Vorarlberg: Diözese Feldkirch feiert 50-Jahr-Jubiläum
Das heuer begangene 50-Jahr-Jubiläum der Diözese Feldkirch "nimmt Fahrt auf": Mit der Wanderausstellung "ZeitRaffer" und der Installation "Pavillon 50" ist der Veranstaltungsreigen der Katholischen Kirche Vorarlberg am Wochenende in Bludenz offiziell eröffnet worden, heißt es in einem Bericht auf der Diözesan-Website. Bis zum Festgottesdienst am 8. Dezember 2018 im Dom St. Nikolaus in Feldkirch exakt 50 Jahre nach der Gründung der jüngsten Diözese Österreichs durch Papst Paul VI. mit der Bulle "Christi caritas" folgen zahlreiche weitere Feierlichkeiten.
Pastoralamtsleiter Martin Fenkart, der in Vertretung von Bischof Benno Elbs nach Bludenz gekommen war, kündigte an, neben einer dankbaren Rückschau solle das Jubiläum auch genützt werden, um zu einem groß angelegten Fest einzuladen und "neue Kontakt-Initiativen zu setzen". Auch Elbs lud in dem Flyer "Ein Jubiläum für alle" dazu ein, "dass wir die Geschichte gemeinsam weiterschreiben und die Kraft und Freude unseres Glaubens mit vielen teilen können".
Der Auftakt in der Pfarre Bludenz-Heilig Kreuz erfolgte in zwei Teilen, die im Laufe des Jahres an zehn weiteren Station in Vorarlberg zu sehen sein werden. Diözesanarchivar Michael Fliri sowie Bildungswerkleiter Hans Rapp zeichnen für die Ausstellung "ZeitRaffer" verantwortlich. Bei diesem Gang durch die Jahrhunderte wird die die Geschichte der Kirche im Ländle anhand eines langen Teppichs mit den wichtigen Ereignissen auf zahlreichen Schautafeln erschlossen. Jahrhundertelang war das Gebiet des heute zweitkleinsten österreichischen Bundeslandes auf die Diözesen Chur, Konstanz und Augsburg aufgeteilt, gehörte anschließend zur Diözese Boxen-Brixen sowie zu Innsbruck und wurde erst 1968 zur eigenständigen Ortskirche.
Der zweite Teil der Ausstellung ist der so genannte "Pavillon 50" mit einem überdimensionalen Spiegel auf der einen Seite und einer großen Tafel auf der anderen: Darauf können die Besucher Gründe angeben, wofür es sich zu leben - oder eventuell sogar zu sterben lohnt. Die Konfrontation mit ihrem eigenen Bild stehe für folgende Botschaft der Installation: "Die gute Zukunft der Kirche und der Gesellschaft hängt von dir, von mir, und von uns gemeinsam ab", so Martin Fenkart. Und sie hänge auch davon ab, "dass wir niemanden übersehen, vor allem nicht die Kleinen und jene, die keine Stimme haben".
Die "Kleinen" unter den Mitfeiernden in Bludenz bekamen am Ende des Familiengottesdienstes gemeinsam mit Pfarrer Adrian Buchtzik eine große Rolle: Vor der Pfarrkirche wurden nach der Eröffnung des "Pavillon 50" hunderte von Kindern gestaltete Gebetskärtchen mit Ballons Richtung Himmel geschickt. Darauf das Gebet zum Diözesanjubiläum u.a. mit der Bitte: "Lass uns an einer Zukunft bauen, in der unsere Kinder gerne leben, und gehe mit uns durch die Zeit."
Die Ausstellung "ZeitRaffer" und der "Pavillon 50" sind noch bis zum 1. Februar in der Heilig-Kreuz-Kirche in Bludenz bzw. am Vorplatz zur Kirche zu sehen.
Reichhaltiges Jubiläumsprogramm
Die Geschichte soll im Jubiläumsjahr durch viele neue Initiativen weitergeschrieben werden, z.B. mit einer Kinder-Sozialaktion, einer Jugend-Konferenz oder mit Dialog-Initiativen, bei denen Pfarren und andere kirchliche Gruppen an öffentlichen, unkonventionellen Plätzen mit den Vorarlbergern aktiv das Gespräch über Gott und die Welt suchen. Das Vorarlberger "KirchenBlatt" veranstaltet Reisen im Frühjahr und Herbst "zurück zu den Wurzeln" - nach Chur, Konstanz, Bergamo, Brixen und Innsbruck.
Ein großes "Fest am See" ist am 26. Mai 2018 auf dem Bregenzer Festspielareal geplant, weiters die Präsentation eines Buches über die Kirchengeschichte in Vorarlberg. Am 22. September 2018 wird im Feldkircher Dom ein Diözesaner Singtag veranstaltet, dort findet am 8. Dezember 2018 als feierlicher Abschluss ein Festgottesdienst mit anschließender Agape statt.
Das Land Vorarlberg gehörte ursprünglich im Süden zur Diözese Chur, im Norden zu Konstanz und im Nordosten zu Augsburg. 1816 mussten Chur und 1819 Konstanz ihre Anteile an die Diözese Brixen abtreten. In Vorarlberg wurde nur ein Generalvikariat mit Sitz in Feldkirch errichtet, die Generalvikare waren zugleich Weihbischöfe. Da nach dem Ersten Weltkrieg Brixen zu Italien kam, wurde 1921 die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch geschaffen, die ab 1925 direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt war.
Am 6. August 1964 wurde diese zur Diözese Innsbruck erhoben, der anfangs auch das Gebiet von Vorarlberg unterstellt war. Eine eigene Diözese wurde Feldkirch am 8. Dezember 1968 durch die Bulle "Christi caritas" von Paul VI. Dem ersten Feldkircher Diözesanbischof Bruno Wechner (1968-1989) folgten der nun in St. Pölten amtierende Klaus Küng (1989-2004), Elmar Fischer (2005-2011) und seit 2013 Benno Elbs.
Schwerpunkt zum Jubiläum auf der Diözesan-Website
Quelle: Kathpress