Lackner öffnet weiteres Haus für Flüchtlinge
Mit dem "Christkönig-Kolleg" in der Salzburger Altstadt hat die Erzdiözese am Montag ein weiteres Haus für Flüchtlinge geöffnet. Erzbischof Franz Lackner begrüßte die 20 jungen Männer, die vorwiegend aus Syrien und Nigeria kommen, persönlich. "Wir haben großen Respekt vor der Notsituation, aus der sie kommen, und wollen hier alles tun, damit sie gut aufgenommen werden", sagte der Erzbischof laut einer Aussendung der Erzdiözese.
Das Christkönig-Kolleg, ein ehemaliges Studentenheim, ist nach der ehemaligen Landespflegeanstalt in Mülln und dem Bergheim in Obertauern das dritte Haus, das die Erzdiözese Salzburg für Flüchtlinge bereitstellt. Mehr als 140 Männer sind derzeit in diesen Häusern untergebracht und werden von der Caritas betreut. Lackner sicherte heute zu, dass sich diözesane Einrichtungen und Salzburger Pfarren um die Integration kümmern und die Caritas in der Betreuung und beim Deutschunterricht unterstützen werden.
"Wir respektieren als Christen auch die anderen Religionen", sagte Lackner und ersuchte die Neuankömmlinge ihrerseits auch um Respekt für die Christen. "Derzeit kommen tausende Flüchtlinge nach Österreich. Wir bitten daher auch um Verständnis, dass das manche Landsleute beunruhigt", betonte Lackner. Dass in deren Herkunftsländern und auf der ganzen Welt Frieden einkehre, sei eine gemeinsame Vision.
"Grenzen dicht ist keine Lösung"
Angesichts der 71 toten Flüchtlinge im LKW bei Parndorf sagte Erzbischof Lackner: "Die Grenzen dicht zu machen ist keine Lösung". Christen müssten so helfen, dass sie dem Christsein gerecht würden. Er kündigte auch Gespräche mit Politikern an, um die Hilfe in den Herkunftsländern zu verstärken.
Caritasdirektor Johannes Dines wies darauf hin, dass das Christkönig-Kolleg mitten in der Altstadt ein guter Ort sei, um die Integration der Vertriebenen in Salzburg zu unterstützen". Hier gebe es viele kirchliche Einrichtungen und Pfarren, die mithelfen. Auch mit der Muslimischen Glaubensgemeinschaft will Erzbischof Lackner in den nächsten Tagen besprechen, wie weit für sie eine Beteiligung bei der Betreuung möglich ist.
Die Erzdiözese nimmt auch an der gesamtösterreichischen Kircheninitiative, die am Montag um 19 Uhr geplant ist: Zum Gedenken an die in Parndorf tot aufgefundenen Flüchtlinge und an alle anderen Opfer von Flucht und Vertreibung werden in den Kirchen der Erzdiözese Salzburg zehn Minuten lang die Glocken läuten, so die Ankündigung.