Amtseinführung Bischof Scheuer: Alle Infos
Da Bischof Scheuer bereits im Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof geweiht wurde, findet keine Bischofsweihe statt. Bischof Manfred Scheuer übernimmt das Amt des Diözesanbischofs im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Linzer Mariendom von seinem Vorgänger Bischof Ludwig Schwarz.
Tausende Mitfeiernde werden zu diesem großen Fest für die Katholische Kirche in Oberösterreich erwartet. Der Linzer Mariendom bietet mehr als 10.000 Personen Platz. Über zwei Großleinwände in den Seitenschiffen und drei Monitore (Votivkapelle, hinterer Dombereich) kann das Geschehen im Altarraum von allen Plätzen aus gut mitverfolgt werden. Für gehörlose Mitfeiernde wird der gesamte Festgottesdienst von zwei DolmetscherInnen in die Österreichische Gebärdensprache gedolmetscht. Die Dolmetschung wird auf den zwei Großleinwänden und den drei Monitoren eingeblendet. Der ORF und Radio Maria übertragen die Amtseinführung live.
Um 15 Uhr ertönt eine eigens von Domorganist Wolfgang Kreuzhuber für die Amtseinführung von Bischof Scheuer komponierte „Fanfare für Bläser und zwei Orgeln“. Am Beginn des feierlichen Gottesdienstes wird Bischof Manfred Scheuer beim Hauptportal des Mariendoms von Kardinal Christoph Schönborn vorgestellt.
Dompropst Wilhelm Vieböck begrüßt den neuen Bischof im Namen des Domkapitels und aller Gläubigen. Bischof Manfred Scheuer überreicht dem Dompropst das Apostolische Schreiben, dieser übergibt es dem Ordinariatskanzler Johann Hainzl.
Nachdem ihm der Dompropst Kreuz zum Kuss und Weihwasser zur Erinnerung an die Taufe überreicht hat, mit dem der Bischof sich selbst und die Gläubigen besprengt, zieht Bischof Manfred Scheuer in den Dom ein.
Eröffnung
Nach dem Kreuzzeichen und der liturgischen Begrüßung bittet Kardinal Christoph Schönborn Ordinariatskanzler Johann Hainzl, das Apostolische Schreiben vorzuzeigen und es zu verlesen.
Das Apostolische Schreiben ist ein in lateinischer Sprache abgefasstes, handschriftliches Pergament, mit dem Bischof Manfred Scheuer den Auftrag erhält, von der Diözese Innsbruck in die Diözese Linz zu wechseln. Der Ordinariatskanzler verliest die deutsche Übersetzung, während Diakon Fridolin Engl das Apostolische Schreiben gut sichtbar hält. Die versammelte Gemeinde antwortet mit einem gesungenen Dankesruf an Gott.
Kardinal Christoph Schönborn lädt Bischof Manfred Scheuer ein, auf der Kathedra (Bischofssitz) Platz zu nehmen. Das Niedersetzen auf die Kathedra ist die sichtbare Übernahme des Bischofsamtes für die Diözese Linz.
Nun überreicht Dompropst Wilhelm Vieböck dem neuen Bischof Manfred Scheuer den Bischofsstab. Der Bischofsstab ist ein Geschenk des Domkapitels und wurde vom oberösterreichischen Künstler Herbert Friedl entworfen. Dann legt der Dompropst das Treueversprechen ab. Im Anschluss legen VertreterInnen diözesaner Einrichtungen im Namen der MitarbeiterInnen und der Gläubigen das Treueversprechen gegenüber dem neuen Diözesanbischof ab.
Feier des Wortes Gottes
Die erste Lesung stammt aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Jesaja (Jes 62,1-5). Jesaja will nach dem Ende des Babylonischen Exils den Heimgekehrten Mut zum Neubeginn machen. In kraftvollen Bildern lädt er leidenschaftlich ein zur Hoffnung, zum Durchblick auf die unbändige Liebe Gottes, die nichts mehr ersehnt, als sich den Seinen ganz schenken zu dürfen.
Die erste Lesung wird von Monika Aufreiter gelesen. Frau Aufreiter ist blind, sie arbeitet als Telefonistin im Diözesanhaus und ist Verantwortliche in der Diözese Linz für das Blindenapostolat.
Die zweite Lesung ist dem Ersten Korintherbrief (Neues Testament) entnommen (1 Kor 12,1-11). Der Apostel Paulus lädt seine Gemeinde ein, die unterschiedlichen Geistesgaben als Reichtum der wahrzunehmen. Letztlich hat jede der Gaben ihren Ursprung in Gott selbst und ist geschenkt zum Nutzen aller.
Die zweite Lesung wird von Pfarrerin Veronika Obermeir (Evangelische Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt), einer Vertreterin der Ökumene, gelesen, da Bischof Manfred Scheuer als Referatsbischof für Ökumene das ökumenische Miteinander ein besonderes Anliegen ist. Das Ökumenische Direktorium sieht diese Möglichkeit vor.
Das Evangelium nach Johannes (Joh 2,1-11) schildert die Hochzeit zu Kana, bei der Jesus sein erstes Zeichen tut, indem er Wasser in Wein verwandelt. Dieses Zeichen erfüllt die Hoffnung, in ihm, mit ihm und durch ihn die Menschenfreundlichkeit Gottes zu erfahren. Das Evangelium wird von Diakon Dr. Josef Walder vorgetragen, der ab 2004 theologischer Referent von Manfred Scheuer in Innsbruck war.
Die Predigt hält Bischof Manfred Scheuer.
Feier der Eucharistie
Bei der Gabenbereitung bringen die MinistrantInnen die Gaben Brot und Wein zum Altar. Die Kollekte (Kirchensammlung) kommt zur Hälfte der Flüchtlingshilfe der Caritas und zur Hälfte der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung zugute.
Zum Hochgebet kommen Hauptzelebrant Bischof Manfred Scheuer und die unmittelbaren Konzelebranten Kardinal Christoph Schönborn, Bischof em. Ludwig Schwarz, Bischof em. Maximilian Aichern, Erzbischof Franz Lackner, Generalvikar Severin Lederhilger und Dompropst Wilhelm Vieböck zum Altar.
Es folgen Heilig, Vaterunser und Friedensgruß. MinistrantInnen mit einem Sternsinger-Stern zeigen den Gläubigen die Orte der Kommunion-Austeilung im Dom an. Als Dankgesang stimmt die Gemeinde das „Magnificat“ an. In diesem Lobgesang besingt Maria das Wirken Gottes in seiner Güte und Barmherzigkeit. Die Gemeinde bringt damit zum Ausdruck, dass ChristInnen auch heute noch auf Gottes Erbarmen und seinen Geist, der alles lebendig macht, vertrauen.
Abschluss
Am Ende des Gottesdienstes erteilt der neue Diözesanbischof den feierlichen Schlusssegen.
Es folgen vier Ansprachen von Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Edeltraud Artner-Papelitzky (Vorsitzende des Pastoralrates), Superintendent Gerold Lehner (Evangelische Kirche A. B. in OÖ) und Landeshauptmann Josef Pühringer.
Am Ende des Gottesdienstes singen die Gläubigen das „Te Deum“, „Großer Gott, wir loben dich“.
Mit dem festlichen Auszug endet die Feier der Amtseinführung.
Quelle: Diözese Linz