
80 Jahre "Kirche bunt": Jubiläumsfest im St. Pöltner Dom
Die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" feiert ihr 80-jähriges Bestehen: Erstmals erschienen ist das Blatt am 1. Jänner 1946 unter dem Titel "Kirchenblatt für die Diözese St. Pölten". Es war die einzige Kirchenzeitung Österreichs, die ausschließlich in der russischen Besatzungszone redigiert, gedruckt und verbreitet wurde. Das Jubiläum ihrer Kirchenzeitung feiert die Diözese St. Pölten mit einem Festgottesdienst im Dom zu St. Pölten am 11. Jänner (10.30 Uhr), dem Diözesanbischof Alois Schwarz vorstehen wird. Die Redaktion wird seit 2016 von Chefredakteurin Sonja Planitzer geleitet. Herausgeber ist seit 2021 Generalvikar Christoph Weiss, der auch am Festgottesdienst mitwirken wird.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Papierknappheit, Zensur und eingeschränkter Vertriebswege wurde die Zeitung in ihren Anfängen in den Pfarren rasch angenommen, wie die Redaktion in einer Aussendung betont. Die Startauflage von 15.000 Exemplaren war bald vergriffen; innerhalb weniger Wochen stieg sie auf 45.000 Stück.
In der ersten Ausgabe vom 1. Jänner 1946 würdigte der damalige St. Pöltner Bischof Michael Memelauer (1874-1961) das neue Medium ausdrücklich. Das Kirchenblatt verstehe sich als "Bote der Kirche und des Bischofs", dem er seinen bischöflichen Segen für den Weg durch die Diözese erteile, schrieb Memelauer.
Mit dem Jubiläum wolle man, so die Redaktion, nicht nur auf die Geschichte zurückblicken, sondern auch den Anspruch erneuern, kirchliche Themen zeitgemäß und verständlich zu vermitteln. Im Anschluss an den Festgottesdienst ist eine Agape vorgesehen; dafür wird um Anmeldung gebeten (E-Mail: redaktion@kirchebunt.at).
Aufbau und Relaunch
Mit dem Aufbau der Kirchenzeitung war der damalige Ordinariatssekretär Franz Willinger - seit 1958 auch Obmann des Pressvereins und damit Herausgeber der NÖ Nachrichten - betraut worden. Unter seiner Verantwortung habe sich das Blatt nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch weiterentwickelt, hieß es. 1960 erfolgte mit der Einführung des Tiefdrucks ein wesentlicher Modernisierungsschritt, erstmals erschien eine farbige Titelseite. 1972 wurde die Zeitung in "Kirche bunt" umbenannt.
1983 folgte Prälat Josef Eichinger Franz Willinger als Herausgeber der NÖN, und als Franz Willinger 1985 starb, übernahm Prälat Eichinger auch die Aufgabe als Herausgeber von "Kirche bunt". Gemeinsam mit Josef Wessely als Chef vom Dienst leitete der ehemalige Religionspädagoge und -inspektor Eichinger "Kirche bunt" bis zu seinem Tod am 16. Dezember 2015. Als Herausgeber folgte ihm Prälat Eduard Gruber in seiner Funktion als Generalvikar. Am 1. Jänner 2021 ging dieses Amt auf den neuen Generalvikar - Christoph Weiss - über. Die Leitung der Redaktion hat seit der Pensionierung von Wessely im April 2016 Sonja Planitzer inne.
In den folgenden Jahrzehnten setzte die Redaktion verstärkt auf zeitgemäße Gestaltung und neue Produktionsformen. In den 1980er-Jahren wurde vom Tief- auf den Offsetdruck umgestellt, ab 1990 erhielt die Redaktion Computer. 2013 wurde das Erscheinungsbild von "Kirche bunt" überarbeitet und erhielt ein klareres Layout sowie u. a. größere und leichter lesbare Schriften. Seit 2016 ist "Kirche bunt" online präsent und in sozialen Netzwerken vertreten, seit 2020 auch als E-Paper und App verfügbar. Seit 2023 sind sämtliche Online-Beiträge zusätzlich über eine Vorlesefunktion abrufbar. Ebenfalls 2023 wurde auf ein vollständig recyclingfähiges Papier und ein umweltschonendes Druckverfahren umgestellt.
Quelle: kathpress