Papst beendet Reise nach Chile und Peru
Papst beendet Reise nach Chile und Peru
Zum Abschluss seiner Peru-Reise hat Papst Franziskus am Stadtrand von Lima einen Gottesdienst vor einer gewaltigen Menschenmenge gefeiert. Nach Schätzung der Behörden waren am Sonntagnachmittag (Ortszeit) knapp 1,3 Million Menschen auf das Gelände des Luftwaffenstützpunktes Las Palmas gekommen. Es war der mit Abstand meistbesuchte Gottesdienst seiner Lateinamerika-Reise. Dabei rief Franziskus die Menschen dazu auf, nicht mutlos oder gleichgültig zu werden. Die Lage in den Städten vielerorts könne die Menschen dazu verführen, sich zu verstecken und sich zu entziehen, warnte der Papst in seiner Predigt.
In Anlehnung an den Propheten Jona im Alten Testament sprach Franziskus in seiner Predigt vom "Jona-Syndrom": Gemeint sind Flucht und Misstrauen angesichts des Elends. Ob in Ninive, Trujillo, Lima oder wo immer die Menschen lebten, sei es schmerzhaft, unter den angeblich "überschüssigen Menschen" auf viele Kinder und Jugendliche zu treffen. Dabei zitierte Franziskus auch seinen Vorgänger Benedikt XVI.:
Eine Gesellschaft, die die Leidenden nicht annehmen und nicht im Mitleiden helfen kann, (...) ist eine grausame und inhumane Gesellschaft.
Anders als Jona habe Jesus sich den Ausgestoßenen und Schwierigen von Anfang an zugewandt. Seine Bewegung der Hoffnung habe begonnen mit Simon und Andreas, dann Jakobus und Johannes, sei weitergegangen über die Heiligen Perus bis zu den Menschen heute. Das Evangelium der Liebe Gottes "ist zu uns gelangt, um sich erneut als Gegenmittel für die Globalisierung der Gleichgültigkeit einzusetzen", so Franziskus. Mit den Christen in Peru und andernorts ziehe Jesus weiter durch die Straßen, auf dass "Herabwürdigung durch Brüderlichkeit", "Ungerechtigkeit durch Solidarität" besiegt würden und "die Gewalt durch die Waffen des Friedens ausgelöscht werde", sagte der Papst.
Die Gläubigen sollten keine Angst haben, "die Heiligen des 21. Jahrhunderts zu sein". Die Hoffnung, dass dies möglich sei, habe er bei seinem Besuch "mit Händen greifen können", so Franziskus in seinen Abschiedsworten. Nach dem Gottesdienst begrüßte er noch Vertreter anderer christlicher Konfessionen.
Rückreise nach Rom
Der Gottesdienst war zugleich der Schlusspunkt der Chile- und Perureise des Papstes, der sich unmittelbar darauf zum Flughafen von Lima begab, wo er vom peruanischen Staatspräsidenten Pablo Kuczynski verabschiedet wurde. Um 19:10 Uhr (Ortszeit, 01:10 Uhr MEZ) hob seine Maschine der chilenischen Fluglinie LATAM vom Internationalen Flughafen Lima ab. Die Ankunft auf dem römischen Flughafen Ciampino ist für 14:15 Uhr am Montag geplant.
Die Reise nach Chile und Peru, die am vergangenen Montag begonnen hatte, war die sechste Reise, die den Papst aus Argentinien nach Lateinamerika führte. Insgesamt war es seine 22. Auslandsreise.
Quelle: kathpress