
Grünwidl: Weihnachten ereignet sich mitten im Leben
Auf die Aktualität und Universalität des Weihnachtsgeschehens hat der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl bei der Vesper zum Heiligen Abend im Wiener Stephansdom hingewiesen. "Heute ist Heiliger Abend, heute ist diese erfüllte Zeit. Heute sollen das Licht, die Hoffnung und der Friede von Weihnachten bei uns einkehren. Heute soll es Weihnachten werden für alle Menschen", so der Apostolische Administrator, dessen Bischofsweihe in genau einem Monat bevorsteht.
Grünwidl erinnerte an die verschiedenen Lebenssituationen zu Weihnachten: Nicht jeder könne das Fest fröhlich und dankbar und im Kreis der Familie oder mit Freunden begehen, manche seien an diesem Tag traurig und sorgenvoll, und unzählige Menschen würden den Heiligen Abend "so verbringen wie immer - im Nachtdienst in Spitälern und Heimen, oder ohne Strom und ohne einem Dach über dem Kopf, auf der Flucht, im Krieg, in Armut und Kälte", so der künftige Oberhirte der Erzdiözese Wien.
Weit entfernt vom weihnachtlichen Geschehen seien diese Situationen keineswegs, gelte doch: "Mitten in unsere Welt wie sie nun einmal ist, auch mit ihren Schattenseiten, dort, wo wir Menschen leben, wo wir lachen und weinen, uns freuen und leiden - dort will Jesus neu geboren werden und 'Immanuel' - ein Gott mit uns - sein", betonte Grünwidl. Jesus wolle "in unser Leben neu hinein geboren werden", sei er doch "Erlöser" und "Licht in unserer Dunkelheit, Hoffnung gegen unsere Ängste, Liebe gegen Gleichgültigkeit, Friede, der stärker ist als Feindschaft und Hass".
Dieselbe Botschaft sah Grünwidl auch versinnbildlicht durch den 1948 vom Bildhauer Franz Troyer geschaffene Krippenaltar des Domes, dessen Heidentürme im Hintergrund zu sehen sind. "Hier am Stephansplatz, im Herzen von Wien, mitten unter uns ereignet sich die Geburt des Erlösers", so der designierte Erzbischof.
Quelle: kathpress