Gedenkwoche für Märtyrer Carl Lampert in Tirol und Vorarlberg
Rund um den Todestag von Carl Lampert (1894-1944) erinnern die Diözesen Innsbruck und Feldkirch erneut an den seliggeprochenen Märtyrer aus der NS-Zeit. Der Feldkircher Bischof Benno Elbs und der Innsbrucker Diözesanadministrator Jakob Bürgler leiten Gedenkfeiern für den Innsbrucker Provikar, der in Göfis (Bezirk Feldkirch) geboren und am 13. November 1944 - als ranghöchster österreichischer Geistlicher - wegen seines Engagements gegen den Nationalsozialismus in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) enthauptet wurde. An seinem Todestag war Lampert 2011 in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Dornbirn von Kardinal Angelo Amato seliggesprochen worden.
In Vorarlberg setzt sich die diesjährige Carl Lampert-Gedenkwoche unter dem Motto "LebenWert" gegen den "schleichenden Abbau von Menschlichkeit und Menschenrechten" ein. Auf dem Programm stehen u.a. ein "Tag der Zeitgeschichte" mit Zeitzeugenberichten und Kurzvorträgen am Freitag (10. November) in Fraxern sowie an Lamperts Todestag (Montag) um 19 Uhr ein Gedenkgottesdienst mit Bischof Elbs in der Pfarrkirche Göfis, wo bereits zuvor zur Todesstunde um 16 Uhr eine Andacht stattfindet. Schlusspunkt der Woche ist am Dienstag (14. November) um 19 Uhr die Buchpräsentation von "Das Nazi-Interregnum von Valduna" in Rankweil.
In Tirol feiert Diözesanadministrator Bürgler am Sonntag (12. November) um 8.30 Uhr in der Innsbrucker Klosterkirche "Zur ewigen Anbetung" (Karl Kapferer-Straße) einen Gedenkgottesdienst für Lampert, ein weiterer findet eine Woche später am 19. November um 10 Uhr mit dem Dogmatikprofessor Jozef Niewiadomski in der Pfarrkirche Mariahilf statt.
Stellvertreter von Administrator Waitz
Carl Lampert wurde 1894 als jüngstes von sieben Kinder geboren. Im Herbst 1914, kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, trat er in das Fürsterzbischöfliche Priesterseminar in Brixen ein. Seine Primiz feierte er vier Jahre später in seiner Heimatgemeinde.
Nach seiner Zeit als Kaplan in Dornbirn-Markt wurde Carl Lampert 1930 nach Rom zum Kirchenrechtsstudium geschickt. 1935 berief ihn (Erz-)Bischof Sigismund Waitz (1864-1941) nach Innsbruck, wo er mit dem Aufbau des kirchlichen Gerichts in der noch jungen, seit 1921 bestehenden Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch beauftragt wurde. Anfang 1939 wurde Lampert zum Provikar und somit Stellvertreter des Administrators ernannt.
Lampert setzte sich gegen die kirchenfeindlichen Handlungen der Tiroler Gauleitung und für den 1940 ermordeten Pfarrer Otto Neururer ein, wofür er selbst in mehrere Konzentrationslager kam und letztlich zum Tode verurteilt wurde. (Infos: www.carl-lampert.at).
Quelle: kathpress