80 Jahre Salzburger Eucharistieschwestern: Feier mit Erzbischof
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat am Dienstag mit den Eucharistie-Schwestern Herrnau das 80-jährige Bestehen der Ordensgemeinschaft gefeiert. Das Charisma der Kongregation der Schwestern von der Heiligsten Eucharistie bestehe im Weitertragen der Gegenwart Gottes, sagte der Salzburger Erzbischof, und erinnerte: "Wir müssen vom Eigentlichen reden, von der Sehnsucht nach Gott und seiner Gegenwart."
Der Orden wurde 1930 von Maria Annutiata (Ada) Chotek (1890-1939) im nordböhmischen Velke Brezno (Großpriesen) gegründet. Ada Chotek war eine frühere Schülerin des Sacre Coeur in Bregenz-Riedenburg. 1937 wurde die Gemeinschaft von Papst Pius XI. approbiert. 1946 musste der Orden die Tschechoslowakei verlassen, und die Schwestern fanden Zuflucht in Salzburg. 1957 wurde ihnen ein Baugrund für ein Kloster in Salzburg-Herrnau zur Verfügung gestellt. Durch eine Sammlung des niederländischen Zweiges von "Kirche in Not" half dessen Gründer Pater Werenfried van Straaten, den Bau des neuen Mutterhauses zu einem großen Teil zu finanzieren.
Die Schwestern selbst suchten durch Bettelbriefe und mühevolle Haussammlungen in der Schweiz die restliche Bausumme aufzubringen. So konnte mit Hilfe vieler Wohltäter am 25. April 1959 das neue Mutterhaus von den Schwestern bezogen und eingeweiht werden. Ein Jahr später war die Kapelle fertig.
Die Schwestern sind in Salzburger Pfarren tätig. Einige leisten Dienste zur Unterstützung für Familien. Im Mutterhaus Herrnau gibt es täglich einen Mittagstisch für Arme und Obdachlose. Im Ordenshaus wohnen Studentinnen, darunter auch viele Nichtchristen; zeitweise leben im Haus auch Asylsuchende und arbeiten mit.
Erzbischof Franz Lackner gratulierte den Ordensfrauen und wünschte ihnen "einen Glauben, der auf das Dunkel der Welt Antwort gibt". Lackners Tante war selbst Ordensschwester in Herrnau gewesen; auch deswegen habe er eine besondere Verbindung zu den Eucharistie-Schwestern, so der Erzbischof.
"Gott lebte 30 Jahre unentdeckt unter uns; wie ungeheuerlich! Heute würden wir sagen: 'Was für eine Ressourcenverschwendung'", so Lackner in seiner Predigt. Doch die Logik Gottes sei eine andere: "Jeden Sabbat ging Jesus in die Synagoge. Im Alltag hat er sich uns gezeigt, bevor er sich öffentlich zu erkennen gab."
Als Jesus sich dann dem Volk offenbarte, habe er auch Verfolgung erlebt. "Auch heute stehen Christen vor großen Herausforderungen. Wir stoßen auf Unverständnis, oft scheint es, als passten wir nicht in diese Welt", so Lackner. Diese Not könne wichtiger Lehrmeister sein, sich Gott hinzugeben und nicht nur nach der eigenen Verwirklichung und Anerkennung zu streben.
Am feierlichen Festgottesdienst nahmen neben zahlreichen Priestern und Ordensleuten - darunter auch Äbtissin Veronika Kronlachner von den Nonnberger Benediktinerinnen - auch Gäste aus der Gründerdiözese Leitmeritz teil, darunter Generalvikar Martin Davidek.
Quelle: kathpress