Robert Weber neuer Regionalvikar des Opus Dei für Österreich
Das Opus Dei hat einen neuen Regionalvikar für Österreich. Robert Weber (40) wurde vom Prälat des Opus Dei, Fernando Ocariz, zum Nachfolger von Ludwig Juza (60) ernannt, gab die Pressestelle der Prälatur am Dienstag bekannt. Der aus Vorarlberger gebürtige Jurist, Theologe und Priester und war zuletzt in Wien in der Jugend-, Studenten- und Lehrlingspastoral des Opus Dei tätig.
In einer ersten Stellungnahme bedankte sich Weber für den Einsatz seines Vorgängers Juza, der seit 2008 Regionalvikar war. Er kündigte zudem an, sich für eine Stärkung der von Papst Franziskus betonten "Dynamik des Aufbruchs" einsetzen zu wollen. Die Neuevangelisierung solle besonders durch das "frohe Zeugnis der Christen" sowie durch tätige Sorge um den Mitmenschen gefördert werden. Dazu brauche es "lebendige Formen der Glaubensvermittlung", eine "Neuentdeckung der Kunst des Betens" und "kompetente Ansprechpartner in Glaubensfragen", so Weber.
Weber wurde 1977 als jüngstes von sechs Kindern in Bregenz geboren, besuchte in Dornbirn die Schule und lernte hier schon als Jugendlicher das Opus Dei kennen. Als 18-Jähriger schloss er sich der Seelsorgeeinrichtung an, übersiedelte für das Bundesheer und sein Jusstudium nach Wien und wirkte dort mehrere Jahre in der Leitung des vom Opus Dei seelsorglich betreuten Jugendclubs "Delphin". Nach Abschluss des Jusstudiums absolvierte er ein Gerichtsjahr in Graz, wo er seit 2002 zugleich die Leitung des Studentenheims Kroisegg übernahm.
Nach mehreren Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europarecht an der Universität Graz übersiedelte er 2006 nach Rom, wo er an der Päpstlichen Universität Santa Croce Theologie studierte und 2011 in Kirchenrecht promovierte. Im gleichen Jahr wurde Weber vom damaligen Prälaten des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría, zum Priester geweiht. Anschließend kehrte er nach Wien zurück und wirkte dort als Seelsorger in Bildungseinrichtungen der Prälatur. Weber ist begeisterter Skifahrer, Tennis- und Schachspieler, spielt Geige und trat in früheren Jahren auch häufig als Solist auf.
Mehr als 90.000 Mitglieder in 67 Ländern
Das Opus Dei wurde 1928 vom spanischen Priester Josefmaria Escriva - der 2002 heiliggesprochen wurde - gegründet und ist als Personalprälatur der katholischen Kirche in 67 Ländern tätig. Von derzeit 92.600 Mitgliedern sind 70 Prozent verheiratet, 30 Prozent leben als zölibatäre Laien, zwei Prozent sind Priester. Die weltweit aktive Seelsorgeeinrichtung "bietet durch geistliche Bildung einen Weg an, inmitten alltäglicher Aufgaben ein frohes Christsein in lebendiger und persönlicher Beziehung zu Gott zu leben", heißt es in der Eigenbeschreibung der Einrichtung.
In Österreich hat das Opus Dei rund 400 Mitglieder, darunter 20 Priester. Die Tätigkeit begann im Jahr 1957 auf Wunsch von Kardinal Franz König, der an Escriva besonders dessen "Pionierarbeit" in der Neuentdeckung der Rolle der christlichen Laien schätzte. 1970 übertrug der damalige Wiener Erzbischof den Priestern des Opus Dei die seelsorgliche Betreuung der Wiener Peterskirche. Dem Regionalvikar für Österreich untersteht auch die pastorale Arbeit in Ungarn und Rumänien. In Wien, Niederösterreich, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn sowie Budapest und Bukarest betreut das Opus Dei derzeit Bildungseinrichtungen für Berufstätige, Jugendliche und Familien.
Familie, Jugend und Notleidende
Als eigene "pastorale Prioritäten" für die kommenden Jahre bezeichnet das Opus Dei die aktive Sensibilisierung für bedürftige Menschen sowie die Sorge um die Familie und die Jugend. Die pastorale Arbeit des Opus Dei sowie insbesondere auch die zahlreichen Projekte sozialer Integration waren am 3. März von Papst Franziskus gewürdigt worden. Der Papspt empfing damals erstmals den im Jänner 2017 neu gewählten Prälaten des Opus Dei, Fernando Ocariz, in Privataudienz. Er legte Ocariz dabei besonders die Sorge um die Mittelklasse, die Berufswelt und die Intellektuellen nahe, die eine "besondere Art von Peripherie" darstellten. (Weitere Informationen: www.opusdei.at)
Quelle: kathpress