Glettler lobt neuen Generalvikar Huber für "Charisma der Leitung"
Am 2. Februar wird der von Bischof Hermann Glettler zum Generalvikar ernannte Dompfarrer Florian Huber in der Diözese Innsbruck sein Amt antreten. Im Zuge seiner künftigen Aufgabe will er auf "das gute Miteinander in unserer Diözese, das ich schon bisher im Laufe meines priesterlichen Dienstes vielfach erfahren habe", setzen. Huber ist als Generalvikar für die kommenden fünf Jahre Stellvertreter des Bischofs, Personalchef der Diözese und gemeinsam mit dem Generalvikariat Leiter der zentralen Verwaltungsbehörde der Diözese. Bei einer Pressekonferenz im Bischofshaus am Dienstag stellte Bischof Glettler seinen neuen engsten Mitarbeiter der Öffentlichkeit vor.
Propst Huber besitze eine ausgezeichnete Kenntnis der Diözese und des Landes und bringe aus den vielfältigen Verantwortungsbereichen, in denen er bisher tätig gewesen sei, eine ausgesprochen gute Kenntnis der Diözese mit, begründete Glettler seine Entscheidung. "Er besitzt das Charisma der Leitung, das er in umfassenden Aufgaben in der Diözese unter Beweis gestellt hat. Angesichts vieler unterschiedlicher Standpunkte und Erwartungen, mit denen er als Generalvikar konfrontiert sein wird, braucht er auch in Zukunft eine hohe Aufmerksamkeit für das Gemeinsame und Verbindende." An Huber schätze er die "umsichtige, unaufgeregte und humorvolle Art, sich neuen Herausforderungen zu stellen".
Der neue Generalvikar bedankte sich für das Vertrauen, das der Bischof in ihn gesetzt habe. "Die Chemie zwischen dem Bischof und mit stimmt. Ich sehe mich als Alter Ego mit unterschiedlicher Stimmlage", so Huber.
Für die kommenden Jahre sieht Bischof Glettler die Diözese vor "große Herausforderungen" gestellt. Die Kirche in Tirol sei beschenkt mit einer Vielfalt, Lebendigkeit und Unternehmungsgeist. Die Überschrift müsse "geistliche Erneuerung" lauten, so Glettler. "Das Grundvertrauen auf Gott muss immer wieder neu aufgebaut werden." Auch die weitere Umsetzung der Seelsorgeräume sei wichtig. Einerseits müssten die Pfarren gestärkt, andererseits das Denken in größeren Einheiten geschafft werden.
Huber bleibt Dompfarrer
In Absprache mit dem Bischof wird Huber während seiner Zeit als Generalvikar auch weiterhin Pfarrer der Dompfarre St. Jakob und der im Seelsorgeraum dazugehörigen Pfarre Dreiheiligen bleiben. Um das für alle Beteiligten lebbar zu machen, kündigte er allerdings "einige Änderungen in meinen bisherigen Aufgabenfeldern" an: Als neuer Domkurat wird Josef Stock, langjähriger Schulamts-Leiter und Pfarrer in Rum und Neu-Rum, "seelsorgliche Aufgaben" in der Dompfarre wahrnehmen. Für die Leitung des Dekanats werden neue Lösungen gesucht.
Huber folgt als Generalvikar unmittelbar auf Jakob Bürgler und Roland Buemberger, welcher in der Zeit der Vakanz die ständige Vertretung des Diözesanadministrators innehatte und mit der Amtsübernahme von Bischof Glettler interimistisch die Agenden des Generalvikars führte. Buemberger wird künftig neben seiner bisherigen Tätigkeit als Regens des Priesterseminars in der Diözese der Beauftragte für Berufungspastoral sein.
Buemberger habe in den mehr als zwei vergangenen Jahren in seiner Tätigkeit als ständige Vertretung des Diözesanadministrators und zuletzt als interimistischer Generalvikar "viel Umsicht, Feingefühl und Herzlichkeit gezeigt", so Bischof Glettler. Als Leiter für Berufungspastoral sei er künftig "unser neuer Agent für Berufungen" und "freigespielt von anderen Aufgaben".
Buemberger dankte für das Vertrauen und blickte auf eine spannende Zeit zurück: "Ich konnte in den vergangenen Jahren sehr viel lernen. Konfliktfähigkeit, Weite, Toleranz und die Förderung des Miteinanders sind wichtige Eigenschaften als Priester." Dieses Miteinander sei auch wichtig in der Priesterausbildung und Förderung von geistlichen Berufen, auf die er sich nun ganz konzentrieren könne.
Glettler: Auf "Grundlinien" achten
Auf Journalistenanfragen auf der Pressekonferenz äußerte sich Bischof Glettler auch zum Verhältnis von Kirche und Politik. Die Kirche solle sich auch in Wahlkampfzeiten zu Wort melden, "wenn Grundlinien verfehlt werden", so der am 2. Dezember neugeweihte Bischof. Wenn Menschen in ihrer Würde nicht geachtet werden oder sich ein aggressiver Ton einschleiche, dürfe die Kirche nicht schweigen, sondern müsse sich die Leitfrage "Was hätte Jesus dazu gesagt" stellen, so Glettler. Er wolle jedoch nicht "das Tagesgeschäft kommentieren"; oft sei Schweigen das Beste.
Quelle: kathpress