Josef Kuss, foto-kuss@aon.at
Solidaritätsbesuch bei irakischen Christen
Kardinal Christoph Schönborn wird am Ostermontag, 28. März, zu einem zweitägigen Solidaritätsbesuch zu den irakischen Christen nach Erbil fliegen. In Erbil, der Hauptstadt der kurdischen Region des Irak, trifft der Kardinal mit dem chaldäisch-katholischen Patriarchen Louis Raphael Sako zusammen und besucht Flüchtlingsunterkünfte, in denen christliche Vertriebene aus Mosul und aus den Orten der Ninive-Ebene seit Sommer 2014 leben.
Der chaldäisch-katholische Patriarch legte in der Vorwoche in Wien - zusammen mit seinem Weihbischof Shlemon Warduni und dem chaldäisch-katholischen Bischof von Aleppo, Antoine Audo - Kardinal Schönborn die aktuelle Situation der Christen im mesopotamischen Raum im allgemeinen und die der chaldäischen Katholiken im besonderen dar. Patirarch Sako machte dabei deutlich, dass es für die Christen im Irak nicht um Minderheitenrechte geht, sondern um ihre Anerkennung als vollwertige Bürger des Landes mit gleichen Rechten und mit Anspruch auf entsprechenden Schutz durch die staatlichen Behörden. Schließlich seien die Christen die Nachfahren der ursprünglichen Bewohner des Landes, das Christentum sei im Irak seit 2.000 Jahren präsent.
Delegation aus Lyon in Erbil
Derzeit hält sich eine Delegation der Erzdiözese Lyon unter Leitung von P. Yves Baumgarten in Erbil auf. Im Rahmen des Besuchs wird ein aus Lyon finanzierter Sportplatz der St. Irenäus-Schule eröffnet und der Grundstein für eine Mütterklinik gelegt. Aus Lyon werden aber auch noch andere Projekte geplant, so die Errichtung einer Bäckerei in einem der besonders benachteiligten Flüchtlingslager für die christlichen Vertriebenen aus der Ninive-Ebene.
Die Erzdiözese Lyon ist seit dem Besuch von Kardinal Philippe Barbarin im Juli 2014 in Erbil durch eine Partnerschaft mit der chaldäisch-katholischen Erzeparchie Mosul verbunden. Kardinal Barbarin war damals in den Irak gefahren, um seine Nähe zu den von den IS-Terroristen aus Mosul vertriebenen Christen zu bezeugen. Im Dezember 2014 reiste der Erzbischof von Lyon und Primas von Gallien mit einer offiziellen Delegation seiner Diözese noch einmal nach Erbil. Ausgehend von diesem Besuch wurde die Errichtung der St. Irenäus-Schule ermöglicht.
Quelle: kathpress