Wien: Katholischer Familienverband fordert mehr Schulpsychologen
Der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien fordert mehr Schulpsychologen für die Bundeshauptstadt. Bisher gebe es nur 14 statt der versprochenen 100 Psychologen an Wiener Schulen. Der Verband kritisierte deshalb in einer Aussendung am Mittwoch das Zögern der Stadt und verlangte eine rasche Aufstockung des Personals.
Die steigende Gewalt an Schulen, vermehrtes Mobbing und Lernschwierigkeiten, all dies gehört in die Hände von Sozialarbeitern und Psychologen.
Dies betonte die Vorsitzende des Verbands Barbara Fruhwürth. Weder Eltern noch Lehrer hätten die nötige Ausbildung und die Ressourcen sich tiefer mit dieser Materie zu beschäftigen.
2014 versprach die Stadt Wien, 100 Schulpsychologen und Sozialarbeiter für Schulen einzustellen. Geworden sind es laut Familivenverband bisher 14, "eine untragbare Situation", wie Fruhwürth festhielt. Erste Ansprechpartner für schulische Probleme seien nach wie vor Eltern und Lehrer, bei sensiblen Themen und Akutsituationen brauche es allerdings erfahrene Experten, die die Situation entlasten und langfristig Hilfe bieten können, so die Vorsitzende.
Den Plänen der Stadt Wien, erst 2020 die geplante Aufstockung zu finalisieren, kann der Familivenverband nichts abgewinnen. "Schüler, die eine schulpsychologische Betreuung benötigen, können nicht so lange warten. Sie brauchen sofort Hilfe", so Fruhwürth.
Deutschkenntnisse für Schüler "unerlässlich"
Erfreut zeigte sich der Wiener Katholische Familienverband über die aktuelle Diskussion über Initiativen zur Sprachförderung an den Schulen, in der Bildungsminister Heinz Faßmann zuletzt die Einführung von "Deutschförderklassen" für Kinder, die Sprachdefizite aufweisen, angekündigt hat. Ausreichende Deutschkenntnisse bei Schuleintritt seien für eine erfolgreiche Schul- und Berufskarriere "unerlässlich", betonte Fruhwürth.
Die Familienverbandsvorsitzende unterstrich die Rolle von Kindergärten bei der Vermittlung der deutschen Sprache. "Eine Aufwertung als Bildungseinrichtung sowie mehr Sprachförderung bei Bedarf haben hier absolute Priorität", so Fruhwürth.
In der Volksschule müsse die Sprachförderung fortgeführt und dabei auf die bestehenden Sprachkenntnisse der Kinder Rücksicht genommen werden. Dies könne sowohl im Klassenverband als auch in einer eigenen Deutschklasse geschehen. Dem Vorschlag, reine Vorschulklassen für Schüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen anzubieten, kann der Familienverband hingegen nichts abgewinnen.
Quelle: kathpress