Erzdiözese Wien: Wechsel an der Spitze des Pastoralamts
An der Spitze des Pastoralamts der Erzdiözese Wien steht ein Wechsel bevor: Nach sieben Jahren nimmt Veronika Prüller-Jagenteufel Abschied als Leiterin, teilte die Erzdiözese am Mittwoch in einer Aussendung mit. Prüller-Jagenteufel wird demnach auf eigenen Wunsch mit Ende August 2018 ihre Arbeit beenden und einen neuen Dienst bei der Caritas St. Pölten übernehmen. Sie wird dort als theologische Referentin und in der direkten Seelsorgearbeit mit Demenzkranken tätig sein, wie es heißt. Die Stelle der Pastoralamtsleitung in Wien wird daher neu ausgeschrieben.
Das Pastoralamt in der Erzdiözese Wien hat die Aufgabe, die Seelsorge vor Ort zu unterstützen, vor allem in den 633 zur Erzdiözese gehörenden Pfarren in Wien und dem östlichen Niederösterreich. Unter der Leitung von Prüller-Jagenteufel ist diese Arbeit mehrfach ausgeweitet worden.
So wurde das Pastoralamt eine der tragenden Säulen des im Herbst 2011 begonnenen diözesanen Erneuerungsprozess "Apg 2.1", der die missionarische Grundausrichtung der katholischen Pfarrgemeinden und die Eigenverantwortung aller Gläubigen stärken soll. Durch die weitgehende Reduktion von Pfarrgrenzen werden seit einigen Jahren größere Aktionsräume geschaffen, die die Seelsorge von Verwaltungsaufgaben entlasten und neue missionarische Initiativen begünstigen sollen. Prüller-Jagenteufel war auch maßgebend an Vorbereitung und Umsetzung des diözesanen Erneuerungsprozesses beteiligt.
Zugleich hatte das Pastoralamt auf die deutliche Zunahme des Interesses an Erwachsenentaufen zu reagieren, zwei Pfarrgemeinderatswahlen zu organisieren (2012 und 2017) und unterstützte die Strukturreform der zentralen Dienststellen der Erzdiözese.
Kardinal Schönborn sprach in der Aussendung der Erzdiözese Wien von einer "sehr fruchtbaren Zusammenarbeit" mit Prüller-Jagenteufel. Der Erzbischof würdigte die große pastoraltheologische Kompetenz der Theologin wie auch ihre starke soziale Komponente. So sehr er ihr Ausscheiden bedauere, finde er es daher sehr schön, dass diese Komponente künftig wieder ausdrücklich zum Tragen kommt werde, so Schönborn: "Im Dienst der Caritas an Menschen in Grenzbereichen des Lebens."
Generalvikar Nikolaus Krasa sagte zum Wechsel von Prüller-Jagenteufel wörtlich: "Ich bin Veronika zutiefst dankbar, weil sie sich nie mit bequemen Lösungen zufrieden gegeben hat. Sie hat in vielen Situationen den Mut gehabt, unbequeme Positionen zu vertreten, unpopuläre Fragen zu stellen. Gerade diese Anfragen haben uns in vielen Situationen geholfen, im diözesanen Entwicklungsprozess voran zu kommen."
Bevor sie vom Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn 2011 zur Pastoralamtsleiterin bestellt wurde, war Prüller-Jagenteufel, neben ihrer Tätigkeit als Chefredakteurin der theologischen Zeitschrift "Diakonia", im Rahmen der Caritas Socialis Seelsorgerin für Demenzkranke und arbeitete in einem mobilen Palliativ-Team mit. In diesen Bereich kehrt die gebürtige St. Pöltnerin nun wieder zurück und wird Seelsorgerin im Caritas-Pflegewohnhaus St. Elisabeth in St. Pölten. Gleichzeitig wird sie die neugeschaffene Stelle als Referentin für die theologische Wertearbeit innerhalb der Caritas St. Pölten übernehmen und dort auch für die seelsorgliche und theologische Begleitung verantwortlich sein.
"Zukunftsfähigkeit der Kirche"
"Ich sehe die Caritas-Arbeit als einen wesentlichen Teil der Sendung der katholischen Kirche. Die Leidenschaft Gottes für die Schwachen und Bedürftigen gehört zum Kern der christlichen Botschaft. Die Entwicklung der Caritas ist daher für die Zukunftsfähigkeit der Kirche insgesamt von großer Relevanz", so Prüller-Jagenteufel in einer Aussendung der Caritas der Diözese St. Pölten vom Mittwoch.
"Als Caritas leiten wir unseren Auftrag aus dem Evangelium ab. Wir sind daher immer gefordert, unser Handeln im Licht der Botschaft Jesu zu reflektieren und danach auszurichten", so der Caritasdirektor der Diözese St. Pölten, Hannes Ziselsberger. Die "Erfahrungen Prüller-Jagenteufels in der Begleitung und Durchführung pastoraler Projekte als enorme Bereicherung für die Caritas" sehe er als enorme Bereicherung, erklärte er in der Mitteilung.
Quelle: kathpress