Linz: Benefizsuppenessen mit Friedensaktivistin aus Kolumbien
Die Katholische Frauenbewegung (kfb) der Diözese Linz hat am Freitag zum 17. Benefizsuppenessen der Aktion "Familienfasttag" ins Linzer Landhaus geladen. Der Einladung folgten u.a. Generalvikar Severin Lederhilger in Vertretung des Bischofs, Landeshauptmann Thomas Stelzer und die neue kfb-Vorsitzende der Diözese Paula Wintereder. Stelzer dankte den Frauen für ihren "jahrzehntelangen Einsatz und ihre Tatkraft in den ärmsten Regionen der Welt" und strich die Aktion als "Zeichen der Solidarität mit benachteiligten Frauen" hervor. Ehrengast war die kolumbianische Friedensaktivistin Ana Maria Berrio Ramirez.
Die Motivation für das entwicklungspolitische Engagement der kfb komme laut Wintereder aus dem Selbstverständnis der Organisation, die sich "für eine gerechte Welt hier und jetzt" engagiert, und aus der Geschichte der Aktion "Familienfasttag", die seit 60 Jahren besteht.
Die Aktion startete 1958 mit dem Motto "Blicken wir über den Tellerrand hinaus!". Damit entstand Europas erste große kirchliche Spendenaktion gegen den Hunger in der Welt. 60 Jahre später ersammeln die Initiatoren der Aktion mit Hilfe ihrer vielen Benefizsuppenessen ein jährliches Spendenaufkommen von bis zu 2,3 Millionen Euro. Allein in Oberösterreich organisieren Frauen rund um den "Familienfasttag" am 2. Freitag der Fastenzeit 182 Suppenessen in Pfarren zugunsten der Aktion. Über 100 Projekte könnten durch die Spenden in den Ländern des Südens unterstützt werden, berichtete Wintereder.
Gegen die "kriegerische Mentalität" in Kolumbien
Aktivistin Ana Maria Berrio Ramirez berichtete im Rahmen des Benefizsuppenessens von der Friedensarbeit des Projekts "Vamos Mujer" in Kolumbien, das seit zehn Jahren von der Aktion "Familienfasttag" unterstützt wird. Bis heute herrsche in dem Land eine "kriegerische Mentalität". Die Menschen seien es gewohnt, "Probleme sofort mit Gewalt zu lösen; das ist die erste Reaktion", berichtete Ramirez.
Durch die Spenden aus Österreich könnten landwirtschaftliche Projekte und Workshops für junge Mädchen in der Hauptstadt Medellin unterstützt werden. "Wir machen Frieden, indem wir anpflanzen. Denn aus Hunger entsteht Krieg", so Ana Maria Berrio Ramirez.
Quelle: kathpress