Salzburg: Kirchliches Bildungshaus St. Virgil unter neuer Führung
Das Bildungszentrum und Hotel St. Virgil Salzburg hat seit Monatsbeginn einen neuen Direktor: Jakob Reichenberger folgt auf Peter Braun, teilte die von der Erzdiözese Salzburg getragene Einrichtung mit. Grund des Wechsels war die Pensionierung Brauns, der das Haus im Salzburger Stadtteil Aigen wie auch die Erwachsenenbildung in Österreich über 30 Jahre entscheidend geprägt hat. Sein Nachfolger Reichenberger wolle St. Virgil Salzburg weiterhin als "Ort des Dialogs und der Innovation" führen, hieß es in der Aussendung vom Mittwoch.
St. Virgil Salzburg hat sich unter Brauns Führung zu einem Bildungszentrum insbesondere für Berufsgruppen wie Pflege, Pädagogik, Kinderbetreuung, Sozialarbeit, Psychosoziale Gesundheit, Trauerarbeit und Seelsorge etabliert. In Kooperation mit Universitäten und den Berufsverbänden wurde und wird wissenschaftliche Weiterbildung mit Fokus auf ethische Fragestellungen wie etwa zu Lebensanfang oder Lebensende angeboten.
Kernauftrag des Hauses sei es, "im Dialog mit den Menschen identitätsstiftende Bildung anzubieten, um eine Kultur des Lebens zu fördern", wird der scheidende Direktor Braun zitiert. Entsprechend stand eine klare Position für eine lebensbejahende Kultur der Solidarität und gegen lebensfeindliche Mechanismen von Selektion und Leistungsgesellschaft im Mittelpunkt.
An diesen Kernthemen und an der "Grundhaltung Dialog" will Brauns Nachfolger Jakob Reichenberger, der schon bisher Teil des Teams war, festhalten. Der nach einer öffentlichen Ausschreibung bestellte neue Direktor nannte als inhaltliche Schwerpunkte zivilgesellschaftliches Engagement, zukunftsfähiges Wirtschaften, Ökologie, soziale Herausforderungen und die Rolle der Religion im gesellschaftspolitischen Kontext.
Anliegen des Hauses sei es auch, "auf Augenhöhe Andersglaubenden, Andersdenkenden und anderen Kulturen zu begegnen", so Reichenberger weiter. Kontroversen und das Sich-Einlassen auf Veränderungsprozesse dürften dabei nicht gescheut werden, zudem wolle man "Experimentierräume öffnen und Initiativen fördern, in denen Neues entstehen kann".
Reichenberger stammt aus Hagenberg (OÖ), studierte Katholische Religionspädagogik und Philosophie an der Universität Salzburg und war in St. Virgil seit 2009 tätig, zuletzt als Studienleiter für Gesellschaft, Politik und Religion. Weiters ist er Lehrbeauftragter an der KPH Edith Stein und Vorstandsmitglied am Ausbildungsinstitut Erwachsenenbildung Salzburg, wo er u.a. den Lehrgang über Zivilgesellschaftliches Engagement begleitete.
Quelle: kathpress