Kaisergruft-Sonderführungen zur "Welt des Todes"
Tiefe Einblicke in die Welt des Todes und auch der Todesursachen der Habsburger bieten zwei Sonderführungen, die die Wiener Kapuzinergruft (Neuer Markt, 1010 Wien) am Allerheiligen- und am Allerseelentag anbietet. In den erstmalig angebotenen abendlichen Rundgängen bei Kerzenschein zwischen Särgen von Kaisern und Königen geht es um den letzten Weg des Menschen und dessen Inszenierungen in einer europäischen Herrschaftsdynastie, heißt es in der Ankündigung. Tagsüber ist in der Kaisergruft aufgrund der Nachmittagsliturgie zum katholischen Hochfest nur stiller Besuch möglich.
Ein erster Rundgang behandelt die Todesursachen im Haus Habsburg, namentlich "Pocken, Schwindsucht und Kindbettfieber": Wie ihre einfachen Untertanen seien auch die Habsburger selbst den Plagen und Krankheiten ihrer Zeit ausgeliefert gewesen, wobei Infektionen, Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Hygiene dazu geführt hätten, dass nicht alle das Erwachsenenalter erreichten.
Auch dem Totenkult und den Begräbnisritualen - dem "letzten Fest des Lebens" - widmet sich eine Sonderführung. Angeblich wünsche sich ja der Wiener "A schöne Leich" als Abschluss alles Irdischen, weshalb im Kaiserhaus der letzte Weg umso mehr von Bedeutung gewesen sei. Demonstriert worden sei einerseits imperialer Anspruch, aber auch tiefe Gläubigkeit und das Bewusstseins, dass im Tod vor Gott letztlich alle Menschen gleich sind.
(Dauer: 70 Minuten, Führung und Eintritt: Euro 15,-; max. 25 Teilnehmer, Anmeldung: team@kapuzinergruft.com oder Tel. 01-5126853-88, Infos: www.kapuzinergruft.com)