Kältewelle: Caritas stockt Notschlafstellen und Wärmestuben auf
Angesichts der anhaltenden Kältewelle in Österreich erweitert die Caritas ihr Angebot für Obdachlose: Zusätzliche Notschlafstellen und Wärmestuben werden eröffnet und das Angebote des "Kältetelefons" zur Meldung frierender Wohnungsloser ausgeweitet, teilte die kirchliche Hilfsorganisation am Dienstag mit.
Die extremen Temperaturen erfordern besondere Anstrengungen in der Hilfe. Wir müssen alles dafür tun, dass niemand in Österreich erfriert. Helfen Sie uns helfen.
So Caritas-Präsident Michael Landau in einem Spendenaufruf, in dem er zugleich den Unterstützern und den freiwilligen Caritas-Helfern dankte.
Mit einer Spende von 50 Euro bekomme ein obdachloser Mensch in Österreich einen winterfesten Schlafsack (bis -24 Grad) und eine warme Mahlzeit, informierte die Caritas. Mit 33 Euro könne eine Frau und ihr Kind eine Nacht lang in einer Notschlafstelle untergebracht und versorgt werden.
Die zweistelligen Minusgrade spiegeln sich auch im starken Zulauf bei den Caritas-Hilfsangeboten wider: In Wien seien die Notquartiersbetten gut ausgelastet und weitere stünden im Bedarfsfall bereit, informierte Landau. 600 warme Mahlzeiten werden derzeit täglich in der Obdachloseneinrichtung "Gruft" ausgegeben, zudem sei für alle anderen hilfsbedürftigen Menschen ein zusätzliches Streetwork-Team im Einsatz und verteile Schlafsäcke und warme Bekleidung. Wichtig für die Versorgung seien zudem die zahlreichen Wärmestuben im ganzen Stadtgebiet.
In Salzburg meldet die Caritas derzeit eine volle Auslastung im Haus Franziskus, durch Notbetten werde zusätzlicher Platz geschaffen. Menschen, die aufgrund von psychischen Erkrankungen, Sucht oder Scham dieses Angebot nicht annehmen, würden von Streetworkern aufgesucht, die warme Decken und Schlafsäcke sowie wärmende Getränke wie Tee und Kaffee ausgeben. Auch in Oberösterreich werden in der Linzer Wärmestube derzeit mehr Schlafsäcke und Isomatten ausgegeben als im Regelfall und der Ruheraum ist voll belegt, tagsüber gibt es eine zusätzliche Ruhezone. Zudem werden mehr Übernachtungsgutscheine für die Notschlafstelle ausgegeben.
Ein wichtiger Bestandteil effektiver Hilfsmaßnahmen ist das Caritas-Kältetelefon, das in Graz heuer zum ersten Mal erreichbar ist. Menschen, die nachts bei eisigen Temperaturen auf der Straße liegen, können von aufmerksamen Passanten gemeldet werden - wobei in lebensbedrohlichen Notfällen stets die Rettung unter 144 die erste Nummer ist. Nach einem Anruf beim Kältetelefon suchen Caritas-Helfer die Person auf und finden einen Platz in einer Notschlafstelle. Wollen Menschen dieses Angebot nicht annehmen, erhalten sie ein Wärmepaket, bestehend aus Decke, Tee und Schlafsack.
In Wien ist das Kältetelefon erreichbar unter 01-480 45 53 (0-24 Uhr), im Burgenland unter 0676/837 303 22, in der Steiermark unter 0676/880 15 111 (19-24 Uhr) bzw. 0676/898 527 90 20 (20-6 Uhr), in Salzburg unter 0676/848 210 651 bzw. 0662/871 240 (9 bis 17 Uhr) und in Vorarlberg unter 05522/200 1700 bzw. 05522/200 1200. Alle weiteren Infos zu Kontakt- und Spendenmöglichkeiten in ganz Österreich gibt es zudem unter www.caritas.at/obdachlosigkeit.
(Spendenkonto: Erste Bank BIC: GIBAATWWXXX IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560)
Quelle: kathpress