Küng: Christen müssen Auskunft geben können über ihren Glauben
Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng hat am Wochenende 36 Absolventen des Theologischen Fernkurses ihre Abschlusszeugnisse überreicht. Küng würdigte bei einer Feier im St. Pöltner Bildungshaus St. Hippolyt die Bedeutung der Theologischen Kurse, denn die Christen müssen Auskunft geben können über ihren Glauben. Der Bischof ortete in der gegenwärtigen Gesellschaft Orientierungslosigkeit, Überinformation und eine Relativierung von Wahrheit. Um anderen helfen zu können, müsse man deshalb zuerst selbst Bescheid wissen. Es gebe durchaus eine Sehnsucht und ein Verlangen der Menschen nach einem mehr und nach Gott, so Küng, der mit den Absolventen auch einen Gottesdienst feierte. Er ermutigte sie, anderen zu zeigen, "wie nahe Gott ist".
Der Theologische Fernkurs bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben und dauert fünf Semester. Mitzubringen sind keine Vorkenntnisse, sondern die Bereitschaft, "sich auf den Prozess des theologischen Nachdenkens einzulassen und sich dafür Zeit zu nehmen", wie es von Seiten der Theologischen Kurse heißt. Die aktuellen Absolventen stammen aus den Diözese Graz-Seckau, Innsbruck, Linz, St. Pölten und Wien. Sie sind in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern tätig, von Polizisten und Landwirten bis hin zu Juristen oder Pensionisten. Auch mehrere Diakone waren dabei. Im Herbst 2018 startet ein neuer Fernkurs.
Mit diesem Kurs sei die Auskunftsfähigkeit gestärkt worden, über Glaubensthemen zu sprechen, betonte auch Erhard Lesacher, Leiter der Theologischen Kurse bei der Zertifikatsverleihung in St. Pölten. Die Absolventen hätten viel Wissen angehäuft und sich eine gute Übersicht über theologische Fragen verschafft. Weiters habe man Argumente für Glaubwürdigkeit bekommen. Lesacher hob die Bedeutung des "gesprächsbereiten Glaubens" hervor: Der Glaube suche Dialog und kritische Auseinandersetzung.
Über den Glauben zu sprechen, sich einzubringen und Zeugnis des Glaubens zu geben, habe große gesellschaftliche Relevanz. Katholische Theologie sei immer etwas Plurales, weshalb der Theologische Fernkurs ein "buntes Feld an Zugängen und Referenten" geboten habe, so Lesacher. Die Theologie solle fruchtbar werden in der Kirche und in der Gesellschaft sowie im Engagement der Absolventen.
Infoveranstaltungen zum nächsten Theologischen Fernkurs gibt es in Batschuns am 28. September und in St. Pölten am 5. Oktober. Der nächste Kurs beginnt dann im November 2018. (Infos: www.theologischekurse.at)
Quelle: kathpress