Frauenbewegung an Politik: Weltweite Müttersterblichkeit senken
Die Müttersterblichkeit ist weltweit viel zu hoch und muss gesenkt werden: Mit diesem Appell hat sich im Vorfeld des Muttertags (13. Mai) die "Katholische Frauenbewegung Österreichs" (kfbö) gemeinsam mit der Plattform "Mutternacht" zu Wort gemeldet. Es sei eine "dringliche Notwendigkeit", sich politisch und mit ausreichenden finanziellen Mitteln für eine weltweite Senkung der Müttersterblichkeitsrate einzusetzen. "In den Ländern des Südens ist die Müttersterblichkeitsrate erschreckend hoch", so die stellvertretende kfbö-Vorsitzende Eva Oberhauser am Freitag in einer Aussendung. Mehr als 90 Prozent der rund 800 Frauen und Mädchen, die täglich während der Schwangerschaft oder Geburt ihres Kindes sterben, lebten in Ländern des Südens.
Entsprechend der "Agenda 2030" des "UN-Aktionsplans für nachhaltige Entwicklung für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand" soll die Rate der Müttersterblichkeit bis 2030 auf 70 Fälle pro 100.000 Lebendgeburten gesenkt werden. "Gemeinsam mit unseren Partner-Organisationen in der Plattform 'Mutternacht' wollen wir das Bewusstsein der österreichischen Bevölkerung für diese Aufgabe schärfen und rufen die österreichische Regierung dazu auf, ihrer globalen Verantwortung nachzukommen", betonte Oberhauser. Zu der 2010 in Österreich gegründeten Plattform zählen zahlreiche Akteure und Organisationen, die sich für die Verbesserung der Müttergesundheit in den Ländern des Südens einsetzen.
Die kfbö unterstützt im Rahmen der "Aktion Familienfasttag" Frauenprojekte, die die grundlegenden Ursachen von Müttersterblichkeit bekämpfen, erläuterte Miriam Kienesberger, entwicklungspolitische Referentin der "Aktion Familienfasttag". Drei dieser Projekte liegen in Guatemala, einem Land, in dem 40 Prozent der Bevölkerung Indigene sind. "Die Armutsrate unter der indigenen Bevölkerung liegt bei 75 Prozent gegenüber 51 Prozent der Gesamtbevölkerung. Am stärksten betroffen sind indigene Frauen in ländlichen Gebieten."
Die Geburtenrate unter diesen Frauen, denen es sowohl an Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung fehle, sei hoch. "Die Rate der Müttersterblichkeit liegt bei indigenen Frauen doppelt so hoch wie in der nicht-indigenen Bevölkerung", so Kienesberger.
Die Mädchen und Frauen sind oft mangelernährt, bekommen bereits sehr jung Kinder und haben generell viele Schwangerschaften. Viele werden Opfer gefährlicher, unsicherer Abtreibungsversuche.
Quelle: kathpress