Papst erinnert an 10. Todestag von Frere Roger
Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwoch den vor zehn Jahren ums Leben gekommenen Gründer der Ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Roger Schutz (1915-2005) gewürdigt. "Morgen wird die Gemeinschaft von Taize 75 Jahre alt. Ich möchte meinen Gruß, begleitet von Gebet, an die Brüdermönche senden, in Erinnerung an unseren geliebten Gründer Frere Roger Schutz. Es ist nur drei Tage her, dass wir den 10. Jahrestag seines Todes gedacht haben. Ein guten Weg wünsche ich der Taize-Gemeinschaft", sagte der Papst vor 8.000 Gläubigen in der vatikanischen Audienzhalle wörtlich.
Dass Papst Franziskus die ökumenische Gemeinschaft von Taize "sehr am Herzen" liegt, betonte am Dienstag auch Kurienkardinal Kurt Koch im Gespräch mit "Radio Vatikan". Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen war vom Papst zu den Gedenkfeiern und dem internationalen Treffen in die ostfranzösische Gemeinde entsandt worden war.
Der Schweizer Kurienkardinal kannte Frere Roger persönlich gut: "Meine erste Begegnung mit ihm war während der Seminarzeit, als ich im Priesterseminar in Luzern war. Da hatte der damalige Regens die gute Idee gehabt, dass wir eine Woche in Taize verbringen sollten. Als ich später Bischof von Basel war, habe ich immer die Exerzitien der Diözesanleitung dort gemacht. Das war jeweils eine Woche im Advent. Frere Roger freute sich, einen Bischof empfangen zu dürfen. Man hat seine tiefe Spiritualität gespürt".
Für Papst Franziskus sei Taize ein Herzensanliegen, "wie eigentlich auch für alle Päpsten vor ihm". Frere Roger habe zu allen Päpsten, die er in seinem Leben kennen lernen durfte, gute Beziehungen gepflegt, betonte Koch: "Das geht jetzt weiter mit Frere Alois, dem neuen Prior, der sowohl Papst Benedikt XVI. als auch Papst Franziskus mehrmals getroffen hat. Deshalb war es für mich eine große Freude, in Taize gewesen zu sein."
Rund 100 Brüder aus unterschiedlichen Kirchen gehören zur ökumenischen Gemeinschaft von Taize. In vielen Niederlassungen teilen die Brüder ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Vereinsamten.
Patriarch von Lissabon war begeistert
Begeistert äußerte sich nach seiner Rückkehr aus Taize der Patriarch von Lissabon, Kardinal Manuel Clemente. Der Kardinal-Patriarch hatte mit 58 jungen Leuten aus seiner Diözese an der einwöchigen Versammlung "Towards a New Solidarity" teilgenommen. In der Gemeinschaft von Taize werde auf profunde Art gelebt, was die "essenziellen Elemente des christlichen Lebens" sind, sagte Clemente gegenüber Radio Vatikan; dies seien Gebet und Solidarität.
Die von den Prinzipien der Barmherzigkeit, der Einfachheit, der Fröhlichkeit geprägten Tage von Taize hätten den Horizont der Jugendlichen erweitert und sie befähigt, Trägerinnen und Träger der christlichen Botschaft in der Welt zu sein. Europa könne auf die tausenden von Jugendlichen rechnen, die Jahr für Jahr nach Taize kommen, um sich als vom Christentum inspirierter und solidarischer Kontinent zu behaupten.
Quelle: kathpress