Graz: Begleitausstellung zum Steirischen Herbst weiter geöffnet
"Spiro.Spero": Unter diesem an das Cicero-Zitat "Dum spiro spero" (Solange ich atme, hoffe ich) angelehnten Titel hat "Kultum", das Kirchliche Kulturzentrum bei den Minoriten, einen Akzent zum 50. "Steirischen Herbst" gesetzt, der auch nach dessen Ende am Sonntag andauert. Noch bis 18. November wird Besuchern dieser Ausstellung hier künstlerisch "Hoffnung als Provokation" vermittelt, ebenso eine Installation bei der Grazer Leechkirche und bei einem bereits absolvierten Literaturfestival im Minoritensaal.
Als exemplarisch wird auf der Website der Diözese Graz-Seckau ein Video von Michael Endlicher in der "Kultum"-Ausstellung erwähnt: Der Künstler lässt dabei selbstironisch wissen "Ich bin so gesund... Ich bin total gesund" und ist von den Zehen bis zum Kopf in einer Einstellung nackt auf einem Leintuch zu sehen - die Assoziation mit dem Turiner Grabtuch liegt nahe. Das beschworene höchste Gut Gesundheit stehe für einen Zeitgeist, der "nach dem Abbruch der Brücken zu transzendenten Sphären" und jenen zu Sozialität und Mitmenschlichkeit "den Körper zum einzigen Objekt einer Perspektive des Lebens macht", wie es heißt.
Als weitere Denkanstöße der Kunst werden Jochen Höllers "Wolke an Hoffnungserzählungen" erwähnt, in die man seinen Kopf stecken kann, Michael Kos verkehre die Hoffnung mit seiner schwarzen Gummileiter im Minoriten-Innenhof ins Dunkle, Ungewisse, allzu Nachgiebige, Tom Schmelzer wandelt "God bless America" durch Weglassen des Buchstaben "b" kritisch ab.
In der gotischen Leechkirche lässt Jochen Höller ein großes Fragezeichen über den Altar quietschend oder seufzend hin- und herschweben. Auf einem Holzgerüst vor der Kirche heißt es "Paradise" auf einem Schriftzug des steirischen Künstlerduos "Resanita" - "so schillernd und surreal wie die zum Superevent gewordenen Osterfeuer auf dem Lande, wo die Trash-Ästhetik immer fröhlichere Urständ feiert", wie es auf der Diözesan-Website heißt. (Info: www.kultum.at)
Quelle: kathpress