Krautwaschl feierte Festmesse zur Stadterhebung Mariazells 1948
Mit einem glanzvollen Auftakt wurde am Samstag die Serie der Feierlichkeiten anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums der Stadterhebung Mariazells eingeleitet und gleichzeitig die Wallfahrtssaison 2018 eröffnet. Nach einem Platzkonzert des Musikvereins Wildalpen - diese Kapelle war vor 70 Jahren bereits für die musikalische Umrahmung der Stadterhebung verantwortlich - auf dem Vorplatz der Basilika folgte die Festmesse in der Wallfahrtskirche. Hauptzelebriant war der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, musikalisch gestalteten das Fest der Domchor Linz und die Linzer Dommusik, die Joseph Haydns Mariazellermesse zu Gehör brachten. Konzelebranten waren der Linzer Altbischof Maximilian Aichern und der Abt des Stiftes St. Lambrecht, Benedikt Plank.
In seiner Predigt verwies Krautwaschl auch auf die Stadterhebung: "Fest verbunden mit dem Willen der österreichischen Bevölkerung, unsere Heimat nach den schrecklichen Ereignissen im Zweiten Weltkrieg, neu aufzubauen, ist die Erhebung des Wallfahrtsortes der Magna Mater Austriae zur Stadt. Fest verbunden mit Mariazell ist das Wissen um - wie es im Namen der Stadtgemeinde schon ausgedrückt ist - die Zelle, in der ein Bild der Muttergottes verehrt wird. Das Eine ist ohne das Andere eigentlich nicht zu denken. Nicht auszudenken, wenn diese inneren Verbindungen nicht mehr bewusst wären und gekappt werden würden."
Nur gemeinsam könne vorangeschritten werden, so der Bischof. So würde "denen, die hier lebten und arbeiteten, und den Tausenden Wallfahrern gedient und eine Ernte eingebracht".
In den Ansprachen der Festredner wurde auf die Geschichte Mariazells zurückgeblickt, dies aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Pater Superior Michael Staberl erzählte in kurzen Umrissen die Entwicklung der religiösen Bedeutung Mariazells ab der Gründung im Jahr 1157 und schilderte dabei auch die Geschichte der Basilika und der Wallfahrt.
Bürgermeister Manfred Seebacher blickte in seiner Rede auf die jüngere Vergangenheit seit der Stadterhebung zurück. Zwei Päpste besuchten in dieser Zeit den Wallfahrtsort, auch die Wallfahrt der Völker und der Mitteleuropäische Katholikentag mit rund 100.000 Besuchern zeigten die Bedeutung dieses Ortes und seien wohl Grund genug, trotz der geringen Einwohnerzahl als Stadt zu gelten. Die Stadterhebung Mariazells sei 1948 auch ein großes Symbol für den Willen zum Wiederaufbau des Landes und für die erwachende Republik, des jungen noch besetzten Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg, gewesen. Die politische Führungsspitze Österreichs - Bundespräsident Karl Renner, Bundeskanzler Leopold Figl, Wirtschaftskammerpräsident Julius Raab und viele weitere prominente Politiker und Führungskräfte- hätten mit den Mariazellern am 29. April 1948 die Erhebung der Marktgemeinde zur Stadt gefeiert, erinnerte Seebacher.
Quelle: kathpress