Ökumene: Kirchen helfen Menschen mit Behinderung in Indonesien
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt mit seinem Spendenprojekt 2018 Menschen mit Behinderung in Indonesien. Konkret geht es um ein Hilfsprojekt der deutschen Caritas im Osten der Insel Sumba. Sumba hat etwa 600.000 Einwohner und ist von Trockenheit, Armut, kaum erschlossener Infrastruktur und unzureichendem Zugang zu Wasser und medizinischer Versorgung geprägt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass es in Indonesien ca. 38 Millionen Menschen mit Behinderung gibt (15 Prozent der Bevölkerung). Im Fall von Ost-Sumba, wo das ÖRKÖ-Spendenprojekt greifen soll, geht man von 36.000 Betroffenen aus.
Die überwiegende Mehrheit der Menschen mit Behinderungen wohnt in ländlichen Gebieten. Wer im Alltag nicht mobil ist, habe große Barrieren zu überwinden, um seine Rechte wahrnehmen zu können. Die Betroffenen kämpften mit Ablehnung, Ausschluss und Stigmatisierung, heißt es von Seiten der Caritas. Viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gingen nur kurz oder gar nicht zur Schule, eine berufliche Ausbildung bleibe ihnen meistens verwehrt. Aus dieser Barriere resultiere die nächste: Menschen mit Behinderungen könnten ihren Unterhalt meistens nicht selbst bestreiten.
Dem will die Caritas auf vielfältige Weise entgegenwirken, wobei sie in ihrer strategischen und operativen Arbeit auf den indonesischen Partner "Pusat Pengembangan" RBM setzt, der auf nationaler Ebene eine wichtige Rolle spielt und jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit Behinderten vorweisen kann. Schwerpunkte der Arbeit liegen etwa auf Bildungs- und Beratungsmaßnahmen oder auch der Schaffung von wirtschaftlichen Möglichkeiten, wenn Selbsthilfegruppen bei der Zucht von Ziegen unterstützt werden. Weiters finden Trainings zu Unternehmensgründung und zum Aufbau kleiner Geschäfte statt, ebenso Nähkurse. Für Menschen mit Behinderung gibt es zudem spezielle psychologische Angebote und sie werden darin geschult und bestärkt, ihre Interessen gegenüber den Behörden und anderen wichtigen Entscheidungsträgern stärker wahrzunehmen.
Sammlung bei Ökumene-Gottesdiensten
Jedes Jahr setzt der Vorstand des ÖRKÖ ein bestimmtes Spendenprojekt auf seine Agenda. Vor allem - aber nicht nur - währen der zahlreichen Gottesdienste in der "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" (18. bis 25. Jänner) wird dafür gesammelt. So beispielsweise auch beim zentrale ÖRKÖ-Gottesdienst am Donnerstag, 25. Jänner, um 18 Uhr in der serbisch-orthodoxen Kirche Neulerchenfeld (Neulerchenfelderstraße 47, 1160 Wien).
Der "Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich" (ÖRKÖ) besteht seit 1958. Dem ÖRKÖ gehören derzeit 16 Kirchen an: "Volle Mitglieder" sind Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-orthodoxe Kirche und der Bund der Baptistengemeinden sind "Mitglieder mit beratender Stimme". Eine Reihe weiterer Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus.
(Infos zum ÖRKÖ-Spendenprojekt unter www.oekumene.at)
Quelle: kathpress