Theologische Hochschulen setzen auf Kooperation
Die vier theologischen Hochschulen Niederösterreichs wollen stärker miteinander kooperieren. Zum Auftakt hat die Philosophisch-Theologische Hochschule der Diözese St. Pölten (PTH) Vertreter der jeweiligen Hochschulleitungen, Lehrenden und Studierenden zu einer Orientierungsveranstaltung unter dem Motto "Sapientia Christiana: Quo vadis, Austria?" eingeladen. Alle vier Hochschulen müssten sich derzeit mit der Frage der Zukunftsentwicklung "in grundsätzlicher Weise auseinandersetzen", erklärte PTH-Rektor Reinhard Knittel bei diesem Anlass.
Niederösterreich ist Standort von vier theologischen Hochschulen: Neben der PTH St. Pölten zählen dazu auch die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. in Stift Heiligenkreuz, die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems und das Internationale Theologische Institut in Trumau. In ihrer Wesensart sind diese Studieneinrichtungen "sehr verschieden", betonte Knittel, der diese Vielfalt sowohl als "Herausforderung" für konkrete Formen der Partnerschaft als auch "große Chance" bezeichnete. Die räumliche Nähe der Einrichtungen zueinander erlaube zudem viel Mobilität der Lehrenden und Studierenden.
Ausgehend von Berichten über den Status quo an den Hochschulen wurden bei dem Treffen Fragen der Gegenwart und Zukunft des Studiums der Fachtheologie und der Religionspädagogik sowie der Lehrerfortbildung in Niederösterreich diskutiert; spezielles Augenmerk galt zudem den Entwicklungsperspektiven von kirchlichen postgradualen Qualifikationsprogrammen wie etwa im Bereich Medienkompetenz. Abschluss bildete ein gemeinsames Sommerfest in St. Pölten, zu dem die Studierenden der PTH und der Verein der Freunde der Hochschule erstmals geladen hatten.
Das Motto des Treffens, "Sapientia Christiana", nahm Bezug auf eine gleichnamige Apostolische Konstitution von Johannes Paul II. aus dem Jahr 1979 über die kirchlichen Hochschulen und Fakultäten. Betont wird darin u.a. die Bedeutung der Vernetzung und Zusammenarbeit dieser Einrichtungen untereinander. Diese sei nun in Niederösterreich "in eine neue, intensivierte Phase getreten", erklärte Rektor Knittel.