Caritas Oberösterreich verurteilt Anschlag auf Asylquartier
"Zutiefst erschüttert" über eine nächtliche Schussattacke auf ein privates Asylquartier in der Ortschaft Dambach (OÖ) hat sich der Direktor der Caritas Oberösterreich, Franz Kehrer, geäußert. Die zwölf dort untergebrachten Menschen - darunter zwei Kinder und eine Hochschwangere - seien vor Terror, Krieg und Verfolgung geflohen. "Umso schrecklicher ist es, dass sie hier bei uns wieder Hass und Gewalt erleben müssen", betonte Kehrer in einer Aussendung am Montag.
In der Nacht auf Sonntag hatten Unbekannte zwei Schüsse auf die Tür der Asylantenunterkunft im Ortsteil Dambach der Gemeinde Rosenau abgefeuert. Mehrere Scheiben der Eingangstür gingen durch die Schrotkugeln zu Bruch. Die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) verwiesen auf Zeugen, die von einem alten schwarzen Pkw der unbekannten Attentäter sprachen. Nachdem der Fahrer am Parkplatz angehalten hatte, dürfte sein Beifahrer zum Gewehr gegriffen und zweimal abgedrückt haben, schilderten die OÖN die Ereignisse. Dann sei der Lenker Richtung Rosenau davongeprescht.
Das Haus mit den zwölf Flüchtlingen - die meisten von ihnen aus Afghanistan und dem Irak - wird von einer Privatperson betrieben, die vor Ort eine Mitarbeiterin zur Betreuung der Flüchtlinge angestellt hat. Die Caritas OÖ ist von der öffentlichen Hand beauftragt, im Haus für wenige Stunden eine mobile Sozialbetreuung anzubieten, d.h. die Caritas-Mitarbeiterin leistet Sozialberatung, Hilfestellung bei Behördenkontakten, organisiert Dolmetscher uvm., erklärte Direktor Kehrer.
Nach der Schreckenstat sei eine Caritas-Psychologin für eine Krisenintervention vor Ort angereist, um den Betroffenen Hilfestellung bei der Verarbeitung zu leisten. Auch das Angebot der Caritas, in den folgenden Tagen psychologische Einzelgespräche zu führen, sei von einigen Flüchtlingen dankend angenommen worden, hieß es in der Aussendung.
Quelle: kathpress