Militärbischof, Minister und Soldaten auf Wallfahrt in Lourdes
Mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Basilika Superiore im Heiligen Bezirk von Lourdes hat am Donnerstag die 60. Internationale Soldatenwallfahrt begonnen. Aus Österreich nehmen 600 Soldaten daran teil. Begleitet werden sie u.a. von Militärbischof Werner Freistetter und auch Verteidigungsminister Mario Kunasek wird noch bis Samstag an Programmpunkten der Wallfahrt teilnehmen, teilte die Militärdiözese am Freitag mit. Am Pfingstsonntag endet das Großereignis im südfranzösischen Marienheiligtum mit einer Internationalen Messe aller 15.000 teilnehmenden Pilger.
Bischof Freistetter bezeichnete Lourdes in seiner Predigt als "Hoffnungsort", der für die Sehnsucht nach Heilung, Gemeinschaft und Friede stehe. Der Umstand, dass die Soldatenwallfahrt vor 60 Jahren aus einer Versöhnungsinitiative französischer und deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg entstand, mache Lourdes zu etwas Großem: "Dass sich Soldaten nach Jahren der Feindschaft zu einer Versöhnungswallfahrt aufmachten, grenzt an ein Wunder", sagte Freistetter. Zentral bei der Soldatenwallfahrt sei heute die Gemeinschaft unter den teilnehmenden Soldaten aus mehr als 30 Nationen - "eine Gemeinschaft, die man nicht beschreiben kann, sondern erleben muss".
Lourdes sei für ihn ein Ort zum "Akkus aufladen", und "um zur Ruhe zu kommen", erklärte Minister Kunasek. Er richtete ein großes Dankeschön an die österreichische Militärseelsorge, die Soldaten Jahr für Jahr die Teilnahme an der Wallfahrt nach Frankreich ermögliche.
Die jährliche Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand 1958 aus einer gemeinsamen Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger. Heute ist sie die größte europäische Friedenskundgebung von Soldaten mit katholischem Bekenntnis in den europäischen Armeen. Aus der Pilgerfahrt französischer Soldaten nach Lourdes im vorletzten Kriegsjahr 1944 entwickelte sich eine regionale, nationale und schließlich internationale Bewegung. Österreichische Soldaten nehmen schon seit 1958 an der Wallfahrt teil.
Quelle: kathpress