Steirische Caritas schließt Partnerschaft gegen Energiearmut
Die Caritas der Diözese Graz-Seckau hat mit der "Energie Steiermark" eine Partnerschaft gegen Energiearmut geschlossen. Der Energieversorger stellt der Caritas einen Fonds in Höhe von 100.000 Euro für direkte Hilfe und Beratungsleistung zur Verfügung, Begünstigte sind Kunden, die aufgrund von Zahlungsrückständen oder drohender Strom- oder Heizungsabschaltung Hilfe in einer Caritas-Beratungsstelle suchen. Die Partnerschaft wurde bereits vor Winterbeginn zunächst für ein Jahr geschlossen und läuft bis September 2018, hieß es bei einer Pressekonferenz am Freitag in Graz.
Der Grazer Caritasdirektor Herbert Beiglböck nannte es "ein menschliches Grundbedürfnis", eine warme Wohnung zu haben. Auch im vergleichsweise reichen Österreich gebe es viele Menschen, für die ein Dach über dem Kopf und ein warmes Zuhause nicht selbstverständlich ist: 229.000 Menschen könnten hierzulande ihre Wohnung nicht angemessen warm halten, verwies Beiglböck auf Angaben der Statistik Austria. "Diese abstrakte Zahl bekommt für uns in der Caritas täglich ein Gesicht", sagte der Caritasdirektor mit Blick auf die vielen Hilfesuchenden.
Er sei dankbar, mit der Energie Steiermark AG "einen starken und sozial sensiblen Partner" an der Seite zu haben. Die Vereinbarung mit dem Konzern sieht vor, dass für die Hilfesuchenden nach genauer Prüfung deren Situation und einer eingehenden Beratung durch die Caritas ein Plan entwickelt wird, um Schulden auszugleichen und langfristig die Situation der betroffenen Haushalte zu stabilisieren. Aus dem Fonds der Energie Steiermark können dabei individuell akute Zahlungsrückstände ausgeglichen werden; möglich ist auch ein Gerätetausch im Sinne höherer Energieeffizienz. Die Caritas begleitet die Haushalte, bis die Notsituation verlässlich überwunden ist. Iris Eder, Leiterin der Beratungsstelle zur Existenzsicherung der Caritas, wies darauf hin, dass die kirchliche Hilfsorganisation mit ihren regionalen Beratungsstellen in der ganzen Steiermark präsent ist.
Vorstandsdirektor Martin Graf erklärte, die Energie Steiermark wolle als "Unternehmen mit Verantwortung" einen Beitrag leisten, "dass auch die Menschen von den guten Lebensbedingungen hier profitieren, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat".
Quelle: kathpress