wohngemeinschaften, Garconnierenverbünden und Angeboten für zeitlich befristetes Wohnen sowie in fünf Tageszentren und in der Mobilen Begleitung.

Quelle: kathpress