
Stift St. Paul: Hafner nach Visitations-Abschluss weiter Administrator
Im Kärntner Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ist am Montag unter dem Vorsitz von Benediktiner-Abtpräses Johannes Perkmann die im Sommer 2024 gestartete Visitation abgeschlossen und der bisherige Administrator, der Admonter Abt Gerhard Hafner, erneut zum Administrator ernannt worden. Seine Ernennung sowie die des Admonter Priors P. Maximilian Schiefermüller als Assistent des Administrators sei in vollem Einverständnis des Konvents von St. Paul erfolgt, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Perkmann dankte Hafner und Schiefermüller für die Bereitschaft, "das Stift St. Paul auch weiterhin in eine gute Zukunft zu führen", sowie dem Konvent von St. Paul für dessen "wertschätzendes Vertrauen in ihre Oberen" und für "gutes und konstruktives Miteinander" der vergangenen eineinhalb Jahre. Mit Blick auf die derzeit fünf Mönche in St. Paul äußerte Perkmann die Hoffnung auf Wachstum der Gemeinschaft.
Die Entscheidung bedeute "de facto eine Verlängerung der Funktion des Administrators", erklärte P. Maximilian Schiefermüller auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kathpress. Bislang sei Abt Hafner für die Dauer der Visitation eingesetzt gewesen; mit deren Abschluss sei nun die Leitungsperspektive für die Zukunft fixiert worden. Die "sehr positiven Entwicklungen" der vergangenen 18 Monate hätten den dortigen Konvent wie auch die Kongregationsleitung darin bestärkt, diese Leitungsform personell fortzusetzen.
Zur Visitation selbst sagte Schiefermüller, sie sei ein ordensrechtliches Instrument der inneren Reflexion. Alle Bereiche des klösterlichen Lebens - vom Konvent über personelle Fragen und Aufgaben bis hin zur wirtschaftlichen Situation - würden bei diesem "geistlichen Prozess" betrachtet, diskutiert und geistlich reflektiert. Einen Bericht werde es geben, dieser sei jedoch für den internen Gebrauch bestimmt. Ungewöhnlich sei ein solcher Schritt nicht, vielmehr fänden Visitationen in allen Benediktinerklöstern regelmäßig statt.
Die von Abtpräses Perkmann formulierte Hoffnung auf mehr Mönche sei nicht Anlass der Visitation gewesen, betonte P. Schiefermüller. Es handle sich dabei um einen "Wunsch, den jedes Kloster teilt". Berufungen ließen sich nicht herbeiführen, seien jedoch ein zentrales Anliegen der Gemeinschaft in St. Paul.
Wie lange Abt Hafner Administrator bleiben wird, ist vorerst offen. Solange er Abt von Admont ist - in etwas mehr als drei Jahren endet die zwölfjährige Amtsperiode - werde er auch St. Paul mitadministrieren, erläuterte sein Prior und Assistent Schiefermüller. Der Konvent in St. Paul habe diese Lösung ausdrücklich unterstützt, da sie sich bewährt habe. Praktisch bedeute die Administration eine regelmäßige Präsenz vor Ort. "Uns ist es wichtig, für Mitbrüder und Mitarbeiter da zu sein", sagte Schiefermüller. Trotz der Leitungsaufgaben in Admont werde man weiterhin wöchentlich in St. Paul präsent sein, gemeinsam beten, Gottesdienste feiern und Gespräche führen. Die Aufteilung zu zweit sei dabei hilfreich.
Eine etwaige Angliederung des Stiftes St. Paul an das Stift Admont schloss Schiefermüller erneut kategorisch aus. St. Paul bleibe eine selbstständige Gemeinschaft wie alle Benediktinerklöster. Die Zusammenarbeit verstehe man als "mitbrüderliche Nachbarschaftshilfe". Zugleich hob er die große Wertschätzung und Gastfreundschaft hervor, die man in St. Paul erfahre.
Das 1091 gegründete Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ist das einzige monastische Kloster Kärntens. Es betreut vier eigene Pfarren und stellt Seelsorger für diözesane Pfarren und Seelsorgestellen. Zum Stift gehören zudem das Stiftsgymnasium mit über 600 Schülerinnen und Schülern, Forst- und Landwirtschaft sowie das über Kärnten hinaus bekannte Museum. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den verschiedenen Bereichen tätig. (Info: www.stift-stpaul.at)
Quelle: kathpress