Erwin Wodicka - wodicka@aon.at
Diözesen für Realismus und Zuversicht
Jeder einzelne Kirchenaustritt ist einer zu viel, doch es gilt, die freie Entscheidung der Menschen zu respektieren. Nach wie vor würden sich jedoch auch sehr viele Menschen in der Kirche beheimatet fühlen. - Das ist der Tenor der Stellungnahmen aus den heimischen Diözesen nach Bekanntgabe der aktuellen Kirchenstatistik. Die Kirchenverantwortlichen plädieren für eine realistische Sicht der Situation der Kirche in Österreich. Die zumindest leicht steigende Zahl der Neu- und Wiedereintritte stimmten aber auch hoffnungsvoll. Dies sei ein Ansporn, noch näher zu den Menschen zu gehen und ihnen die Botschaft Jesu zu vermitteln.
All jenen, die die Kirche verlassen haben, stehe die Tür jederzeit offen, betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einer Aussendung am Dienstag. "Von denen, die die Kirche verlassen, bekommt jeder Einzelne von mir einen Brief. Was sind die Gründe, warum doch viele die Kirche verlassen? Und ich bitte um Antwort", so Lackner wörtlich.
Er bedauere es sehr, "wenn Menschen weggehen". Er wisse wohl auch um die Fehler, Schwächen und Engheiten der Institution Kirche, zugleich gelte: "Kirche war und ist immer auch Heilssakrament. Es ist dies der sicherere Weg. Viele sind ihn vor uns gegangen und aufs Ganze gesehen, nicht in die Irre geführt worden." Trotz dieser Überzeugung seien Entscheidungen von erwachsenen Menschen ernst zu nehmen.
Lackner: "Es gibt Religionsfreiheit, das bedeutet nicht nur, dass Menschen ihre Religion wechseln können, sondern auch, dass sie sich gegen eine institutionelle Gestalt des Glaubens entscheiden." Doch es gelte unvermindert: "Die Tür bleibt immer offen, noch mehr das Herz." - In der Erzdiözese Salzburg ist die Zahl der Kirchenaustritte 2015 im Vergleich zum Jahr 2014 ganz leicht zurückgegangen.
Wien: Mission an erster Stelle
In der Erzdiözese Wien liegt die Austrittszahl etwas über dem Niveau von 2014. "Wir sind immer noch in einer Übergangszeit von der Kirchenmitgliedschaft aus Gewohnheit zu einer Mitgliedschaft aus Überzeugung", interpretierte Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese, in einer Aussendung die Zahlen. Dieser Übergang vollziehe sich langsam, aber stetig. Institutionelle Bindungen würden heutzutage schwächer, davon sei die Kirche nicht ausgenommen.
"Natürlich bedauern wir jeden einzelnen Austritt", so Prüller weiter. "Aber wir leben in einem freien Land, in dem jeder Mensch entscheiden kann, zu welchen Gemeinschaften er gehören möchte. Die langfristige Mitgliedschaft zur Kirche beruht auf einer freiwilligen Entscheidung und das ist gut so".
Gradmesser für die Arbeit der Kirche seien weniger die Austritte, sondern vor allem die Zahl derer, "die wir neu gewinnen können", so Prüller. Auf diese wolle man sich stärker konzentrieren. Genau deshalb habe Kardinal Christoph Schönborn beim diözesanen Entwicklungsprozess Mission an die erste Stelle gestellt.
Burgenland: Gegen "Logik des Rechnens"
Bischof Ägidius Zsifkovics sprach in einer ersten Stellungnahme von einer erfreulichen Stabilisierung der Katholikenzahlen im Burgenland. Zugleich müsse der gesellschaftlichen Realität eines leichten Rückgangs ungeschminkt und offen ins Auge geblickt werden. Im Jahr 2015 gab es nahezu gleich viele Kirchenaustritte in der Diözese Eisenstadt wie 2014. Die Zahl der Kircheneintritte ist hingegen merklich gestiegen.
Die Lebendigkeit und das Wirken der Kirche könne allerdings nicht durch Zahlen zum Ausdruck kommen, betonte der Bischof. Die Kirche lebe "von den konkreten Martinstaten der Menschen, die sich einem bloßen Jonglieren mit Statistiken und Tabellen entziehen".
Zsifkovics: "Barmherzigkeit und Nächstenliebe, Solidarität und Hilfsbereitschaft, Geschwisterlichkeit und Mitmenschlichkeit, die Achtung, Anerkennung und bewahrend-schützende Aufmerksamkeit für die Kostbarkeit und Vielfalt des Lebens lassen sich nicht statistisch quantifizieren und in die Logik des Rechnens transponieren."
Gerade in Zeiten, in denen die Erosion der Zuversicht durch Zukunftsängste und Unsicherheiten, in denen die Dimension des Herzens durch soziale und humane Unterkühlung, durch Verengung oder gar Verschluss von Gefäßen der Empathie bedroht ist, brauche es" die Logik des Herzens. Und die soll unser eigentlicher Messwert, unser Referenzpunkt sein", zeigte sich Zsifkovics überzeugt.
Feldkirch: Kirche bietet Dienst und Hilfe
Mit einem leichten Rückgang der Austrittszahlen um 1,57 Prozent hat für die Katholische Kirche in Vorarlberg das Jahr 2016 begonnen. "All jenen, die im vergangenen Jahr die Entscheidung getroffen haben aus der Kirche auszutreten, kann ich nur sagen: Es tut uns von Herzen Leid, dass Sie zu dieser Entscheidung gekommen sind, die wir gleichzeitig aber auch respektieren wollen. Wenn wir in Zukunft etwas für Sie tun können, dann lassen sie es uns bitte wissen", so der Feldkircher Pastoralamtsleiter Martin Fenkart in einer ersten Stellungnahme.
Viele Menschen in Vorarlberg würden der Kirche gerne angehören. "Gerade an wesentlichen Wendepunkten ihres Lebens, bei Festen, aber auch in schwierigen Lebenssituationen sind sie froh über die weltweite Gemeinschaft der Christinnen und Christen, die die Kirche so vielfältig macht", so Fenkhart wörtlich.
Froh seien viele Menschen auch über die zahlreichen Dienstleistungen und Hilfestellungen der Kirche im Land: " In den Pfarren, in den Krankenhäusern, bei der Telefonseelsorge, an der Klosterpforte, ...wo auch immer. Denn es gehört zu unseren Kernaufgaben für die Menschen in jeder Situation - von Freude, Trauer, Angst oder Hoffnung - da zu sein und uns für ihre Anliegen einzusetzen."
Linz: Flächendeckendes kirchliches Netzwerk
Severin Lederhilger, Generalvikar der Diözese Linz, sprach in einer ersten Stellungnahme von einer im Wesentlichen gleichbleibend hohe Anzahl von Menschen, die ihren Austritt aus der Kirche erklärt haben. Man nehme dies mit großem Bedauern zur Kenntnis. Vieles deute darauf hin, dass in der Lebensphase zwischen ca. 25 bis 50 Jahren wichtige Berührungspunkte mit der Kirche eher seltener werden. Wenn dann nicht sofort eine Antwort auf die Frage "Was habe ich von der Kirche?" gefunden werden kann, kämen zunehmend finanzielle Überlegungen zum Tragen, erläuterte der Generalvikar.
Lederhilger: "Gleichzeitig machen wir die Erfahrung, dass viele Menschen auch nach dem formalen Austritt anlassbezogen an die Kirche herantreten oder zur Mitarbeit bei einzelnen Projekten bereit sind, etwa bei karitativen Initiativen oder in der Flüchtlingshilfe." Viele seien froh darüber, dass die Kirche ein flächendeckendes Netzwerk für sinnvolle und effektive Unterstützung zur Verfügung stellt. Er wolle auch jenen knapp eine Million Katholiken danken, "die dieses Netz finanziell mittragen und verlässlich ihren solidarischen Kirchenbeitrag leisten". - Im Jahr 2015 traten in Oberösterreich etwas mehr Personen aus der Kirche aus als 2014.
Steiermark: Kirche zahlenmäßig kleiner, aber nicht kraftloser
Die relativ hohen Zahlen, sowohl bei Austritten als auch bei den Wiedereintritten, seien auf eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu loseren Bindungen zurückzuführen, hieß es in einer Aussendung der Diözese Graz-Seckau. Für viele sei die Post vom Kirchenbeitrag ein Auslöser, die Mitgliedschaft zu überdenken, so der Grazer Pastoralamtsleiter Karl Veitschegger: "Jeder Austritt tut uns weh und wir versuchen, soweit es möglich ist, mit jedem, der austritt, wenigstens telefonisch Kontakt aufzunehmen. Wir fragen nach den Gründen und lernen daraus."
Andererseits müsse man einräumen, dass unter den Bedingungen der Religionsfreiheit viele, die als Kinder getauft wurden, später anders denken und anderen Weltanschauungen folgen. Veitschegger: "Wir rechnen damit, dass die katholische Kirche in der Steiermark in den nächsten Jahren zahlenmäßig kleiner wird. Das heißt aber nicht, dass sie kraftloser wird! Die Botschaft Jesu ist - und darum geht es uns - aktueller denn je!"
Im Vorjahr traten 10.683 Menschen aus der katholischen Kirche in der Steiermark aus. Das bedeutet eine geringe Steigerung um 0,97 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zugleich sind 1.238 Menschen sind voriges Jahr wieder in die Kirche eingetreten. Die Steiermark liegt damit wieder an der Spitze Österreichs, was die Zahl der Wiedereintritte betrifft.
Tirol: "Kirche bietet Heimat"
"Jeder Mensch, der aus Kirche austritt, fehlt bei der Verlebendigung und Erneuerung der Kirche." Das stellte der Innsbrucker Generalvikar Jakob Bürgler in einer ersten Stellungnahme zur aktuellen Kirchenstatistik fest. Eine Gemeinschaft lasse sich nur von innen gestalten.
Die Diözese Innsbruck musste 2015 eine Zunahme der Kirchenaustritte verzeichnen. Bürgler: "Die neuen Zahlen machen deutlich, dass wir unsere Präsenz bei den Menschen und dort, wo sich das Leben abspielt, verstärken müssen. Kirche muss noch greifbarer und spürbarer werden."
Dass die Zahlen der Wiedereintritte im Steigen sind, zeige allerdings auch, dass Menschen - oft auch nach Gesprächen - merken, etwas zu verlieren, wenn sie die Kirche verlassen", so der Generalvikar weiter: "Kirche bietet Heimat und den Suchenden einen Platz."
Informationen zur Kirchenstatistik unter: www.katholisch.at/statistik
All jenen, die die Kirche verlassen haben, stehe die Tür jederzeit offen, betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einer Aussendung am Dienstag. "Von denen, die die Kirche verlassen, bekommt jeder Einzelne von mir einen Brief. Was sind die Gründe, warum doch viele die Kirche verlassen? Und ich bitte um Antwort", so Lackner wörtlich.
Er bedauere es sehr, "wenn Menschen weggehen". Er wisse wohl auch um die Fehler, Schwächen und Engheiten der Institution Kirche, zugleich gelte: "Kirche war und ist immer auch Heilssakrament. Es ist dies der sicherere Weg. Viele sind ihn vor uns gegangen und aufs Ganze gesehen, nicht in die Irre geführt worden." Trotz dieser Überzeugung seien Entscheidungen von erwachsenen Menschen ernst zu nehmen.
Lackner: "Es gibt Religionsfreiheit, das bedeutet nicht nur, dass Menschen ihre Religion wechseln können, sondern auch, dass sie sich gegen eine institutionelle Gestalt des Glaubens entscheiden." Doch es gelte unvermindert: "Die Tür bleibt immer offen, noch mehr das Herz." - In der Erzdiözese Salzburg ist die Zahl der Kirchenaustritte 2015 im Vergleich zum Jahr 2014 ganz leicht zurückgegangen.
Wien: Mission an erster Stelle
In der Erzdiözese Wien liegt die Austrittszahl etwas über dem Niveau von 2014. "Wir sind immer noch in einer Übergangszeit von der Kirchenmitgliedschaft aus Gewohnheit zu einer Mitgliedschaft aus Überzeugung", interpretierte Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese, in einer Aussendung die Zahlen. Dieser Übergang vollziehe sich langsam, aber stetig. Institutionelle Bindungen würden heutzutage schwächer, davon sei die Kirche nicht ausgenommen.
"Natürlich bedauern wir jeden einzelnen Austritt", so Prüller weiter. "Aber wir leben in einem freien Land, in dem jeder Mensch entscheiden kann, zu welchen Gemeinschaften er gehören möchte. Die langfristige Mitgliedschaft zur Kirche beruht auf einer freiwilligen Entscheidung und das ist gut so".
Gradmesser für die Arbeit der Kirche seien weniger die Austritte, sondern vor allem die Zahl derer, "die wir neu gewinnen können", so Prüller. Auf diese wolle man sich stärker konzentrieren. Genau deshalb habe Kardinal Christoph Schönborn beim diözesanen Entwicklungsprozess Mission an die erste Stelle gestellt.
Burgenland: Gegen "Logik des Rechnens"
Bischof Ägidius Zsifkovics sprach in einer ersten Stellungnahme von einer erfreulichen Stabilisierung der Katholikenzahlen im Burgenland. Zugleich müsse der gesellschaftlichen Realität eines leichten Rückgangs ungeschminkt und offen ins Auge geblickt werden. Im Jahr 2015 gab es nahezu gleich viele Kirchenaustritte in der Diözese Eisenstadt wie 2014. Die Zahl der Kircheneintritte ist hingegen merklich gestiegen.
Die Lebendigkeit und das Wirken der Kirche könne allerdings nicht durch Zahlen zum Ausdruck kommen, betonte der Bischof. Die Kirche lebe "von den konkreten Martinstaten der Menschen, die sich einem bloßen Jonglieren mit Statistiken und Tabellen entziehen".
Zsifkovics: "Barmherzigkeit und Nächstenliebe, Solidarität und Hilfsbereitschaft, Geschwisterlichkeit und Mitmenschlichkeit, die Achtung, Anerkennung und bewahrend-schützende Aufmerksamkeit für die Kostbarkeit und Vielfalt des Lebens lassen sich nicht statistisch quantifizieren und in die Logik des Rechnens transponieren."
Gerade in Zeiten, in denen die Erosion der Zuversicht durch Zukunftsängste und Unsicherheiten, in denen die Dimension des Herzens durch soziale und humane Unterkühlung, durch Verengung oder gar Verschluss von Gefäßen der Empathie bedroht ist, brauche es" die Logik des Herzens. Und die soll unser eigentlicher Messwert, unser Referenzpunkt sein", zeigte sich Zsifkovics überzeugt.
Feldkirch: Kirche bietet Dienst und Hilfe
Mit einem leichten Rückgang der Austrittszahlen um 1,57 Prozent hat für die Katholische Kirche in Vorarlberg das Jahr 2016 begonnen. "All jenen, die im vergangenen Jahr die Entscheidung getroffen haben aus der Kirche auszutreten, kann ich nur sagen: Es tut uns von Herzen Leid, dass Sie zu dieser Entscheidung gekommen sind, die wir gleichzeitig aber auch respektieren wollen. Wenn wir in Zukunft etwas für Sie tun können, dann lassen sie es uns bitte wissen", so der Feldkircher Pastoralamtsleiter Martin Fenkart in einer ersten Stellungnahme.
Viele Menschen in Vorarlberg würden der Kirche gerne angehören. "Gerade an wesentlichen Wendepunkten ihres Lebens, bei Festen, aber auch in schwierigen Lebenssituationen sind sie froh über die weltweite Gemeinschaft der Christinnen und Christen, die die Kirche so vielfältig macht", so Fenkhart wörtlich.
Froh seien viele Menschen auch über die zahlreichen Dienstleistungen und Hilfestellungen der Kirche im Land: " In den Pfarren, in den Krankenhäusern, bei der Telefonseelsorge, an der Klosterpforte, ...wo auch immer. Denn es gehört zu unseren Kernaufgaben für die Menschen in jeder Situation - von Freude, Trauer, Angst oder Hoffnung - da zu sein und uns für ihre Anliegen einzusetzen."
Linz: Flächendeckendes kirchliches Netzwerk
Severin Lederhilger, Generalvikar der Diözese Linz, sprach in einer ersten Stellungnahme von einer im Wesentlichen gleichbleibend hohe Anzahl von Menschen, die ihren Austritt aus der Kirche erklärt haben. Man nehme dies mit großem Bedauern zur Kenntnis. Vieles deute darauf hin, dass in der Lebensphase zwischen ca. 25 bis 50 Jahren wichtige Berührungspunkte mit der Kirche eher seltener werden. Wenn dann nicht sofort eine Antwort auf die Frage "Was habe ich von der Kirche?" gefunden werden kann, kämen zunehmend finanzielle Überlegungen zum Tragen, erläuterte der Generalvikar.
Lederhilger: "Gleichzeitig machen wir die Erfahrung, dass viele Menschen auch nach dem formalen Austritt anlassbezogen an die Kirche herantreten oder zur Mitarbeit bei einzelnen Projekten bereit sind, etwa bei karitativen Initiativen oder in der Flüchtlingshilfe." Viele seien froh darüber, dass die Kirche ein flächendeckendes Netzwerk für sinnvolle und effektive Unterstützung zur Verfügung stellt. Er wolle auch jenen knapp eine Million Katholiken danken, "die dieses Netz finanziell mittragen und verlässlich ihren solidarischen Kirchenbeitrag leisten". - Im Jahr 2015 traten in Oberösterreich etwas mehr Personen aus der Kirche aus als 2014.
Steiermark: Kirche zahlenmäßig kleiner, aber nicht kraftloser
Die relativ hohen Zahlen, sowohl bei Austritten als auch bei den Wiedereintritten, seien auf eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu loseren Bindungen zurückzuführen, hieß es in einer Aussendung der Diözese Graz-Seckau. Für viele sei die Post vom Kirchenbeitrag ein Auslöser, die Mitgliedschaft zu überdenken, so der Grazer Pastoralamtsleiter Karl Veitschegger: "Jeder Austritt tut uns weh und wir versuchen, soweit es möglich ist, mit jedem, der austritt, wenigstens telefonisch Kontakt aufzunehmen. Wir fragen nach den Gründen und lernen daraus."
Andererseits müsse man einräumen, dass unter den Bedingungen der Religionsfreiheit viele, die als Kinder getauft wurden, später anders denken und anderen Weltanschauungen folgen. Veitschegger: "Wir rechnen damit, dass die katholische Kirche in der Steiermark in den nächsten Jahren zahlenmäßig kleiner wird. Das heißt aber nicht, dass sie kraftloser wird! Die Botschaft Jesu ist - und darum geht es uns - aktueller denn je!"
Im Vorjahr traten 10.683 Menschen aus der katholischen Kirche in der Steiermark aus. Das bedeutet eine geringe Steigerung um 0,97 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zugleich sind 1.238 Menschen sind voriges Jahr wieder in die Kirche eingetreten. Die Steiermark liegt damit wieder an der Spitze Österreichs, was die Zahl der Wiedereintritte betrifft.
Tirol: "Kirche bietet Heimat"
"Jeder Mensch, der aus Kirche austritt, fehlt bei der Verlebendigung und Erneuerung der Kirche." Das stellte der Innsbrucker Generalvikar Jakob Bürgler in einer ersten Stellungnahme zur aktuellen Kirchenstatistik fest. Eine Gemeinschaft lasse sich nur von innen gestalten.
Die Diözese Innsbruck musste 2015 eine Zunahme der Kirchenaustritte verzeichnen. Bürgler: "Die neuen Zahlen machen deutlich, dass wir unsere Präsenz bei den Menschen und dort, wo sich das Leben abspielt, verstärken müssen. Kirche muss noch greifbarer und spürbarer werden."
Dass die Zahlen der Wiedereintritte im Steigen sind, zeige allerdings auch, dass Menschen - oft auch nach Gesprächen - merken, etwas zu verlieren, wenn sie die Kirche verlassen", so der Generalvikar weiter: "Kirche bietet Heimat und den Suchenden einen Platz."
Informationen zur Kirchenstatistik unter: www.katholisch.at/statistik
Quelle: kathpress