Veranstalter ziehen Positiv-Bilanz
Eine Positiv-Bilanz zur zeitgleich mit den "Salzburger Hochschulwochen" abgehaltenen "Religionstriennale" hat das Leitungsteam dieses außergewöhnlichen Exzellenzprogramms gezogen. 14 Doktoranden und "Postdocs" aus elf Nationen haben das wissenschaftliche Programm aus Workshops und öffentlichen Vorträgen heuer durchlaufen und sich mit dem Thema "Religion auf der Flucht. Die Auswirkungen der Migration auf die Religion in säkularisierten Gesellschaften Europas" auseinandergesetzt.
Die Teilnehmer - überwiegend Religions- und Sozialwissenschaftler - kamen heuer vorwiegend aus dem mittel- und osteuropäischen Raum (u.a. aus Russland, der Ukraine und Polen). Finanziert wurde die Teilnahme über Stipendien, für sich die Nachwuchswissenschaftler im Vorfeld bewerben konnten. Wissenschaftliche Inputs zu den auf Englisch durchgeführten Workshops und Diskussionsrunden gaben in Vorträgen die Leiterin des Studiengangs "Religious Studies", Anne Koch, der ungarische Religionswissenschaftler Andras Mate-Toth, sowie die deutsche Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus.
Ein besonderes Markenzeichen der Triennale stellt die Form des Ineinanders von wissenschaftlichem Diskurs und kulturellem Rahmenprogramm dar, so die Projektkoordinatorin und wissenschaftliche Begleiterin, Annette Pietschmann. "Außerdem gibt es eine enge Verzahnung mit den 'Salzburger Hochschulwochen', was einen Gewinn für beide Seiten darstellt", so Pietschmann: So würden die Teilnehmer der Religionstriennale auch an ausgewählten Programmpunkten der Hochschulwoche teilnehmen - umgekehrt gebe es ein "starkes Interesse der Teilnehmer der Hochschulwochen an den Arbeiten der jungen Wissenschaftler", weiß Triennale-Moderator Tobias Weber zu ergänzen.
"Aha-Erlebnisse" habe es bei den Vorträgen und Statements der Teilnehmer immer wieder im Blick auf die Diskrepanz zwischen der "gefühlten" und der tatsächlichen Rolle von Religion als Faktor für Flucht und Migration gegeben, so Pietschmann und Weber. Dies betreffe vor allem den Islam, der in den mittel- und osteuropäischen Ländern aufgrund des geringen Anteils an Muslimen in der Bevölkerung eine eher marginale Rolle spiele. Auch die in westlichen Zielländern häufig gepflegte Überzeugung, dass Religion bei Flüchtlingen zu einem starken Identitätsmarker würde, sei von den Teilnehmern zurückgewiesen worden. Man müsse eher von einer "Entkoppelung von Migration und Religion" sprechen, so Pietschmann.
Veranstalter der "Religionstriennale" ist die Theologische Fakultät der Universität Salzburg. Die "Salzburger Hochschulwochen", in deren Rahmen die "Religionstriennale" stattfindet, sind seit heuer integriert in die Universität Salzburg und eine Veranstaltungsreihe der Theologischen Fakultät. (Infos: www.salzburger-religionstriennale.at)
Quelle: kathpress