Erfolgreicher Start der inklusiven Schule
Die Caritas-Schule "am Himmel" in Wien-Döbling ist seit diesem Schuljahr eine inklusive Schule, in der behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam lernen. Zuvor war die Schule als reine Sonderschule geführt worden; der Wechsel hatte zu Turbulenzen und dem Abgang einiger Lehrkräfte sowie der Hälfte der Schüler geführt.
Die ersten beiden Monate der neuen Schulform würden aber Anlass zur Zuversicht geben, dass das neue Schulmodell ein Erfolg wird, so Caritas Wien-Generalskretär Klaus Schwertner am Mittwoch bei einem Lokalaugenschein vor Ort mit Journalisten.
Gemeinsames Lernen solle hier möglich sein, sagte Schwertner: "Es gilt, Barrieren in unseren Köpfen abzubauen und von den Kindern zu lernen, die sehr genau wissen, was für sie gut ist." In den gemeinsamen Lerngruppen, Workshops und Aktivitäten im Wienerwald würden die Kinder voneinander profitieren. Die Kinder würden erleben, dass es "völlig normal ist, verschieden zu sein".
Der Generalsekretär räumte im Vorfeld der Veränderungen im Schulbetrieb Kommunikationspannen ein. Es habe bei Eltern und Lehrpersonal große Sorgen und Ängste gegeben. "Wir haben damals das Versprechen gegeben, dass kein Kind die Schule verlassen muss. Dieses Versprechen haben wir gehalten", so Schwertner. Dennoch hätten sich einige Eltern dazu entschieden, ihre Kinder von der Schule zu nehmen. 14 der insgesamt 28 Schüler verließen die Einrichtung, gemeinsam mit einigen Lehrkräften.
Die positive Entwicklung der Schule bestätigte auch Schulleiterin Andrea Rieger. Neben einer Mehrstufenklasse für alle sechs- bis zehnjährigen Schüler gibt es drei Gruppen für Kinder, die eine spezielle Förderung benötigen. Jedes Kind werde hier genauso betreut, wie an anderen Sonderschulen auch. Das Schulgeld sei für alle gleich und betrage 153 Euro im Monat.
Laut Elternvertreterin Jutta Sobolak sei die größte Sorge jene gewesen, dass es einen gemeinsamen Unterricht gibt, dem Kinder mit speziellem Förderungsbedarf nicht folgen können. Dass so viele Eltern und Lehrkräfte weggegangen seien, bedauere sie nun. Diese Ängste seinen unbegründet gewesen, die Kleinklassen für die behinderten Kinder bestehen weiter und es gebe"gezielte Berührungspunkte" mit den anderen Schülern.
Für das nächste Schuljahr gibt es noch Platz für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Klaus Schwertner: "Wir freuen uns über Anmeldungen." In Zukunft soll der Anteil von Kindern mit und ohne Behinderung etwa gleich groß sein.
Quelle: kathpress