Wien: Neueröffnung der Caritas-Jugendnotschlafstelle "a_way"
Die Caritas der Erzdiözese Wien hat am Montag ihre Jugendnotschlafstelle "a_way" an einem neuen Standort eröffnet. Künftig können in der Neumayrgasse 4 in Ottakring 18 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren in Notsituationen nächtigen. "So soll verhindert werden, dass die jungen Menschen in manifeste Wohnungslosigkeit und soziale Isolation abrutschen", betonte Generalsekretär Klaus Schwertner am Montag bei der Neueröffnung der Notschlafstelle. 2016 haben 537 Jugendliche im "a_way" übernachtet.
Seit 2005 bietet die Caritas Notschlafstelle, die zuvor am Westbahnhof situiert war, einen Schutzraum für junge Menschen in prekären Wohnsituationen. Mit der Übersiedlung in die Neumayrgasse konnte das Angebot erweitert werden: Neben zehn Notschlafbetten stehen künftig auch acht Einzelzimmer in drei Wohngruppen zur Verfügung, in der die Jugendlichen bis zu drei Monate bleiben können. Längerfristig soll dadurch eine Stabilisierung der Lebensumstände erreicht werden.
Die Jugendlichen können anonym und ohne Anmeldung in die Notschlafstelle kommen. Dort haben sie die Möglichkeit, zu duschen, Wäsche zu waschen und erhalten Essen sowie Kleidung. Sozialarbeiter bieten Beratung, Begleitung und Information bei akuten Problemlagen. Dazu gehören die Abklärung der aktuellen Situation, die Vermittlung und Begleitung zu weiterführenden Angeboten, psychosoziale Betreuung, gesundheitliche Stabilisierung, aber auch Hilfe bei Arbeits- und Schlafplatzsuche.
Das "a_way" ist die einzige Notschlafstelle für Jugendliche in Wien und wird aus Fördermitteln der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) und der Kinder- und Jugendhilfe (MAG 11) betrieben. "Ziel der Jugendnotschlafstelle war es, ein Angebot zu schaffen, das den hohen Autonomiebedürfnissen der jungen Menschen und ihrer vermeintlichen Selbstständigkeit entspricht", erklärte Hermine Schmidhofer, stellvertretende Geschäftsführerin der Sucht- und Drogenkoordination in Wien.
Nach den Worten von Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky leistet die Notschlafstelle einen wichtigen Beitrag in der Betreuung von Jugendlichen, die aus familiär schwierigen Situationen kommen, beziehungsweise zum Teil auf sich allein gestellt sind. Das Angebot sei eine wesentliche Ergänzung zur Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt. Die Notschlafstelle sei außerdem eine "sehr wichtige" Einrichtung, um junge Menschen vor einem Abgleiten auf die Straße zu schützen, betonte auch Bezirksvorsteher Franz Prokop. "Jungen Menschen steht dort eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung, die von kompetenten Mitarbeitern zielgerecht umgesetzt werden."
Die Caritas bittet für den Betrieb des erweiterten Angebots um Spenden: Erste Bank, BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000, Kennwort: a_way.
Quelle: kathpress