"Fragt, was ihr für euer Land tun könnt!"
"Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt": Was US-Präsident John F. Kennedy 1961 bei seiner Amtsantrittsrede sagte, ist für Kardinal Christoph Schönborn Schlüsselfrage der nahenden Wehrpflicht-Volksbefragung. Das Wohlergehen Österreichs sei auch Ergebnis dessen, dass "noch immer so viele Menschen selbstlos darauf schauen, was sie für unser Land tun können", so der Wiener Erzbischof in der Tageszeitung "Heute" am vergangenen Freitag. Diese Perspektive gelte es unabhängig vom Ausgang des Volksentscheids am 20. Jänner zu bewahren.
» | Tipps |
Katholisch.at-Dossier Wehrpflichtdebatte | |
Kathpress-Themenpaket zur Wehrpflicht-Debatte |
"Haben wir uns nicht zu sehr daran gewöhnt, dass das Land etwas für uns tut, für unsere Sicherheit, unser Wohlergehen, unsere Versorgung in Krankheit, Alter, Arbeitslosigkeit?", stellte Schönborn in Frage. Man sollte sich ausreichend bewusst machen, "was wir für unser Land tun können, für seine Sicherheit und sein Wohlergehen, für den Nächsten und den Nachbar in Not, in Katastrophen, in sozialer Hilfsbedürftigkeit", forderte der Kardinal.
Eine Empfehlung für die allgemeine Wehrpflicht oder für das Berufsheer lieferte Schönborn nicht: Die Entscheidung falle vielen schwer, da es für beide Positionen gute Argumente gebe. Um gut begründet darauf zu antworten, welche davon die besseren seien, verfügten die wenigsten über ausreichend umfassende Informationen, hielt der Wiener Erzbischof fest. Es sei deshalb sinnvoll, die Frage in einem größeren Rahmen zu stellen.
Quelle: Kathpress