"Young Caritas" beteiligt sich an Demo gegen Rechtsextreme
"Ministerien nicht in die Hände von Rechtsextremen!": Dieses Anliegen steht im Zentrum einer für 15. November von "SOS Mitmensch" angekündigten Lichterkette, zu der u.a. auch die "Young Caritas" der Erzdiözese Wien, das kirchlich mitgetragene Mauthausen Komitee, die Volkshilfe und die "Jüdischen österreichischen HochschülerInnen" aufrufen. Stein des Anstoßes ist ein Inserat der in Koalitionsverhandlungen befindlichen FPÖ in der aktuellen Ausgabe von "Info direkt", einem laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes Magazin mit Wurzeln im Neonazismus.
Ministerien sollten ausschließlich von Personen geführt werden, "die nicht das Geringste mit rechtsextremen und neonazinahen Verbindungen am Hut haben", heißt es im Aufruf für die Kundgebung am Abend des kommenden Mittwoch auf dem Wiener Ballhausplatz. Die FPÖ-Parteiführung, die rechtsextreme Kreise durch Inserate fördere, sei "nicht vertrauenswürdig und keinesfalls ministrabel", betonte SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak.
Gegen "Info-Direkt" wandte sich am Donnerstag auch das Mauthausen Komitee: Ein für 22. November angekündigtes "Lesertreffen" des rechtsextremen Magazins dürfe nicht im Volkshaus Kleinmünchen der Stadt Linz stattfinden, appellierte Vorsitzender Willi Mernyi an den Linzer Bürgermeister Klaus Luger und die zuständige Stadträtin Regina Fechter: "Wer so etwas in öffentlichen Räumen zulässt, macht sich der Verbreitung von rassistischen Verschwörungstheorien und übelstem Antisemitismus mitschuldig!"
Merny beschrieb "Info-Direkt" als übles Machwerk: "Da werden als 'Hintermänner der Globalisierung' in NS-Manier Juden angeprangert", es werde die "systematische Flutung Europas mit fremden Menschen" unterstellt, um eine "heterogene, entwurzelte Menschenrasse" zu schaffen", nahm Mernyi Anstoß an den "antisemitischen, rassistischen, menschenverachtenden und demokratiefeindlichen" Inhalten des Magazins.
Quelle: kathpress